2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Viktoria-Trainer Marco Antwerpen (re.) hat die Spielphilosophie der Viktoria verändert
Viktoria-Trainer Marco Antwerpen (re.) hat die Spielphilosophie der Viktoria verändert

Weniger Hurra-Fußball, mehr Kontrolle

Seit Viktoria Köln seine Spielphilosophie geändert hat, geht es stetig aufwärts

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Wie sich die Zeiten ändern: Als der FC Viktoria Köln Mitte Oktober die SG Wattenscheid 09 zum Hinspiel in der Regionalliga empfing, bot sich folgendes Tabellenbild: Die Viktoria rangierte mit einem Rückstand von sechs Punkten auf Borussia Mönchengladbach II auf Platz zwei, wobei die Borussia sogar noch eine Partie in der Hinterhand hatte. Nach zwölf Begegnungen hatten die Höhenberger zudem satte 19 Gegentore hinnehmen müssen. Es musste sich also dringend etwas an der Ausrichtung ändern.

Die Partie gegen Wattenscheid taugte als eine Art Zäsur in der Spiel-Philosophie des FC Viktoria, die sich in etwa so zusammenfassen lässt: Weg vom Hurra-Fußball, hin zu einer kontrollierten Offensive mit dem Zusatz, erst einmal keinen Gegentreffer zu kassieren. Und, tatsächlich: Die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen bezwang ihren Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet auch dank einer umsichtigen Defensive mit 2:0.

Gut sechs Monate später sehen die Dinge ganz anders aus; womöglich auch aufgrund der Begegnung mit Wattenscheid 09 im vergangenen Herbst. Die Rechtsrheinischen führen das Tableau einsam an, weisen neun Zähler Vorsprung auf die U 23 von Borussia Dortmund auf und können dem Rückspiel am Samstag in Wattenscheid (14 Uhr, Lohrheidestadion) eigentlich entspannt entgegensehen.
Die Konkurrenz schwächelt weiter.

Wobei der Sportliche Leiter Stephan Küsters fünf Spieltage vor Saisonende offenbar immer noch Zweifel an der Meisterschaft hegt: „Wir fangen immer noch nicht zu rechnen an und machen weiter unser Ding“, sagt Küsters. Auch der stets beherrscht wirkende Kölner Coach richtet sein Augenmerk beharrlich auf die nächste Aufgabe: „Es geht für uns darum, das Spiel zu gewinnen und uns nicht zurückzulehnen. Dann kann die Konkurrenz machen, was sie will.“

Und da die Konkurrenten um den Titel zuverlässig schwächeln, dürfte sich die Viktoria beim Tabellensechsten aus Bochum auch ruhig einmal einen Ausrutscher erlauben. Wobei Antwerpen betont: „Auf Unentschieden werden wir definitiv nicht spielen. Gerade auswärts sind wir unheimlich konstant und machen es richtig gut.“

Zuletzt siegte der Spitzenreiter beim SV Rödinghausen deutlich mit 4:0 – mit einer Schlappe am Wochenende ist also nicht unbedingt zu rechnen, zumal alle Spieler fit und einsatzbereit sind. Und wie es in diesen Tagen im Rechtsrheinischen üblich ist, spricht die Sportliche Leitung mit Achtung vom Gegner und erklärt: „Wir werden Wattenscheid nicht unterschätzen. Sie haben gute Jungs und sie haben mit bescheidenen Mitteln eine Menge geschafft.“

Vielleicht darf Stephan Küsters im Anschluss an die Partie ja schon etwas euphorischer sein: Dann sind es nämlich nur noch vier Spiele bis zum ersehnten Titel und der Relegation zum Aufstieg in die Dritte Liga. Und irgendwann können sie beim FC Viktoria Köln auch mit dem Rechnen beginnen.

Aufrufe: 020.4.2017, 20:41 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor