2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligavorschau
Zum Abschied Jubel über den Gruppenliga-Verbleib? Markus Bozan, 2015 Mesos Meistermacher in der Kreisoberliga, wird alle Hebel für eine Last-Minute-Rettung in Bewegung setzen.  	Archivfoto: rscp /René Vigneron
Zum Abschied Jubel über den Gruppenliga-Verbleib? Markus Bozan, 2015 Mesos Meistermacher in der Kreisoberliga, wird alle Hebel für eine Last-Minute-Rettung in Bewegung setzen. Archivfoto: rscp /René Vigneron

Abgänge fighten gegen Abstieg

Gruppenliga-News +++ Abwanderungswelle bei Meso-Nassau +++ Silveira: Kein Vertrauen in Clubführung

Wiesbaden. Die SG Walluf schien im März auf dem besten Weg, sich ein Polster für den Verbleib in der Fußball-Gruppenliga zu schaffen, während die Lage beim SC Meso-Nassau aussichtslos schien. Vor dem direkten Duell (So., 15 Uhr, Kleinfeldchen) liegen nun aber beide mit je 33 Punkten auf den Rängen 15 und 16, entsprechend mit fünf Punkten Rückstand auf Platz 12, die erste sichere Position unterhalb der sechs fixen Abstiegsränge.

Der Aufschwung im SC-Lager verblüfft, geht er doch einher mit Abschiedsstimmung. Nach Trainer Markus Bozan haben Kapitän Bilos Odisho sowie Fabrio Aires Silveira, Younes Benchallal, Eliass Benchallal, Rafik Baladi, Ahmed Baladi, Yasin Can, Umur Calim und Michele Soccio angekündigt, den Verein nach der Runde zu verlassen. Gleiches gilt für Torhüter Alex Zeeb. Auch der Sportliche Leiter Emanuel Bozan hört auf.

„Wir wollen eigentlich niemanden im Stich lassen. Uns ist eine intakte Gemeinschaft wichtig. Wir sind davon ausgegangen, mit Markus als Trainer beim SC Meso-Nassau gemeinsam weiter etwas aufzubauen. Mit Freude ein Projekt weiterzuführen, bei dem es bereits in unserer A-Jugend auch um Integration und um die Aufnahme von Flüchtlingen geht“, erläutert Teamsprecher Fabio Aires Silveira.

Fehlendes Vertrauen: Der Faktor Geld, bekräftigt der Mittelfeld-Techniker, spiele „gar keine Rolle.“ Der neue Vorstand mit Nuber Degertas an der Spitze habe zuerst Unterstützung signalisiert, sich dann aber nicht mehr geäußert, führt Aires Silveira (27) weiter an und spricht von nunmehr fehlendem Vertrauen in die Vereinsführung als Grund für die Abschiedsankündigungen. Die Mannschaft werde aber alles geben, noch die Gruppenliga-Zugehörigkeit zu sichern, verspricht der frühere Wormser Regionalliga-Spieler. Vorstandsmitglied Cano Ay sagt: „Wir haben durchaus ein Konzept für die Zukunft, das wir noch vorstellen werden. Ich bin überzeugt, dass wir die Abgänge kompensieren werden.“

Timo Sieben: Noch ist es nicht zu spät: Über sechs Spielzeiten hinweg hat sich die SG Walluf in der Gruppenliga behauptet. „Mit bescheidenen Mitteln“, wie der Sportliche Leiter Wolfgang Flöck herausstreicht. Doch nach dem schwarzen April mit fünf Niederlagen en bloc braucht es ein kleines Wunder, um das Ticket für eine siebte Saison zu lösen. „Irgendwie hat sich das in Wintervorbereitung angebahnt. Da hat es jeder ein bisschen schleifen lassen. Aber es funktioniert nicht nach der Devise minimaler Aufwand, maximaler Ertrag. Jeder muss sich hinterfragen, ob er alles getan hat“, sagt Chefcoach Timo Sieben und spricht sich selbst keineswegs frei von Fehlern. Um das Team nun auf eine Trotzreaktion einzuschwören: „Noch ist es nicht zu spät. Jedem muss aber klar sein, dass es nur zusammen geht. Da ist der SV Darmstadt 98 in der Bundesliga das beste Beispiel.“ Wobei die Wallufer im Vergleich zu den Lilien bei fünf Punkten Rückstand das rettende Ufer zumindest noch in Sichtweite wissen.

Auch Buff geht wohl: Davon abgesehen wird neben Thorsten Barg, Markus Hierath (SG Schlangenbad) und Sascha Brox (FC Kiedrich) wohl auch Johannes Buff den Verein verlassen. Bei Kapitän Marius Dillmann, der im elterlichen Weingut eingestiegen ist, hängt künftig alles vom Faktor Zeit ab. „Ich gehe davon aus, dass er bleibt“, so Timo Sieben. Für den Fall des Abstiegs, fügt der Coach an, „werden wir versuchen ein Team an den Start zu bringen, das vorne mitspielen kann.“

Weiter spielen: TuS Hahn – RW Hadamar II, Spvgg. Eltville – TuS Beuerbach, FC Waldbrunn – SV Niedernhausen, SV Wiesbaden – Hellas Schierstein, Germania Weilbach – RSV Weyer (alle So., 15.00).



Aufrufe: 05.5.2017, 07:00 Uhr
Stephan NeumannAutor