2024-04-25T10:27:22.981Z

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"Wir hatten das falsch interpretiert" - Markus König nimmt den Faux-pas mit dem Einsatz des gesperrten Spielers auf seine Kappe Foto (Archiv): Schmidt
"Wir hatten das falsch interpretiert" - Markus König nimmt den Faux-pas mit dem Einsatz des gesperrten Spielers auf seine Kappe Foto (Archiv): Schmidt

FC Unterjettingen ignoriert den Sperrvermerk

"Zehn-Tages-Frist" bei Sperre nach Gelb-Roter Karte wird falsch interpretiert

Der A-Ligist FC Unterjettingen ist derzeit in aller Munde. Aber nicht im sportlichen Sinn mit einem perfekten Saisonstart in der A II. Sondern mit einem Punktabzug. Der 3:1-Sieg gegen den VfL Herrenberg II am ersten Spieltag wurde aufgrund des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Akteurs in eine 0:3-Niederlage umgewandelt.
Es ist das Thema im hiesigen Fußballbezirk. Handelt es sich doch um einen Spieler, der in einem Pflichtspiel eine Gelb-Rote Karte sah und demnach neuerdings für das nächste Pflichtspiel gesperrt ist. Bezirksspielleiter Helmut Dolderer (Wildberg) klärte den Sachverhalt nun auf Anfrage auf. „Der FC Unterjettingen hat schlicht und einfach den Hinweis im elektronischen Spielbericht ignoriert.“ Hinter dem Namen des Spielers Andreas Baumgärtner war deutlich der Vermerk zu erkennen, dass er für das Spiel beim VfL Herrenberg II gesperrt sei, so Dolderer weiter.

"Ich hätte nachfragen müssen"

FCU-Trainer Markus König bestätigte das vollauf und nahm die Schuld auf sich. „Wir hatten das einfach falsch interpretiert und hätten nachfragen müssen.“ Die Zehn-Tage-Regel hatte den FCU-Coach irritiert. „Ich dachte, da das Pokalspiel, in dem Andreas Baumgärtner die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, bereits einige Wochen her sei, dass da ein Fehler unterlaufen sein müsse. Dem war aber leider nicht so, denn der Fehler lag klar bei uns.“

Den genauen Wortlaut beachten

Damit sich der Unterjettinger Präzedenzfall nicht noch einmal wiederholt, erinnert Helmut Dolderer an den genauen Wortlaut der WFV-Durchführungsbestimmungen: „Bei einem Feldverweis in einem Verbands- oder Verbandspokalspiel infolge zweier Verwarnungen (Gelb-Rot), ist der Spieler für das nächste Pflichtspiel, gleich ob Pokal oder Meisterschaft, der Mannschaft, in der der Feldverweis erfolgte, automatisch gesperrt. Bis zum Ablauf der automatischen Sperre, längstens jedoch für zehn Tage, ist der Spieler auch für alle anderen Spiele seines Vereins, gleich welcher Mannschaft, gesperrt.“

Was bedeuten die "zehn Tage"?

Einige Vereinsvertreter erkundigten sich seit Sonntag prompt bei Dolderer über die besagte Regel. Und der Bezirksspielleiter erklärte, dass ein Einsatz nach zehn Tagen zum Beispiel in der eigenen zweiten Mannschaft möglich sei – oder in einem Freundschaftsspiel der ersten. Darüber hinaus betonte er auch immer wieder, dass ein Vertun seitens des Verbandes gar nicht möglich sei. „Sobald eine Sperre im elektronischen Spielbericht steht, dann hat das seine Richtigkeit. Das läuft alles über den Zentralrechner des WFV.“

Sperre gilt auch über die komplette Winterpause

Eines sollten die Vereine darüber hinaus noch bedenken, so Dolderer weiter: „Bekommt ein Spieler zum Beispiel am letzten Spieltag vor der Winterpause eine Gelb-Rote Karte, dann ist er rund drei Monate später für das erste Pflichtspiel nach der Winterpause gesperrt.“ Für die Hallenrunde hätte die Sperre aber keine Auswirkung, da die Spiele unter dem Hallendach als Freundschaftsspiele gewertet werden. Helmut Dolderer: „Nach Ablauf der automatischen Zehn-Tage-Sperre dürfte der Spieler also wieder in der Halle für sein Team auflaufen.“

Nachklapp

Der FC Unterjettingen hat sich von der am Grünen Tisch verlorene Partie gegen den VfL Herrenberg II nicht aus der Bahn werfen lassen und am Mittwoch dieser Woche in der Kreisliga A II den ersten Sieg unter Dach und Fach gebracht. Bei der Spvgg. Weil im Schönbuch siegte die Elf von Markus König in einem Nachholspiel mit 2:1.

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Aufrufe: 010.9.2015, 06:00 Uhr
Edip Zvizdiç, GäuboteAutor