2024-04-16T09:15:35.043Z

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Reichte seine Kündigung ein: Bernd Gegenfurtner war mit den Bedingungen beim TSV Gräfelfing nicht einverstanden. Abteilungsleiter Stefan Schmidt bedauert den Schritt des Trainers, schließlich war er mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er möchte ihn weiter bei den Wölfen einbinden.
Reichte seine Kündigung ein: Bernd Gegenfurtner war mit den Bedingungen beim TSV Gräfelfing nicht einverstanden. Abteilungsleiter Stefan Schmidt bedauert den Schritt des Trainers, schließlich war er mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er möchte ihn weiter bei den Wölfen einbinden. – Foto: Walter Wohlrab

Trainer-Beben in Gräfelfing: Gegenfurtner nicht mehr Wölfe-Coach

Dreier-Lösung passt ihm nicht

Bernd Gegenfurtner schmeißt beim TSV Gräfelfing hin. Er ist mit den Vorgaben des Vereins nicht einverstanden und jetzt nicht mehr Trainer. Bleibt er in anderer Funktion?

VON CHRISTIAN HEINRICH

Gräfelfing Bernd Gegenfurtner hat seinen Job als Trainer des TSV Gräfelfing gekündigt. „Ich bin mit dem, was mir da vorgegeben wird, nicht einverstanden“, erklärte der 57-Jährige, ohne konkret zu werden. Etwas deutlicher wurde Stefan Schmidt, der die überraschende Entscheidung seines Übungsleiters bedauert. „Das ist eine schwierige Geschichte“, räumte der Spartenchef der Gräfelfinger Fußballer ein.

Schmidt hatte Gegenfurtner im Winter Torwart Sascha Polecki als Assistent zur Seite gestellt, nachdem dessen bisheriger Co-Trainer Adis Letica im November ein Angebot des FC Wacker Münchens wahrgenommen hatte. Mit Konstantin Schachtner konnte der Abteilungsleiter einen weiteren Kollegen für Gegenfurtner an Land ziehen. Der 31-Jährige ist an der Hubert-Reißner-Straße kein Unbekannter. Von 2017 an spielte er zwei Jahre für den TSV und erwarb sich als Betreuer der C-Junioren große Meriten. Aber irgendwie fremdelte das Dreigestirn miteinander, weshalb es nie zu einer konstruktiven Zusammenarbeit kam. „Es war nicht umsetzbar“, gibt Schmidt zu. Nun muss er sich nach Robert Rakaric, Leo Lindele, dem Duo Michael Fischer und Sascha Lauterbach sowie Franco Simon bereits den sechsten Trainer während seiner Amtszeit suchen. „Entlassen habe ich nur Fischer und Lauterbach“, sagt Schmidt. Die übrigen Übungsleiter hatten sich allesamt aus eigenem Entschluss vom TSV getrennt.

Dass ihr bisheriger Chefcoach nun das Handtuch schmiss, trifft die „Wölfe“ hart. In den vergangenen zwei Jahren hat Gegenfurtner unter erschwerten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Vor einem Jahr konnte er mit einem jungen und ausgedünnten Kader den Klassenerhalt in der Kreisliga gerade noch bewerkstelligen. Nach dem Abbruch der aktuellen Saison infolge der Corona-Pandemie belegt er mit seinem Team den neunten Tabellenplatz. „Er hat mit Abstand das Beste daraus gemacht“, lobt Schmidt seinen ehemaligen Angestellten in den höchsten Tönen.

Gegenfurtner führte während seiner Amtszeit zahlreiche Fußballer aus der A-Jugend und der Reserve in die erste Mannschaft und leitete somit den dringend nötig gewordenen Neuaufbau ein. „Ich habe vollen Respekt vor den Jungs“, zollt der Coach seinen Kickern absolute Hochachtung für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich beim TSV einzubringen. Gegenfurtners akribischer Arbeit war es zu verdanken, dass das jüngste Team der Liga der Konkurrenz gewachsen war, obwohl auch in dieser Saison nach der ersten Halbserie etablierte Spieler wie Belmin Idrisovic und Henrique Nogueira Vieira den Verein verließen. Weil der Trainer stets einfach die Situation annahm und nicht groß klagte, erwarb er sich Schmidts bleibende Wertschätzung.

Der Abteilungsleiter hält trotz seines Abschieds weiterhin große Stücke auf ihn. Schmidt hofft, Gegenfurtner wieder an den TSV zu binden: „Ich möchte gerne, dass er sich an anderer Position bei uns einbringt.“ Im Gespräch ist ein Posten als Technischer Leiter.

Aufrufe: 017.7.2020, 12:40 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Christian HeinrichAutor