2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
– Foto: Michael Schnieders
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„Ohne großen Druck“ zu den Preußen

Regionalligist FC Wegberg-Beeck reist heute als klarer Außenseiter zum Drittliga-Absteiger Münster

REGIONALLIGA WEST

Viel Zeit zum Durchatmen haben die Spieler des FC Wegberg-Beeck nicht. Bereits am heutigen Samstag (14 Uhr) geht es für den Aufsteiger weiter, der Fußball-Regionalligist gastiert bei Drittliga-Absteiger Preußen Münster. Die Rollen sind auf dem Papier klar verteilt: Die Beecker reisen wie so oft in der vierthöchsten deutschen Liga als krasser Außenseiter an. Ungeachtet dessen sagt Michael Burlet selbstbewusst: „Wir haben in jedem Spiel eine Chance, das hat die Saison bislang gezeigt. An einem guten Tag, wenn wir über die 100 Prozent kommen, können wir es jedem Gegner sehr schwer machen.“ Und sein Sechser Andre Mandt ergänzt: „Wir werden wie in jedem Spiel versuchen, Punkte zu klauen. Am Ende der Saison wollen wir über dem Strich stehen.“

Gründungsmitglied der Bundesliga

Die 0:4-Niederlage der Beecker vom vergangenen Mittwochabend gegen den 1. FC Köln II ist abgehakt, wie beide betonen. Burlet: „Wir wissen schon, wie schwer es für uns in der Liga ist. Dass wir dann auch mal solche Spiele abliefern, ist für uns als Amateurmannschaft völlig normal. Wir können gut damit umgehen.“ Das sieht auch Mandt so, der 27-Jährige fügt hinzu: „Wir hatten nicht unseren besten Tag, aber zum Glück haben wir nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken.“

Der kommende Gegner, bei dem der gebürtige Erkelenzer und frühere Beecker Joshua Holtby nicht im Kader stehen wird (> Nachgefragt), hängt den eigenen Ansprüchen derzeit etwas hinterher. Zuletzt unterlag das Gründungsmitglied der Bundesliga mit 0:2 bei Fortuna Köln. Das Team von Trainer Sascha Hildmann verpasste den Anschluss an die Spitze, der Rückstand auf Tabellenführer Rot-Weiss Essen ist auf acht Punkte angewachsen. Gegen die Beecker soll daher mit aller Macht ein Dreier eingefahren werden, wie Hildmann im Video-Interview auf der clubeigenen Homepage nach der Fortuna-Pleite mitteilte. Sein Abwehrspieler Simon Scherder ging in der Analyse ins Detail. Er betont: „Wir haben große Probleme gegen tiefstehende Gegner.“ Ist die Aussage also ein Fingerzeig für den Beecker Coach? Werden sich die Kleeblätter am Samstag hinten reinstellen und auf Fehler der Preußen warten? „Nein, nein“, sagt Burlet und ergänzt: „Vom Grundsatz wollen wir immer nach vorne spielen. Wir wollen es Münster so schwer wie möglich machen und uns eigene Torchancen erspielen.“

Der 55-Jährige hofft, dass seine Schützlinge in Münster eine bessere Tagesform im Vergleich zur FC-Partie haben werden. Denn bei Spielen am Wochenende gestaltet sich die Lage für die Beecker grundsätzlich etwas einfacher, da die überwiegend berufstätigen Akteure ausgeruhter sind und nicht direkt nach der Arbeit auf dem Platz wieder ans Limit gehen müssen.

„Wir haben gegen den FC bei eigenem Ballbesitz zu viele Fehler gemacht. Zudem sind wir immer einen Tick zu spät gekommen. Das müssen wir besser machen“, verdeutlicht Burlet, der seine Startformation möglicherweise verändern wird. „Der ein oder andere Gedanke geht mir durch den Kopf. Wir werden in Ruhe schauen, welche Optionen wir haben.“

Jan Bach, der nach seinem Innenbandriss zuletzt wieder in den Kader zurückgekehrt ist, wird definitiv den Anpfiff nicht auf dem Platz erleben, wie der Coach verdeutlicht: „Er ist noch nicht soweit.“ Kapitän Maurice Passage steht dem Trainer neben den Langzeitverletzten erneut nicht zur Verfügung, bei ihm wurde jetzt ein Muskelfaserriss im Oberschenkel diagnostiziert.

Ungeachtet seiner Personalüberlegungen sagt Burlet: „Wir haben keinen großen Druck in Münster. Die Jungs sollen einfach Fußball spielen.“

Aufrufe: 028.11.2020, 10:00 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor