Freichel erwartet ausgeglichene Saison

Herr Freichel, am Wochenende startet die Ehrenpromotion in die neue Saison. Wie lief die Vorbereitung des FF Norden 02?

Die ist ziemlich durchwachsen bis schlecht verlaufen. Viele Spieler waren abwesend, teilweise auch längere Zeit, u.a. z.B. urlaubsbedingt. Das war auf keinen Fall ideal.


Was ist denn das Ziel des Vereins für die neue Spielzeit?

Wie eigentlich jedes Jahr geht es darum, die Klasse zu halten und wenn möglich es besser zu machen wie in den Jahren zuvor.


Und wird das nun durch die nicht ideale Vorbereitung beeinträchtigt?

Nun ja, mit Theo (d.Red.: Sully) haben wir einen Spieler verloren, der erst mal ersetzt werden muss. Und wenn man dann noch nicht als komplettes Team trainieren kann, dann ist es natürlich schwierig. Ich denke, dass wir am Anfang Schwierigkeiten haben werden, um uns zu finden.


Um die nötigen Punkte zu bekommen, die zu Saisonbeginn eine gewisse Sicherheit geben könnten?

Ja, das ist ganz klar! Aber die Meisterschaft und die Vorbereitung sind zwei verschiedene Paar Schuhe, das kann man so nicht vergleichen. Wenn wir jetzt einen guten Auftakt hinlegen könnten, wäre die Vorbereitung vergessen. Wenn nicht, wird sie noch etwas länger präsent sein.


Sie haben Théo Sully bereits angesprochen. Sein Weggang ist schon als herber Verlust zu sehen, nachdem er in der vergangenen Saison vierzehn Treffer erzielte?

Natürlich hat er seine Tore geschossen, aber er war auch ein Junge, den man vorne alleine spielen lassen konnte. Er hatte dazu die nötige physische Präsenz, durch die er oft zwei Verteidiger auf sich zog. Das fehlt unserem Spiel jetzt ein wenig, so dass wir umstellen müssen. Derjenige, der in ersetzen soll hat nicht diese Physis, deshalb müssen wir ein etwas anderes System spielen.


Sie meinen damit Yassine Knis, der aus Hostert kam?

Ja genau.


Dieser ist also kein einfacher Ersatz für Sully?

Yassine bekam in Hostert nicht viel zu spielen. Er ist ein junger Kerl, der nicht über die angesprochene physische Präsenz eines Théo Sully verfügt, dafür ist er technisch aber besser. Letzte Saison haben wir uns auf Théo verlassen, deshalb müssen wir jetzt unser Spiel umstellen.


Die restlichen Neuzugänge kommen alle mehr oder weniger aus eurer Region. Spiegelt das die Vereinspolitik des FF Norden 02 wider?

Wir sind natürlich ein Verein, der einen gewissen Wert auf solche Sachen legt. So kommt z.B. Abdel (d.Red. Mhibik) aus Ulflingen, wo er bisher spielte obschon er hier in Weiswampach wohnt. Sacha (d.Red. Biwer) ist eine Junge, den wir schon lange gefragt hatten und der sich jetzt getraut hat, diesen Schritt zu gehen.


Wie sehen Sie die neue Spielzeit insgesamt? Wird es wieder sowohl oben als auch unten eine sehr enge und spannende Saison werden?

Ich gehe davon aus, dass es keine Mannschaften gibt, die weit unter dem Niveau sind, so wie letzte Saison Beggen. Auch die Aufsteiger sind nicht ohne, die einzige Mannschaft, bei der man nicht so wirklich weiß, wo man dran ist, ist Kayl-Tetingen. Mühlenbach hat sich z.B. gut verstärkt. So wird es für uns nicht einfach und ich glaube, die Liga wird noch stärker und ausgeglichener als letzte Saison.


Wer sind in Ihren Augen die Favoriten auf den Aufstieg?

Da gibt es mehrere Kandidaten, ich denke bei Käerjeng und Canach ist das Leistungsvermögen etwas schwerer vorherzusagen, die gehören aber mit zum Kreis der Kandidaten. Und Rümelingen ist sicherlich ein Favorit auf den Aufstieg. Hesperingen ist – obschon ich deren Transfers jetzt nicht genau kenne – für mich auch ein Verein, der die Stärke haben kann, um oben mit dabei zu sein. Und für mich kommen zu den drei Absteigern auf jeden Fall noch Ettelbrück und Wiltz als potenzielle Kandidaten für die BGL Ligue hinzu.


Und wer muss gegen den Abstieg kämpfen?

Die Mannschaften die aufgestiegen sind haben bestimmt schon mal das Ziel, die Klasse zu halten. Aber insgesamt ist das schwer zu sagen. Im Großen und Ganzen denke ich, dass es eine ausgeglichene Sache wird. Wir müssen schauen, dass wir vier Clubs hinter uns lassen, wer die vier sein werden, ist mir eigentlich egal.