2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Erleichterung pur: Siegtorschütze Kevin Danso wird unter der Augsburger Jubeltraube förmlich begraben. F: Krieger
Erleichterung pur: Siegtorschütze Kevin Danso wird unter der Augsburger Jubeltraube förmlich begraben. F: Krieger

FCA II gerettet - Bayern Hof packt Regionalliga-Aufstieg

Relegation zur Regionalliga - Rückspiele: Augsburg II zu abgezockt für die Sechziger aus Rosenheim +++ Auch für den SVA heißt's nun: Hoffen auf Jahn Regensburg

Der FC Augsburg II hat's über den Umweg Relegation geschafft. Ein 1:0-Heimerfolg reichte den Fuggerstädtern zum Regionalliga-Klassenerhalt - dank des erzielten Auswärtstreffers bei der 1:2-Hinspiel-Niederlage beim TSV 1860 Rosenheim. Den Aufstieg in Liga vier perfekt gemacht hat die SpVgg Bayern Hof dank eines 2:1-Sieges gegen Viktoria Aschaffenburg. Zittern heißt's nun für die Viktoria und die Sechziger. Nur wenn Jahn Regensburg seine Hinspiel-Niederlage im Relegationsduell gegen den VfL Wolfsburg II noch wettmacht, dürfen die heutigen Verlierer noch einmal ran. Ansonsten heißt's 2016/17: Bayernliga-Teilnahme.



FC Augsburg II - TSV 1860 Rosenheim 1:0 (0:0)
Die Augsburger Bundesliga-Reserve hat's geschafft. Dank einer abgezockten Leistung, viel Ballbesitz und einem in den entscheidenden Phasen richtig cleveren taktischen Verhalten, hat die Elf von Christian Wörns die 1:2-Hinspielniederlage wettgemacht und dank des einen Auswärtstreffers den Klassenerhalt im eigenen Stadion eingetütet. Den "goldenen" Treffer erzielte Youngster Kevin Danso per Kopf nach einer Hereingabe von Orkun Tugbay in Minute 64. Der FC Augsburg II startete vor satten 2.049 Zuschauern richtig druckvoll und ideenreich in seine Mission "Nichtabstieg". Schnellstmöglich sollte der 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel wettgemacht werden. Und die Truppe von Christian Wörns zeigte gleich, wer Herr in der Rosenau ist. Die Sechziger wurden in der Anfangsviertelstunde förmlich im eigenen Drittel festgeschnürt. Zu einer richtig dicken Torgelegenheit reichte es für die Fuggerstädter trotz dominanter Spielweise aber nicht. Erst in Minute 14 brannte es erstmals vorm TSV-Kasten. Einen Freistoß von Bastian Kurz verlängerte Julian Günther-Schmidt per Kopf, der Ball rauschte knapp links am Pfosten vorbei. Davon angestachelt kamen die Sechziger nun deutlich besser ins Spiel, waren plötzlich deutlich selbstsicherer in ihren Aktionen und kamen nach einem Standard zur dicksten Chance des ersten Durchgangs. Der auffällige Linor Shabani zirkelte einen Freistoß von ganz links draußen ins Zentrum, dort stand der aufgerückte Georg Lenz parat und köpfte die scharfe Hereingabe um Zentimeter links am Pfosten vorbei (19.). Dann übernahm der FCA II wieder das Kommando und erarbeitete sich große Ballbesitzvorteile. Alleine es reichte vorm Seitentausch nicht mehr für eine Großchance. Im zweiten Durchgang steigerten sich die Gäste deutlich, alleine im letzten Drittel fehlte der Esprit. Einen Freistoß von Erik Thommy lenkte die Rosenheimer Mauer knapp über die eigene Querlatte - die bis dato größte Chance des FCA in Minute 54. Doch dann fiel er, der Führungstreffer für die Hausherren. Orkun Tugbay hatte einen weite Hereingabe von rechts ins Zentrum abgefeuert, dort stieg Kevin Danso am höchsten und köpfte zum vielumjubelten Siegtreffer ein (64.). Denn danach, als die Sechziger so richtig gefordert waren, fehlten die Ideen im Spiel nach vorne. Augsburg hielt immer wieder die Kugel in den eigenen Reihen und die Gäste wirkungsvoll vom eigenen Kasten weg. So verpasste Julian Günther-Schmidt per Direktschuss knapp das 2:0 (89.) und in der Nachspielzeit reklamierte der TSV vergebens Strafstoß. Und so blieb's beim knappen Erfolg des FC Augsburg II, der nichts weniger als den Verbleib in der Regionalliga Bayern bedeutete.
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach) - Zuschauer: 2.049
Tor: 1:0 Kevin Danso (64.)


