2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Thomas Eninger und der FC Wangen fahren zum Kellerduell nach Schwäbisch Hall. Josef Kopf
Thomas Eninger und der FC Wangen fahren zum Kellerduell nach Schwäbisch Hall. Josef Kopf

FCW steht in Schwäbisch Hall unter Druck

Wangen strebt im Verbandsliga-Kellerduell den zweiten "Dreier" nach der Pause an

Verlinkte Inhalte

Wangen / uc - Gerade mal sechs Spieltage hat der FC Wangen noch Zeit, um die Schräglage in der Fußball-Verbandsliga wieder geradezubiegen. Im wohl wegweisenden Kellerduell an diesem Samstag, 29. April, um 14 Uhr bei den Sportfreunden aus Schwäbisch Hall gibt’s daher weder Vertun noch Ausrede, in der weltberühmten Theaterstadt ("Jedermann") die Vorzeichen ohne Wenn und Aber mit drei Punkten auf Happyend zu programmieren.

Adrian Philipp, der um ein konkurrenzfähiges Gefüge innerhalb der Wangener Mannschaft stets kämpfende Trainer, lehnt allerdings kategorisch ab, in Schwäbisch Hall von einem "Muss-Spiel" zu sprechen. "Natürlich wollen wir gewinnen. Das Wort ,muss’ gefällt mir im Fußball aber gar nicht." Denn wie so oft würden Kleinigkeiten über den Sieg entscheiden. "Auch Schwäbisch Hall steht enorm unter Druck. Es wird daher wesentlich darauf ankommen, wer den Ton angibt." Über sicherlich 90 spannende Minuten.

Housein kommt zurück

Philipp freut sich zwar, dass Regisseur Okan Housein auf der so wichtigen Sechser-Position wieder mit von der Partie ist nach seiner Gelb-Rot-Sperre in Sindelfingen (2:2). "Wir sollten jedoch nicht den fatalen Fehler begehen, das ganze Spiel auf Okan auszurichten." Beim jüngsten 1:2 gegen den starken Mitaufsteiger VfL Pfullingen habe sich in erster Linie gezeigt, "dass wir besonders in der Vorwärtsbewegung über einige Defizite verfügen."

Ausdrücklich in Schutz nahm der FC-Coach den Rot-Sünder Armin Küchle (Handspiel auf der Torlinie): "Er räumt gerade in der Rückwärtsbewegung unglaublich gut auf. Das kommt nicht immer spektakulär ’rüber. Doch macht Armin für mich einen tollen Job."

Die Gastgeber aus Schwäbisch Hall, auch durch die Bausparkasse zu internationalem Ruhm gelangt, bauen seit der Winterpause auf Trainer Slobodan Pajic. Der 54-jährige Aalener, zuletzt Scout beim Drittligisten Hansa Rostock, beerbte den langjährigen Haller Coach Thorsten Schift, der schon vor dem 1:2 am 26. November 2016 gegen Aufstiegskandidat TSG Backnang seinen Rücktritt erklärt hatte und nun als "Manager Sport" fungiert. Verbessert freilich hat sich Schwäbisch Halls Situation keineswegs. Pajic, der unter anderem zusammen mit Enfant terrible Mario Basler und Jens Keller (Union Berlin) seinen Fußball-Lehrerschein als Berechtigung zur Bundesliga baute, muss nach wie vor mit der kritischen Situation leben, dass Schwäbisch Hall ebenfalls um den Verbandsligaverbleib kämpft. Im Klartext: Hall rangiert mit aktuell 23 Zählern nur einen Punkt hinter Wangen (24).

Nun, Schwäbisch Hall verfügt sowohl offensiv als auch defensiv gleich über eine Reihe konkurrenzfähiger Spieler – bestätigt durch das 2:2 aus der Hinrunde sowie dem jüngsten 3:3 in Essingen (Platz sieben). Gleichwohl die Sportfreunde zu Hause weiterhin aufs erste Erfolgserlebnis nach der Winterpause warten. Jedwede Rechnereien sollten für Wangen trotz allem keine Rolle spielen. Es ehrt Adrian Philipp, wenn er vom ausgeglichenen Kampf in der heiklen Konstellation Klassenerhalt spricht. Existenziell für den FC dürfte dennoch sein, rechtzeitig den roten Knopf sechs Spieltage vor Schluss zu drücken.

Aufrufe: 027.4.2017, 18:12 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor