2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Chancenlos: Dortmunds Keeper Stefan Drljaca streckte sich, kann aber Beecks Manuel Kabambi auf dem Weg zum 2:2 nicht mehr stoppen.
Chancenlos: Dortmunds Keeper Stefan Drljaca streckte sich, kann aber Beecks Manuel Kabambi auf dem Weg zum 2:2 nicht mehr stoppen. – Foto: Michael Schnieders
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Beecker K.o. nach umstrittenem Foulelfmeter

Regionalliga: Der Aufsteiger überzeugt mit einer kämpferischen Leistung, unterliegt Regionalliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund aber mit 2:3

REGIONALLIGA WEST

Der Schiedsrichter wollte die Partie weiterlaufen lassen, doch sein Assistent sah das anders – und so wurde der FC Wegberg-Beeck nach einem starken Auftritt bei Borussia Dortmund II noch um den verdienten Lohn gebracht: Nach einem Punkt für die Moral beim 0:0 in Wiedenbrück am Dienstag reichte es für den FC Wegberg-Beeck beim Regionalliga-Tabellenführer am Samstag trotz einer guten und engagierten Leistung über 90 Minuten nur zu einem 2:3 (1:1), da die Gastgeber kurz vor Schluss einen umstrittenen Foulelfmeter verwandelten.

Komplimente fürs Team

Die zweite Reise nach Westfalen innerhalb von vier Tagen geriet zu einem Wechselbad der Gefühle: „Selbst Alaa Bakir hat hinterher ehrlich zugegeben, dass er sich nur hat fallen lassen“, haderte Beecks Coach Michael Burlet mit der Entscheidung, die die Partie letztlich entschied. Für seine Jungs hatte der 55-Jährige dagegen nur Komplimente übrig: „Wir haben diesmal nicht nur gut verteidigt, sondern auch gut Fußball gespielt. Spielerisch waren wir sicher nicht die schlechtere Mannschaft und hätten einen Punkt verdient gehabt.“

Burlet hatte sein Team gegenüber dem Wiedenbrück-Spiel auf zwei Positionen verändert: Für den gesperrten Nils Hühne rückte Marvin Brauweiler in die Innenverteidigung, Stürmer Evangelos Skarapas, der erst am Montagabend in Beeck unterschrieben hatte, kam als Zehner zu seinem Startelf-Debüt. „Wir wussten, dass Dortmund eine körperlich stabile Mannschaft ist, zwei Jungs mit Körperwucht dagegenzustellen, war eine gute Entscheidung“, so Burlet.

Steffen Tigges (22.) schoss die klar favorisierten Gastgeber etwas überraschend in Front. Tom Meurer, der wie in Wiedenbrück statt des auf der linken Seite vorgezogenen Norman Post in der Viererkette spielte, hatte den Ball Tigges bei einer Abwehraktion unabsichtlich in den Fuß gespielt. Und der ließ Beecks Keeper Stefan Zabel keine Chance.

Nach einer Balleroberung von André Mandt legte Skarapas, der schon in Wiedenbrück eingewechselt worden war, nur eine Minute später den Ball auf Manuel Kabambi (23.), der mit einem Schuss aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielte. Mit dem Remis im Rücken wurden die Beecker zunehmend mutiger und drängten nach vorne: Norman Post (27.) versuchte es aus gut 18 Metern, sein Schuss ging knapp rechts vorbei. Skarapas wurde in aussichtsreicher Postion gerade noch geblockt.

„In der Pause habe ich gesagt, dass hier alles möglich ist und wir auch punktemäßig etwas mitnehmen können“, so Burlet, der sein Team unverändert wieder auf den Platz schickte. Beeck spielte mutig nach vorne und wäre fast belohnt worden, doch der Kopfball von Jeff-Denis Fehr (59.) nach einem Zuspiel von Meurer ging an die Latte. Die BVB-Zweite hatte mehr Glück: „Nach einer Ecke haben wir uns in den Rückraum ziehen lassen. Einige haben wohl auch auf Abseits spekuliert“, so Burlet. Der Ball kam zu Franz Pfanne (63.), der am Pfosten stand und zum 2:1 einschob.

Kabambi stiehlt den Ball

Die Reaktion des FC Wegberg-Beeck folgte – die Köpfe gingen trotz des erneuten Rückstands nicht runter, die Gäste fighteten: Kabambi (76.) stahl seinem Gegenspieler den Ball, zog um den Dortmunder Keeper Stefan Drljaca herum und traf zum 2:2 ins leere Tor. Die spielentscheidende Szene war schließlich besagter umstrittener Foulelfmeter. Taylan Duman (82.) verwandelte trocken zum 3:2, Zabel war chancenlos.

Beeck drängte noch einmal, doch bei einem Einwurf der Gäste am Sechzehner pfiff der Schiedsrichter die Partie in der dritten Minute der Nachspielzeit schon ab. „Das hat nichts mit Fair Play zu tun“, ärgerte sich Beecks Coach, dass sein Team den Einwurf nicht mehr ausführen durfte und man seinem Team die letzte Chance nahm.

Aufrufe: 012.10.2020, 12:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor