2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Und dann ist er doch noch drin: Beecks Marvin Brauweiler (rechts) schaut dem Ball hinterher. Der Homberger Keeper kann das 1:0 der Gastgeber nicht verhindern.
Und dann ist er doch noch drin: Beecks Marvin Brauweiler (rechts) schaut dem Ball hinterher. Der Homberger Keeper kann das 1:0 der Gastgeber nicht verhindern. – Foto: Michael Schnieders

Brauweilers später Jubel

Regionalliga: Beeck holt „dreckigen Sieg“ gegen Homberg. Abstiegsrang verlassen.

REGIONALLIGA WEST

Nach Abpfiff setzte Marvin Brauweiler zur kleinen La-Ola-Welle an, auch einige Minuten später grinste er noch übers ganze Gesicht. „Das war schon ein dreckiger Sieg“, bestätigte der 28-Jährige sofort. 87 Minuten lang lieferten sich der FC Wegberg-Beeck und der VfB Homberg im Kellerduell der Fußball-Regionalliga auf einem komplett aufgeweichten Platz ein umkämpftes Spiel, ehe Brauweiler für das erlösende Tor zum 1:0 (0:0)-Sieg sorgte.

Damit purzelten auch bei Beecks Trainer Michael Burlet so einige Steine vom Herzen. Immer wieder zeigten seine Beecker in den vergangenen Wochen starke Leistungen, belohnten sich aber zu selten – zuletzt verspielten sie in Ahlen noch eine 2:0-Führung. Burlet reagierte auf die Englische Woche und brachte mit Norman Post für Tom Meurer sowie dem wieder genesenen Sebastian Wilms für Yannik Leersmacher zwei neue Leute in die Startaufstellung gegenüber der Mittwoch-Partie in Ahlen.

Mit viel Wut im Bauch starteten die Gastgeber ins Spiel, und bereits nach fünf Minuten zappelte der Ball im Netz – doch Beecks Offensivkraft Evangelos Skraparas stand vorher im Abseits. Daraufhin wurden die Gäste aus Homberg wacher und meldeten sich vor dem Tor von Stefan Zabel mit einem Kopfball des agilen Samed Yesil an (10.). Im direkten Gegenzug probierte sich auch Skraparas per Kopf, doch sein Versuch rauschte ebenso knapp am Aluminium vorbei (12.).

Die 223 Zuschauer bekamen eine technisch nicht hochklassige, aber sehr muntere Anfangsphase zu sehen. Beeck setzte die Ruhrgebietler früh unter Druck: Nach einem schnellen Ballgewinn verzog etwa Shpend Hasani nur knapp (28.). Die Chancen häuften sich, doch nur selten wurde es so richtig gefährlich für VfB-Torhüter Philipp Gutkowski.

Eine Führung für die Hausherren gegen einen direkten Konkurrenten im Regionalliga-Abstiegskampf wäre nicht unverdient gewesen, doch nach der Pause taten sich die Teams erstmal schwer auf dem tiefen Geläuf des Beecker Waldstadions.

Das Spieltempo zog in Richtung der 60. Minute wieder an, beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie hier unbedingt im Abstiegskampf Boden gutmachen wollten. In der 66. Minute hatten die Hausherren viel Glück, als Marvin Lorch unbedrängt aus rund 14 Metern am Tor vorbeischlenzte. Daraufhin kippte die Partie immer mehr in Richtung der Beecker – auch dadurch bevorteilt, dass die Gäste aufgrund einer Corona-Quarantäne in den vergangenen zwei Wochen nicht trainieren konnten.

Die Burlet-Elf hatte Blut geleckt und rückte auf, doch das verschaffte auch den Hombergern Raum. Nach einer Ecke kam der eingewechselte Nicolas Hirschberger zum Abschluss – Zabel zeichnete sich mit einer exzellenten Parade aus (81.).

Inzwischen war der agile Marc Kleefisch im Spiel und machte direkt auf sich aufmerksam. Nach einem tollen Steilpass war er auf der rechten Seite auf und davon, nur noch Gutkowski konnte sich ihm in den Weg stellen. Kleefisch bewies das gute Auge für den mitgelaufenen Mandt, doch dessen Schuss auf das fast freie Tor traf genau VfB-Verteidiger Ricardo Antonaci. Die Beecker forderten daraufhin vehement Handelfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Alexander Ernst blieb stumm (83.).

Die ersten Zuschauer hatten sich bereits mit der Punkteteilung abgefunden, als der Ball noch einmal von Mandt in die Mitte geschlagen wurde. Brauweiler stand goldrichtig und fälschte die Flanke aus dem Fünfmeterraum unhaltbar für Gutkowski ab (87.) – der Rest war riesengroßer Jubel im Team der Gastgeber.

„Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die mehr Herz gezeigt hat“, lobte Beecks Trainer Michael Burlet sein Team, das dank des ersten Heimsieges die Abstiegsränge verlassen konnte. „Wir haben die vergangenen Wochen viel Pech gehabt, jetzt war das Glück auf unserer Seite.“ Und sein goldener Torschütze Brauweiler ergänzte: „Das bringt unendlich viel Selbstvertrauen. Wir investieren unendlich viel und haben uns endlich belohnt!“

Aufrufe: 026.10.2020, 12:00 Uhr
Christian Ebener | AZ/ANAutor