SV Viktoria Aschaffenburg - SpVgg Bayern Hof 1:2 (1:0)
3.500 Zuschauer, darunter zahlreiche Anhänger aus Oberfranken, sahen eine verrückte Partie, die schließlich im Aufstieg der SpVgg Bayern Hof in die Regionalliga Bayern mündete. Dabei begann die Viktoria richtig beherzt und willig, und ging per Blitztreffer in Front. Nach einem Foul an Ugur Albayrak durfte SVA-Kapitän Simon Schmidt zur Tat schreiten und versenkte den Strafstoß eiskalt zur frühen Hausherrenführung. Damit war der Rückstand aus dem Hinspiel prompt wettgemacht und die Viktoria auf Kurs Klassenerhalt. Hof steckte nicht auf, die besseren Gelegenheiten hatten aber die Gastgeber. Auch weil die Viktoria defensiv richtig gut stand. In Minute 25 knallte Björn Schnitzer einen Schuss haarscharf am rechten Pfosten vorbei - an den wäre Hof-Keeper Andi Schall wohl nicht mehr rangekommen. Aschaffenburg war weiter auf Ballbesitz und Spielkontrolle aus und kam - per Konter - zu einigen gefährlichen Möglichkeiten. Dann aber Sekunden vor der Pause die Hofer Bayern. Martin Holek zog von der Strafraumkante einfach mal ab und zwang SVA-Schlussmann Peter Neuberger zu einer überragenden Glanzparade (43.). Die Viktoria war auf Kurs, fing sich aber wenige Augenblicke nach Wiederbeginn den Gegentreffer ein. Quasi aus dem Nichts fiel das 1:1 per Schuss von jenseits der 16er-Kante durch Christian Schraps (50.). Jetzt stand Aschaffenburg wieder unter Zugzwang, und machte seine Sache weiter gut. Die Elf von Jürgen Baier drückte, erspielte sich Chancen, kassierte in dieser so entscheidenden Phase aber den endgültigen Knockout. Salvatore Bari hatte die Großchance, Aschaffenburg war weit aufgerückt, Hof konterte und Martin Holek verwandelte eiskalt zur Hofer Führung (72.). Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung kassierte Aschaffenburgs Sascha Wolfert in Minute 81 nach einem harten, ungestümen Foul die knallrote Karte. Dann war's endgültig gelaufen, denn an eine Drei-Tore-Aufholjagd war nicht mehr zu denken. Und so feiern die Hofer Bayern die Regionalliga-Rückkehr, und für die Viktoria heißt's hoffen auf Jahn Regensburg...
Schiedsrichter:
Steffen Brütting (Effelltrich) - Zuschauer: 3.500
Tore: 1:0 Simon Schmidt (3. Foulelfmeter), 1:1 Christian Schraps (50.), 1:2 Martin Holek (72.)
Rot: Sascha Wolfert (81./SV Viktoria Aschaffenburg/grobes Foulspiel)





Vorschau - die Erstrunden-Rückspiele:


