2024-04-19T07:32:36.736Z

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80 Prozent der Mitglieder des TuS Oberrotweil wollen  den neuen  Namen FC Vogtsburg. | Herbert Trogus
80 Prozent der Mitglieder des TuS Oberrotweil wollen den neuen Namen FC Vogtsburg. | Herbert Trogus

Der TuS Oberrotweil heißt bald FC Vogtsburg

In Oberrotweil votieren 80 Prozent der Mitglieder für den neuen Namen +++ Aus Burkheim und aus Achkarren kommt Kritik

Bei der Jahreshauptversammlung des TuS Oberrotweil votierten 80 Prozent für eine Namensänderung in FC Vogtsburg zum 1. Juli 2015. 67 Mitglieder befürworteten den Zusammenschluss, sieben enthielten sich und zehn lehnten den Vorschlag ab.
Vor der Abstimmung diskutierten die Mitglieder und Vertreter der Fußballvereine aus Oberrotweil, aus Achkarren und aus Burkheim rege und heftig über das Pro und Contra. Im Vorfeld sei bei einigen Gesprächsrunden der drei Vereine, bei denen teilweise Vogtsburgs Bürgermeister Gabriel Schweizer dabei war, versucht worden, Kompromisse zu finden. Dies sei nicht gelungen, sagte Gerald Morath, Vorsitzender des TuS. „Unseren zur Generalversammlung gefassten Vorstandsbeschluss können wir nicht umwerfen“, meinte er.

Vor der Abstimmung verlas Morath einen Brief, der sich an die Bürger der Stadt richtete. Darin heißt es: „Die komplette Vorstandschaft legt Wert darauf, dass die beabsichtigte Namensumbenennung des TuS Oberrotweil in freundschaftlicher Absicht gegenüber dem SV Achkarren und dem SV Burkheim angegangen wird und der öffentlichen Darstellung unseres Wunsches dient, für einen vereinten Fußballverein in Vogtsburg zu werben.

Insbesondere legt der TuS Oberrotweil Wert auf die Feststellung, dass wir die Legitimität unserer beiden Nachbarvereine und deren Eigenständigkeit zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt haben und dies auch in Zukunft nicht tun werden.

Für den Fall, dass die Generalversammlung dem Vorschlag der Vorstandschaft zur Namensänderung des TuS Oberrotweil in FC Vogtsburg durch ihre Abstimmung folgt, reichen wir symbolisch unsere Hand in Richtung des SV Achkarren als auch des SV Burkheim und werben schon heute dafür, den in dieser Sache bereits begonnenen Dialog aufrechtzuerhalten, ganz im Sinne unserer Fußballjugend in Vogtsburg im Kaiserstuhl.“

Vorteile für die Jugendarbeit

Morath sagte, dass die Infrastruktur der Vogtsburger Vereine sehr veraltet sei. Der TuS habe in den letzten Jahren mehrere Anläufe für eine Zusammenarbeit mit den beiden Nachbarvereinen genommen. Den Gedanken „Vogtsburg“ lebe die Vorstandschaft des TuS seit Jahren im Stillen. Viele Fußballer aus fast allen Stadtteilen hätten hier ihre sportliche Heimat gefunden.

Man bedauere, dass nach 40 Jahren „Stadt Vogtsburg“ noch immer fast unüberwindliche Barrieren bestehen. Morath wies darauf hin, dass ein Zusammenschluss der drei Vereine viele Vorteile besonders für die Zukunft der Jugend hätte.

Harald Dufner, Vorsitzender des SV Achkarren, sagte, dass jeder Verein soziale Verantwortung trägt. Man sei völlig überrascht gewesen, dass der TuS die Namensänderung auf die Tagesordnung gesetzt habe, obwohl man dieses Thema noch nicht ausdiskutiert hatte. Jeder Verein habe eine soziale und kulturelle Verantwortung für die eigene Gemeinde, dies müsse bei der Zustimmung zu einer Fusion beachtet und diskutiert werden. Für Achkarren käme eine Fusion zurzeit nicht in Frage.

Fabian Bauer, stellvertretender Vorsitzender des SV Burkheim, schloss sich Dufner an. Bauer sagte, dass man eine solch weitreichende Entscheidung nicht in so kurzer Zeit treffen könne. Der Wille, einen Kompromiss zu finden, sei bei allen Parteien da gewesen. Doch der TuS habe an seinem Beschluss festgehalten. Bei dem Spitzengespräch Anfang April im Rathaus mit Vereinsvertretern, Bürgermeister und Ortsvorstehern sei zumindest eine gemeinsame Jugendarbeit angedacht worden. Morath sagte, dass der TuS an dem Beschluss festhält, sei eine klare Aussage beim Gespräch mit den beiden Nachbarvereinen gewesen. „Mit der neuen Namensgebung erhoffen wir, dass sich das Bewusstsein in den Köpfen vieler Menschen verändert.“

Das Bewusstsein in den Köpfen soll sich ändern

Zum Abschluss appellierte Dufner an die Versammlung, den TuS Oberrotweil nicht sterben zu lassen und die Namenumbenennung abzulehnen. TuS-Mitglied Emil Imbery fand, dass der neue Name nur sinnvoll sei, wenn Achkarren und Burkheim zur Fusion bereit seien. Der frühere TuS-Vorsitzende Peter Maierhofer erinnerte daran, dass bereits vor drei Jahren über eine Fusion mit Namensänderung gesprochen wurde. Deshalb könne heute niemand von einem Überfall reden.
Aufrufe: 021.4.2015, 08:00 Uhr
Herbert Trogus (BZ)Autor