2024-04-23T06:39:20.694Z

Allgemeines
Wenn am Sonntag in der cteam-Arena die Frauen des FC Bayern auf den SC Freiburg treffen, wird auch Nationalspielerin Giulia Gwinn (am Ball, hier im Testspiel gegen Zürich in Wangen) nach Ravensburg zurückkehren. Die gebürtige Friedrichshafenerin spielte fünf Jahre in der Jugend des FV. (Foto: kolbert-press/imago images)
Wenn am Sonntag in der cteam-Arena die Frauen des FC Bayern auf den SC Freiburg treffen, wird auch Nationalspielerin Giulia Gwinn (am Ball, hier im Testspiel gegen Zürich in Wangen) nach Ravensburg zurückkehren. Die gebürtige Friedrichshafenerin spielte fünf Jahre in der Jugend des FV. (Foto: kolbert-press/imago images)
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Feinschliff für die Champions League

Weshalb die Frauen des FC Bayern in Ravensburg gegen den SC Freiburg spielen

Ravensburg - Nein, überlegen musste Fabian Hummel wirklich nicht lange. Als die Anfrage des SC Freiburg kam, war für den Manager des FV Ravensburg sofort klar: „Wir machen das.“ Gemeint ist ein Testspiel der Frauenbundesligateams des SC Freiburg und des FC Bayern am Sonntag, 13 Uhr, in der Ravensburger cteam-Arena.

Die Freiburgerinnen sind auf der Durchreise ins Trainingslager nach Österreich und haben noch einen Standort für das Freundschaftsspiel gesucht. Dass die Wahl dabei auf den Kooperationspartner FV Ravensburg fiel, verwundert nicht, schließlich pflegen beide Vereine seit Jahren eine gute Zusammenarbeit. Hinzu kommen Hummels gute Kontakte in den Frauenfußball. Zwei seiner Schwestern spielten selbst einst für den SC Freiburg in der Bundesliga, eine ihrer Teamkolleginnen in der Jugend: Nicole Rolser. Die Mietingerin hat gerade erst ihre aktive Karriere als Spielerin des FCB beendet und ist seit kurzem Teammanagerin bei den Bayern-Frauen. Schon vor einem Jahr haben sie und Hummel besprochen, dass ein Testspiel in Ravensburg doch schön sei.

Nun ist es soweit. Auch für den FC Bayern ist der Test ein wichtiges Element in der Vorbereitung auf die neue Saison, die für die Münchnerinnen schon zwei Wochen früher startet als für die Freiburgerinnen. Schließlich ist der FCB noch in der nicht abgebrochenen Champions League vertreten und triff am 22. August im Viertelfinale des Finalturniers in Bilbao auf Titelverteidiger Lyon. Der Feinschliff für diese schwere Aufgabe soll nun in Ravensburg erfolgen.

Mit dabei ist dann auch Giulia Gwinn. Für die Nationalspielerin, die im vergangenen Sommer aus Freiburg nach München gewechselt ist, wird es quasi ein Heimspiel. Schließlich spielte die gebürtige Friedrichshafenerin fünf Jahre in der Jugend des FV - bei den Jungs natürlich. Mädchen- und Frauenmannschaften gibt es beim FV nicht. „Aber nicht, weil wir das ablehnen würden“, sagt Hummel. „Sondern aus dem einfachen Grund, dass wir mit dem TSB einen Verein direkt nebenan haben, der in diesem Bereich sehr gute Arbeit leistet.“

Dennoch freut sich Hummel, dass nun auch mal der FV Werbung für den Frauenfußball machen darf. „Das ist zum einen Werbung für uns als Verein, wenn solche Topclubs zu uns kommen. Zum anderen ist das aber auch Werbung für den Frauenfußball, schließlich werden wir ein volles Haus haben.“ Mit vollem Haus meint Hummel rund 350 Zuschauer. Nachdem sich das vom Verein mit der Stadt und den Gesundheitsbehörden erarbeitete Hygienekonzept beim WFV-Pokal-Viertelfinale der Ravensburger gegen den SSV Ulm am vergangenen Samstag bewährt hat, haben der FV und die beiden Gastvereine beschlossen, auch zum Testspiel Zuschauer zuzulassen. Beiden Mannschaften stehen drei Kabinen zur Verfügung, im Stadion herrscht bis zum Erreichen der Sitzplätze Maskenplicht, Karten gibt es nur im Vorverkauf. Bis zum Wochenende sollen die provisorischen Klappstühle auf der Gegengeraden zudem durch festmontierte Sitzschalen ersetzt werden.

Ob und wie Autogrammwünsche nach dem Spiel erfüllt werden können, ist hingegen noch nicht klar. „Natürlich verstehen wir, dass die Fans es gerne festhalten würden, wenn solche Topclubs und Nationalspielerinnen in Ravensburg sind“, sagt FV-Manager Hummel. „Aber die Bundesligavereine investieren viel Zeit und Geld in ihre Hygienemaßnahmen. Sie sind deshalb verständlicherweise etwas vorsichtig, wenn es um Abstände geht. Wir prüfen noch, was möglich ist.“

Glaubt man Giulia Gwinn, dürfen sich die Zuschauer zumindest aber auf viel Unterhaltung auf dem Feld freuen. Die 21-Jährige zeigte sich bereits am vergangenen Wochenende in Torlaune und steuerte drei Treffer zum 5:0-Sieg der Bayern im Testspiel gegen den FC Zürich bei, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Wangener Allgäustadion ausgetragen wurde. Vor Zuschauer will die Friedrichshafenerin noch mehr: „Im Hinbick auf die nächsten Spiele wollen wir nochmal was drauflegen, uns taktisch besser einstellen, Kombinationsspiel einbringen, sodass wir noch öfter zwingend zum Abschluss kommen.“ Schließlich soll das Spiel beste Werbung für den Frauenfußball sein.

Bereits mehr als 200 Karten sind bereits vergriffen, Anfragen für die rund 100 bis 150 Restkarten sind zu stellen an:

m.eichler60@gmx.de

Aufrufe: 06.8.2020, 06:02 Uhr
Martin DeckAutor