FC Augsburg II – TSV 1860 Rosenheim (Fr 18:30)
Ein intensives Hinspiel sahen die 1.100 Zuschauer in Rosenheim. Der FC Augsburg II demonstrierte seine spielerische wie technische Klasse, konnte daraus aber zu wenig Kapital schlagen. Denn die Rosenheimer hielten im Defensivverband sehr gut zusammen. So waren die ganz klaren Chancen der Schwaben Mangelware. Mit zunehmender Spieldauer kämpfte sich Rosenheim besser in die Partie und führte durch zwei Treffer des überragenden Danijel Majdancevic schon mit 2:0. Majdancevic war ein vorbildlicher Arbeiter, der im Angriff für die meiste Gefahr sorgte. Augsburg II glich gleich nach Wiederbeginn per Freistoß von Erik Thommy aus und eröffnete sich damit die Möglichkeit auf den Klassenerhalt. Weitere Treffer fielen nicht. Phasenweise waren die Gastgeber dem dritten Tor näher als Augsburg II dem Ausgleich. Aber in der Schlussviertelstunde war dieses Match dann doch sehr einseitig, drängten die Schwaben doch mit Macht auf das 2:2, das aber nicht mehr fallen wollte. "Wir hatten kein Bildmaterial zur Verfügung, wie das in der Regionalliga üblich ist. Aber wir haben einen Scout zur Beobachtung von Rosenheim geschickt und da haben wir genau die Informationen bekommen, wie die Mannschaft spielt", erklärt Augsburgs Trainer Christian Wörns und der ehemalige Nationalspieler ist für das Rückspiel zuversichtlich: "Wir haben zwar in Rosenheim knapp verloren, aber wir haben ein Auswärtstor erzielt und das erhält uns die Chance, dass wir bei uns in der Rosenau den Klassenerhalt klarmachen können." Der Rosenheimer Coach Klaus Seidel, der sein Team höchst engagiert an der Außenlinie dirigierte, war mit dem Ergebnis zufrieden und weiß: "Uns reicht jedes Unentschieden zum Aufstieg. Wir werden in Augsburg noch einmal so wie im Hinspiel alles raushausen und einen großen Kampf bieten. Dann werden wir sehen, was am Ende rauskommt."




SV Viktoria Aschaffenburg – SpVgg Bayern Hof (Fr 18:30)
Ein rasantes Hinspiel auf der Grünen Au in Hof sahen am Dienstagabend knapp 2.000 Fans. Die Gastgeber hatten das bessere Ende für sich. In der Schlussphase ging`s so richtig hoch her. Zunächst brachte der pfeilschnelle Maxi Krauß, vor dem Aschaffenburgs Trainer Jürgen Baier schon im Vorfeld gewarnt hatte, die Oberfranken mit 1:0 in Führung (76.). Sechs Minuten später glich Salvatore Bari für die Gäste zum 1:1 aus. Aber in der Schlussminute löste Martin Holek einen Jubelsturm mit seinem 2:1-Siegtreffer aus. Damit haben die Hofer Bayern eine gute Chance, nach dem Regionalliga-Abstieg 2014 wieder zurückzukehren. Aber auch der vorjährige Regionalliga-Aufsteiger aus Aschaffenburg kann dank des Auswärtstores weiter auf einen Verbleib in Bayerns höchster Amateur-Spielklasse hoffen. Stellvertretend für alle Fans zeigte sich Hofs Präsident Reiner Denzler überglücklich: "Ein tolles Spiel, eine tolle Atmosphäre", sagte Denzler nach dem Schlusspfiff und ist für den Showdown am Schönbusch optimistisch: "Uns reicht im Rückspiel schon ein Unentschieden. Das werden wir in Aschaffenburg holen." Dann würde wohl ganz Hof Kopf stehen. Denn die Teilnahme an der Relegation konnte ja erst am letzten Spieltag festgemacht werden. In Aschaffenburg stirbt die Hoffnung zuletzt. Zwar hatte man sich im Lager der Viktoria mehr erhofft, und es stand ja auch bin in die Schlussminute hinein 1:1, was eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am Schönbusch gewesen wäre, aber selbst das 1:2 ist aufholbar. Immerhin haben die Unterfranken sechs Heimsiege aufzuweisen, darunter ein 1:0 gegen den Regionalliga-Dritten 1. FC Nürnberg II und ein 4:0 gegen Meister SSV Jahn Regensburg. Viktoria-Coach Jürgen Baier meint dazu: "Wir müssen halt das Rückspiel gewinnen. Leider haben wir die erste Halbzeit verschlafen. Wir müssen jetzt zuhause alles investieren und die Partie drehen. Wir waren zu weit weg vom Gegner, das darf uns im Rückspiel nicht passieren. Der Hofer Sieg war aber auch nicht unverdient."



Aufrufe: 027.5.2016, 20:30 Uhr
S. Ziegert / dmeAutor