2024-04-16T09:15:35.043Z

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Anton Plattner und Mijo Stijepic
Anton Plattner und Mijo Stijepic

Toy, Plattner, Stijeptic und Co. äußern sich zum Ligapokal

Stijeptic: „Das Unbekannte macht den Ligapokal so reizvoll“

Bayerns Amateurfußballer haben sich mehrheitlich entschieden, die laufende Saison voraussichtlich ab September fertig zu spielen

VON NICO BAUER UND GUIDO VERSTEGEN

Landkreis –Zusammen mit den Ligapartien soll es dann zur Überbrückung bis Sommer einen Ligapokal geben. Die Vereinen sehen den Bewerb durchaus mit Interesse.

Mijo Stijepic FC Ismaining

„Einerseits ist der Ligapokal etwas Unbekanntes“, sagt der Ismaninger Trainer Mijo Stijepic, „aber andererseits macht genau das den Wettbewerb reizvoll. Die Konkurrenz mit den angedachten Runden habe zur Folge, dass Mannschaften für den Erfolg in jedem Spiel performen müssen. Stijepic wünscht sich vor allem, dass in der ersten Runde dieses Ligapokals die Gruppen regional eingeteilt werden und sich die Fahrtstrecken zu den Auswärtsspielen in Grenzen halten. Stijepic sieht das Experiment eher entspannt, weil die Ismaninger sich aktuell in der Bayernliga ganz gut aufgehoben fühlen.

Andreas Faber FC Unterföhring

„So etwas kommt dabei heraus, wenn einige kluge Köpfe diskutieren, die selbst noch nie Fußball gespielt haben“, witzelt Andreas Faber, Kapitän des FC Unterföhring. Er kritisiert vor allem die Art und Weise der Entscheidung: „Während die Amateurfußballer in den anderen Bundesländern drei bis vier Alternativen zur Auswahl hatten, gab es in Bayern nur einen Vorschlag. Hier wurde nur entschieden, ob wir am 1. September wieder starten oder eben nicht. Das war richtig schwach.“ Der erfahrene Kicker wartet nun gespannt ab, wie sich dieser Ligapokal entwickelt.

Steven Toy Kirchheimer SC

Steven Toy, Spielertrainer beim Landesligisten Kirchheimer SC stellt grundsätzlich erst einmal fest: „Wenn ich es mir hätte wünschen dürfen, dann wäre ich für einen Abbruch dieser Saison gewesen.“ Er wisse natürlich nicht, wie offiziell das Ganze sei – da müsse man jetzt auch abwarten, wie das terminlich ausgearbeitet werde. „Im Moment gibt es ja bereits so etwas wie einen Rahmenterminplan, und da wären wir rein theoretisch Mitte November fertig – wir haben ja nur noch zehn Spiele. Mir ist wichtig, dass die beiden Wettbewerbe hintereinandergesetzt werden, es also nicht drei Pokal- und dann vier Liga-Spiele gibt. Dann kommt womöglich die befürchtete zweite Corona-Welle, und wir haben zwei Wettbewerbe, die nicht beendet wurden.“ Auch eine Wettbewerbsverzerrung sei nicht auszuschließen.

Anton Plattner SV Dornach

Für Anton Plattner, den Trainer des Bezirksligisten SV Dornach hört sich die Idee „als Saisonfüller doch sehr gut an, zumal es mit dem Aufstieg in die Landesliga einen tollen Anreiz gibt. Es wäre eine prima Sache, wenn wir im alten Jahr sechs Spiele machen, im neuen Jahr dann sechs weitere anschließen und dann in den Ligapokal einsteigen könnten.“ Wie der genau aussehe, werde sich ja noch zeigen. „Auf jeden Fall ist das alles besser, als womöglich einen langen Zeitraum mit Freundschaftsspielen überbrücken zu müssen.“ Die Dornacher haben am 25. Juni eine Vorstandssitzung wegen der Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen und steigen dann Anfang/Mitte Juni wieder in das entsprechende Training auf dem Platz ein.

Steffen Tripke FC Aschheim

Grundsätzlich ist Steffen Tripke, Teammanager des FC Aschheim „froh, wenn wieder was passiert – wir wollen ja unbedingt wieder Fußball spielen. Ich war ja sehr schnell dafür, diese Saison abzubrechen, und jetzt kommt es ja auch darauf an, wie der Modus des Ligapokals aussieht.“ Wichtig sei dabei, dass eine gewisse Anzahl an Spielen garantiert ist, „damit wir nicht womöglich nach einer Begegnung ausscheiden und dann in die Röhre gucken. Das ist auch mit Blick auf die Zuschauereinnahmen von Bedeutung.“ Die Aschheimer hätten die Zeit genutzt, um mit den Spielern über die Zukunft zu sprechen – „Stand jetzt bleibt der Kader so zusammen, um Neuzugänge haben wir uns nicht bemüht.“ Inzwischen ist der FC Aschheim am Samstag erst einmal wieder ins Training unter Corona-Bedingungen eingestiegen.

Aufrufe: 023.6.2020, 11:22 Uhr
Münchner Merkur (Nord) /Autor