2024-03-28T15:56:44.387Z

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Sascha (links) und Marco Dogan wollen mit dem FCU in der Kreisliga A II wieder oben angreifen  Foto: Holom
Sascha (links) und Marco Dogan wollen mit dem FCU in der Kreisliga A II wieder oben angreifen Foto: Holom

Sascha und Marco Dogan wieder vereint in Unterjettingen

Brüderpaar will mit dem A-Ligisten in dieser Saison ganz vorne mitspielen

Markus König ist froh darüber, dass die Dogan-Brüder Sascha und Marco wieder gemeinsam in seiner Mannschaft spielen. Der Trainer des FC Unterjettingen hat mit dem 29-Jährigen und dem 27-Jährigen ein erfahrenes Duo in seinen Reihen. Marco steht bereits seit zwei Jahren wieder im Team, Sascha wechselte nunmehr in der Sommerpause vom TSV Öschelbronn zu seinem Heimatclub. Mindestens so glücklich über den Wechsel wie König ist Dieter Lauwigi, der Großvater der Dogans.

Der Kreis schließt sich ein wenig für Sascha und Marco Dogan. Sie sind wieder vereint bei ihrem FC Unterjettingen, der in der Kreisliga A seit geraumer Zeit zu den Spitzenteams zählt. Beide haben in jungen Jahren in Unterjettingen das Fußballspielen erlernt, ehe sie sich zeitweise anderen Clubs anschlossen. Marco Dogan war beim TSV Hildrizhausen aktiv, mit dem er in die Fußball-Landesliga aufgestiegen ist. Zudem kickte er beim SV Bondorf, von dort aus fand er den Weg zurück nach Hause. Sascha Dogan war ebenfalls beim SV Bondorf aktiv, schon damals waren die Brüder zwei Jahre lang wieder vereint. Nach zwei Jahren in Öschelbronn ist nun auch der 29-Jährige beim FCU gelandet.

Großvater ist der größte Fan

„Wir freuen uns unheimlich darauf, dass wir wieder zusammen spielen können“, sagen beide unisono.
Hier kommt Großvater Lauwigi ins Spiel. Er war von Haus aus eigentlich ein Handballer, auch wegen seiner Enkel ist er zum Fußball gekommen. Im Laufe der Jahre wurde er zum größten Fan der beiden, verpasste kein Spiel. Lange Jahre war dies problemlos möglich, kickten beide doch im selben Club. Dann aber, als die Dogans das Wechselfieber packte, musste er sich immer wieder entscheiden, welchen Sportplatz er denn nun besuchen solle. „Für unseren Opa war das nicht einfach“, erzählt Marco Dogan. Dieter Lauwigi ist nicht nur Fan seiner Enkelkinder, er ist auch deren Archivar. Er schneidet Zeitungsartikel aus, für beide Kicker ist ein Ordner angelegt, in dem die Texte gesammelt werden, aber auch Bilder. Nicht nur die aus den Medien, Dieter Lauwigi ist Hobby-Fotograf und während der Spiele der Dogans mit der Kamera rund um den Platz unterwegs, um Bilder von seinen Enkeln zu schießen. „Es ist natürlich toll, dass wir dadurch später einmal unsere Spiele nachlesen können“, sagt Sascha Dogan. „Für uns ist das eine schöne Sache, er ist immer Feuer und Flamme“, ergänzt Marco Dogan.

Blindes Verständnis untereinander

Gemeinsam mit dem Bruder Fußball spielen, kann harmonisch sein, muss es aber nicht. Der interne Konkurrenzkampf kann beflügeln, kann aber auch hemmen. Womöglich wird Kritik persönlich genommen. Die Dogans haben keine Probleme damit, auch mal einander zu kritisieren oder kritisiert zu werden. „Während eines Spiels unterscheide ich nicht, ob es mein Bruder ist oder ein anderer Mitspieler. Ich will gewinnen und mache auch mal den Mund auf“, sagt Marco Dogan. Es könne durchaus auch mal zur Sache gehen, an dem „sehr guten Verhältnis“ zu seinem Bruder ändere das aber nichts. „Wir diskutieren auch mal auf dem Feld, haben aber keinen Streit“, betont Sascha Dogan.
Beide streichen das blinde Verhältnis hervor, das zwischen ihnen auf dem Platz herrsche. „Ich weiß einfach, wo er hinläuft und er weiß, wie ich laufe“, erläutert Sascha Dogan. „Ich kenne keinen Mitspieler, mit dem ich mich beim Spiel besser verstehe als mit meinem Bruder. Wir wissen, wie der andere tickt“, sagt Marco Dogan, der seinen Bruder für einen „Riesenspieler für die Klasse hält. Er ist ein Knipser vor dem Tor.“ Es sei unter anderem die Schnelligkeit, die seinen Bruder auszeichne.

Schulterverletzung bereitet Probleme

Sascha Dogan schätzt seine Geschwindigkeit nicht mehr allzu hoch ein. „Früher war ich schneller“, meint der 29-Jährige, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Insbesondere eine Schulterblessur, die er sich in seiner Zeit beim SV Bondorf zugezogen hat, plagt ihn nach wie vor. Es komme vor, dass sein Gelenk bei bestimmten Bewegungen auskugele. An seinem Bruder schätzt Sascha dessen Übersicht und Technik. In jungen Jahren habe es schon den Ehrgeiz gegeben, den Bruder sportlich zu überflügeln. Das sei schon länger nicht mehr der Fall, betont Sascha Dogan.

Die letzte Chance vergeben

Ehrgeizig sind beide dennoch, sie wollen mit dem FC Unterjettingen eine gute Rolle in der kommenden Runde in der Kreisliga A spielen. „Ich will mit Unterjettingen oben mitspielen. Auf ein Geplänkel im Mittelfeld der Tabelle habe ich keine Lust“, sagt Sascha Dogan. Oben angreifen sei „das ganz klare Ziel“, betont Marco Dogan. „Die Mannschaft ist stark genug und hat sich gut entwickelt.“ Er sehe sich in der Pflicht, das Team aufgrund seiner Erfahrung zu führen und mit guten Leistungen voranzugehen. Der 27-Jährige denkt dabei auch an den 5. Juni des vergangenen Jahres zurück. In der damals entscheidenden Partie am letzten Spieltag um Platz zwei in der Kreisliga A, sprich um das Erreichen der Relegationsrunde zur Bezirksliga, stand es gegen den SV Rohrau 2:2 unentschieden, als er „die riesige Chance auf dem Fuß hatte zum 3:2“. Dogan vergab, Rohrau wurde Zweiter, stieg über die Relegation in die Bezirksliga auf und behauptete sich dort ebenfalls in der Relegation. Unterjettingen fristet weiterhin sein Dasein in der Kreisliga A II.

Karriereende ist noch lange nicht in Sicht

Ihren Heimatclub werden sie nicht mehr verlassen, das ist klar für die Dogan-Brüder. Sie wollen beim FCU ihre Karriere beenden. Ob gemeinsam oder getrennt, das ist auch abhängig von der Fitness, der beruflichen wie der familiären Beanspruchung. Marco Dogan ist Wirtschaftsingenieur und arbeitet seit März in einer Leonberger Firma. „Ich will mich jetzt erst einmal beruflich etablieren“, sagt er. Sascha Dogan ist als Anlage-Mechaniker tätig. So offen das Karriereende beider noch ist, so sicher ist aber eins: Großvater Dieter Lauwigi wird die weitere Entwicklung akribisch dokumentieren.

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Aufrufe: 024.8.2017, 17:46 Uhr
Thomas Oberdorfer, Gäubote Autor