2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Sven Kreyer (Zweiter von rechts)  sorgt mit seinem späten Treffer in Lippstadt für Erleichterung beim FC Viktoria. Foto: Bucco
Sven Kreyer (Zweiter von rechts) sorgt mit seinem späten Treffer in Lippstadt für Erleichterung beim FC Viktoria. Foto: Bucco

Eine Saison wie ein zähes Stück Fleisch

Auch nach dem 2:0 des FC Viktoria in Lippstadt ist noch keine Entscheidung im Titelkampf gefallen

Köln. Der Körper gierte einfach nach Entspannung. Am Tag nach dem hart erkämpften 2:0-Erfolg in der Regionalliga beim SV Lippstadt zog es Franz Wunderlich in die Sauna, Abschalten vom Fußball war unumgänglich nach einem strapaziösen Abend in Ostwestfalen.

Denn auch an diesem Wochenende ist keine Entscheidung im Titelkampf gefallen; sowohl die Viktoria als auch RW Oberhausen haben ihre Hausaufgaben erledigt und ihre Spiele gewonnen. Umso glücklicher war Kölns Sportvorstand also, dass der Tabellenführer bei gut organisierten Lippstädtern nicht gepatzt hatte: „Dieser Sieg war für die Moral brutal wichtig”, stellte der 55-Jährige erleichtert fest, musste im selben Atemzug aber auch zugeben: „Es ist schon ein zähes Stück Fleisch, das wir in dieser Saison zu kauen haben. Die Jungs stehen unter einem enormen Druck.”

Eine Spitze gegen den ärgsten Verfolger konnte sich Wunderlich gleichwohl nicht verkneifen: „Der Sieg war die richtige Antwort auf die Aussagen von Mike Terranova vor dem Spiel.” Über die Medien hatte Oberhausens Trainer verkündet, nach Lippstadt fahren zu wollen, um die Viktoria dort verlieren zu sehen. Das hat bekanntlich nicht geklappt, der Zweikampf um den Titel spitzt sich zu und könnte am nächsten Samstag womöglich eine Entscheidung finden: Falls die Höhenberger zu Hause gegen den SC Verl gewinnen und RWO sein Heimspiel gegen RW Essen verlieren sollte, stünde Viktoria Köln vorzeitig als Drittliga-Aufsteiger fest.

Erst einmal aber war auch Trainer Patrick Glöckner nach drei mühsam ergatterten Punkten ein Stein vom Herzen gefallen: „Unser Gegner hat es uns sehr schwer gemacht”, meinte der Coach anerkennend. „Und vielleicht wäre der Ausgleich am Ende sogar verdient gewesen.”

Nach der Führung durch Mike Wunderlich (37./Foulelfmeter) war Viktoria ins Wanken geraten — erst der eingewechselte Sven Kreyer mit seinem Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit beruhigte alle Kölner Nerven und lässt den Traum von der Dritten Liga weiter leben.

Derweil hat Daniel Reiche seinen Abschied aus Köln angekündigt: Den Innenverteidiger zieht es nach der Saison zurück in seine niedersächsische Heimat, der Abwehrspieler stand seit 2013 in Höhenberg unter Vertrag.

Aufrufe: 029.4.2019, 11:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger /Oliver LöerAutor