2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Ex-Bundesligaprofi Albert Bunjaku (links) geht im Alter von 34 Jahren für den FC Viktoria Köln auf Torejagd. Foto: dpa
Ex-Bundesligaprofi Albert Bunjaku (links) geht im Alter von 34 Jahren für den FC Viktoria Köln auf Torejagd. Foto: dpa

Das Feuer der späten Jahre

Der 34-jährige Ex-Bundesliga-Profi Albert Bunjaku soll die Offensive der Viktoria in der Regionalliga beleben

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Köln. Am Dienstagmorgen konnten sich die neuen Mannschaftskollegen zum ersten Mal ein Bild vom wohl prominentesten Zugang des Fußball-Regionalligisten FC Viktoria Köln in diesem Sommer machen: Albert Bunjaku (34) betrat den Trainingsplatz und kam durchaus gestählt daher, wie Sportvorstand Franz Wunderlich erfreut registrierte: „Er ist voll im Saft und hat ja auch die komplette Vorbereitung bei Erzgebirge Aue mitgemacht. Albert verfügt über ein richtig gutes Tempo und natürlich reichlich Erfahrung.”

Der einstige Schweizer Nationalspieler (sechs Einsätze) war zuletzt vertraglos und wurde beim Zweitligisten offenbar nicht mehr gebraucht — im Nachhinein durchaus überraschend, wie Kölns Trainer Patrick Glöckner findet: „In den Testspielen hat er die meisten Tore für Aue geschossen und ist am Samstag sicher auch schon ein Kandidat für die Startelf.”

Zwar befindet sich Bunjaku, der für den 1.FC Nürnberg zwischen 2009 und 2012 in 48 Einsätzen 13 Tore in der Bundesliga erzielte, bereits im Herbst seiner Karriere; auf die Motivation hat das fortgeschrittene Alter nach Einschätzung seines Trainers aber keinen Einfluss: „Er hat noch ein extremes Feuer in sich. Albert möchte unbedingt spielen”, betont Glöckner.

Bei der Viktoria trifft der im Kosovo geborene Stürmer auf einen alten Bekannten: Simon Handle, der sich zur Zeit aufgrund eines Adduktorenabrisses in der Reha befindet, spielte einst gemeinsam mit Bunjaku beim FC Erzgebirge und konnte Viktorias Verantwortliche offensichtlich von den Qualitäten des Routiniers überzeugen: „Natürlich haben wir uns bei Simon erkundigt”, erklärt Wunderlich, der sich in der Partie am Samstag (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) bei Fortuna Düsseldorf II auf das Debüt Bunjakus freuen darf, mit einem Augenzwinkern.

Der Höhenberger Trainer hat angesichts von 14 Neuverpflichtungen in den vergangenen Monaten die Qual der Wahl; ein Umstand, den Patrick Glöckner allerdings nicht über die Maßen strapaziert: „Das ist eben Leistungsfußball”, bemerkt der 41-Jährige nüchtern. „Ich bin froh, auf eine solche Qualität an Spielern zurückgreifen zu können. Fakt ist, dass jeder weiter seine Chance bekommen wird.”

Es könnte durchaus sein, dass neben Bunjaku auch Sebastian Wimmer in Düsseldorf von Beginn an auf dem Feld steht. Der defensive Mittelfeldspieler wechselte vor einer Woche vom Zweitligisten SC Paderborn ins Rechtsrheinische und ist erstmalig spielberechtigt. Sein neuer Coach hat einen guten Eindruck vom 24-jährigen Österreicher und meint: „Er ist einer, der aus der Mitte heraus das Spiel ordnen kann. Abgesehen davon hat er auch schon bewiesen, dass er eine Führungsrolle übernehmen kann.”

Trotz der zahlreichen Neuzugänge muss der Titelkandidat auch weiterhin auf viele Leistungsträger verzichten, und das noch über einen ziemlich langen Zeitraum: Kapitän Mike Wunderlich (Bruch des Sprungbeins) wird noch zwei Monate pausieren müssen; Sascha Eichmeier und Nicolas Hebisch (beide Kreuzbandriss) werden frühestens in der Rückrunde zurück erwartet.

In etwa zwei Monaten kann wohl Simon Handle in den Trainingsbetrieb einsteigen. Auch Christian Derflinger, eigentlich gesetzt, muss sich aufgrund einer Bauchmuskelzerrung weiterhin gedulden. Mit einem Comeback des Regisseurs ist wohl am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den SV Rödinghausen zu rechnen.

Aufrufe: 07.9.2018, 07:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor