2024-03-28T15:56:44.387Z

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Es ist vollbracht: Der FC Waldkirch feiert nach dm 2:0-Erfolg in Rheinfelden die Landesliga-Meisterschaft.   Foto: Joachim Schultis
Es ist vollbracht: Der FC Waldkirch feiert nach dm 2:0-Erfolg in Rheinfelden die Landesliga-Meisterschaft. Foto: Joachim Schultis

FC Waldkirch ist wieder zurück in der Verbandsliga

Elztäler korrigieren den kleinen Betriebsunfall Abstieg und werden vorzeitig Meister der Landesliga +++ Im Kader steht ein Umbruch an

Auch wenn die Unbeschwertheit der Hinrunde im Frühjahr etwas verloren gegangen war – der FC Waldkirch hat sich Platz eins und damit die Meisterschaft in der Landesliga nicht mehr nehmen lassen. Ein etwas wackliger 2:0-Erfolg beim FSV Rheinfelden machte am vergangenen Samstag die Meisterschaft perfekt.

Auf dem Platz an der Rheinfelder Richterwiese warf sich die Mannschaft sogleich in die frisch bedruckten Aufstiegs-T-Shirts und setzte die Feierlichkeiten am Abend im Waldkircher Vereinsheim zusammen mit Fans und der zweiten Mannschaft fort.
Der kleine Betriebsunfall Abstieg ist umgehend korrigiert. Die Waldkircher, die seit 2010 der Verbandsliga angehörten, haben den Aufenthalt in der Landesliga auf gerade ein Jahr beschränkt. Das hatte eigentlich niemand ernsthaft in Zweifel gezogen, nachdem die Elztäler mit 13 Siegen in Serie eindrucksvoll durch den Herbst gerauscht waren. Doch die herausragende Hinrunde wirkte im Frühjahr wie ein Bremsklotz. Spielertrainer Benjamin Pfahler diagnostizierte in der Rückrunde „einen klaren Spannungsabfall“, weil die Spieler immer an ihren Leistungen aus der ersten Halbserie gemessen wurden und tabellarisch stets sieben oder mehr Punkte Vorsprung hatten. Auch die Gegner waren gegen den Tabellenführer stets besonders motiviert.

Wichtige Impulse von der Ersatzbank

Dennoch brachten die Waldkircher das Schiff rechtzeitig in den Hafen, ehe es vom Sturm erfasst wurde. Die spielerische Substanz des Kaders war einfach zu groß, als dass der FCW noch einmal ernsthaft vom Kurs abkommen sollte. Die Gruppe war qualitativ breit aufgestellt, Pressesprecher Karlheinz Hinn machte „das belebende Element Ersatzbank“ aus, und Pfahler lobte die taktische Flexibilität vieler Spieler. Oftmals konnte er mit Umstellungen noch während des Spiels die Weichen in die richtige Richtung lenken. Positiv wirkte sich aus, dass nach der Abstiegssaison ein Großteil der Spieler gehalten werden konnte, Akteure wie Simon Schultis oder Kristian Disch zu Leistungsträgern avancierten und Zugänge einschlugen – allen voran Josef Tohmaz, mit 25 Treffern aktuell Toptorjäger der Liga und als Fixpunkt im Angriff kaum zu ersetzen. Auch wenn der Angreifer nach dem Winter nicht mehr mit dieser Leichtigkeit und Effizienz Tore am Fließband produzierte wie in der Hinrunde.
Störfeuer flackerten auch vereinsintern auf. Das lag nicht zuletzt am umfassenden Personalwechsel bei den Verantwortlichen. Auf der Hauptversammlung im vergangenen März wurde mit dem Vorsitzenden Reinhard Bayer sowie den sportlichen Leitern Rainer Gehring und Ulrich Lickert eine neue Vereinsspitze installiert. Trainer Pfahler gab bereits im Februar bekannt, dass er den Verein am Saisonende nach vier Jahren verlassen wird. Er habe damals gesagt, er suche eine neue Herausforderung oder er mache eine Pause, erklärt Pfahler heute. Entschieden hat er sich für Variante A. Im Sommer übernimmt der Lehramtsreferendar aus Schallstadt den künftigen Waldkircher Ligakonkurrenten SV Endingen. „Die Aufgabe reizt mich, ich habe richtig Bock darauf“, bekennt der 33-jährige, der am Kaiserstuhl nur noch als Trainer wirken will.

Unruhe durch vereinsinterne Wechsel

Weil beim FC Waldkirch viele Schaltstellen neu besetzt wurden, stellten sich auch den Spielern Fragezeichen. Pfahler und Hinn sprechen von Unruhefaktoren. „Der eine oder andere Spieler war mit dem Kopf nicht bei der Sache“, erkannte der Vorsitzende Reinhard Bayer. Der sportliche Leiter Rainer Gehring sah in der Rückrunde „ein Auf und Ab“. Immerhin habe sich die Mannschaft in den letzten Woche noch mal zusammengerissen.
Pfahler Nachfolger Daniel Kreisl, derzeit im dritten Jahr beim Landesligisten VfR Hausen, wird in der neuen Runde einen Umbruch gestalten müssen. „Es wird nicht ganz einfach, die finanziellen Rahmenbedingungen sind vorgegeben“, stellt Bayer klar.. Der zweite sportliche Leiter Ulrich Lickert hatte bereits auf der Hauptversammlung angekündgt, dass man kein Verein für Wandervögel sein wolle. Personelle Kontinuität soll in den kommenden Jahren gepflegt werden, am liebsten mit vielen Jugendspielern.

Geht oder bleibt Tohmaz?

So kündigt Gehring bereits an, das wohl acht Spieler die Mannschaft verlassen werden, darunter Marcel Klüber (mit Pfahler zum SV Endingen), Christian Kranich (studienbedingt) sowie die Cousins Daniele und Riccardo Sanso. Mit fünf Neuzugängen sei man sich bereits handelseinig. Namen sollen am Saisonende folgen. Ob Torjäger Tohmaz bleibt, ist noch unklar. Gehring ist zuversichtlich: „Laut seiner Aussage sind wir Ansprechpartner Nummer eins.“ In jedem Fall dürfte es in der Verbandsliga von Beginn an gegen den Abstieg gehen.

Aufrufe: 022.5.2018, 17:50 Uhr
Matthias KaufholdAutor