2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Rekordkulisse: In den Heimspielen gegen den TSV 1860 erwarten die Landkreis-Regionalligisten Tausende Zuschauer. Ein Teil der Löwen-Fans ist durchaus krawallbereit, wie sich im Spiel gegen Jahn Regensburg gezeigt hat. FOTO: PETER KNEFFEL/DPA
Rekordkulisse: In den Heimspielen gegen den TSV 1860 erwarten die Landkreis-Regionalligisten Tausende Zuschauer. Ein Teil der Löwen-Fans ist durchaus krawallbereit, wie sich im Spiel gegen Jahn Regensburg gezeigt hat. FOTO: PETER KNEFFEL/DPA

Löwen kommen! Garching und FCU stoßen an ihre Grenzen

Umzug in die Allianz Arena ein Thema

Garching/Unterföhring – 7940 zahlende Zuschauer registrierte der VfR Garching in seinen 17 Heimspielen der vergangenen Regionalligasaison.

In der neuen Runde könnte bei einem günstigen Spielplan diese Masse alleine in der einen Heimpartie gegen den Zweitliga-Absteiger TSV 1860 kommen. Sollten der tatsächlich in der Regionalliga antreten, wonach derzeit alles aussieht. Das große Spiel ist wenige Tage vor der Veröffentlichung des Spielplans in aller Munde, sowohl in Garching als auch in Unterföhring. Für die beiden Regionalligisten aus dem nördlichen Landkreis könnte der nämlich einen Heimspiel-Umzug zur Folge haben.

Das Garchinger Seestadion war vergangene Saison in den Heimspielen gegen Unterhaching (1325), FC Bayern II (1200) und TSV 1860 II (1100) gut gefüllt. Zugelassen ist die Arena für 2600 Besucher, auch wegen der Infrastruktur mit zwei kleineren Anfahrtswegen. „Natürlich muss man überlegen, was man jetzt tut“, sagt VfR-Trainer Daniel Weber.

Er verweist darauf, dass bei 2600 Plätzen im Stadion und möglicherweise 5000 anreisenden Fans die Situation vor dem Stadion gefährlich werden könnte. Mit der ersten Mannschaft des TSV 1860 gebe es auch neue Strukturen des Publikums: „Da ist dann alles dabei mit normalen Zuschauern, Fans oder Hooligans.“ Weber kann sich aus dem Bauch heraus vorstellen, das Garchinger Heimspiel dann auch im Grünwalder Stadion auszutragen für die Sondersituation. Alles hängt vom Termin ab: „Haben wir das Heimspiel im Juli oder August, müssen wir schnell planen. Ist unser Spiel gegen Sechzig im Mai, dann können wir abwarten.“

Weber wartet auch mit Spannung auf das Auswärtsspiel beim TSV 1860, der nach dem aktuellen Stand noch immer Mieter in der Allianz Arena ist. Ein Spiel in dem nur wenige Kilometer von Garching entfernten Stadion wäre für Weber ein Höhepunkt: „Ich wäre schon sehr beeindruckt, einmal in der Allianz Arena vor vielleicht 10 000 Zuschauern an der Seitenlinie zu stehen.“ Auch ein VfR-Heimspiel in der Allianz Arena möchte Weber nicht ausschließen. Sollte denn der FC Bayern München mitspielen.

Der FC Unterföhring hat als Mieter im Heimstettener Stadion eine ähnliche Thematik, denn auch diese Anlage stößt bei 3000 Zuschauern an ihre Grenzen. „Ich warte erst einmal die Regionalligatagung Anfang Juli ab“, sagt Präsident Franz Faber, „denn bei diesem Problem müssten zehn von 19 Regionalligisten in andere Stadien umziehen.“

Faber würde sich dann über einen Umzug Gedanken machen, wenn sich dies für seinen Verein auch finanziell lohne. Für ihn ist die Debatte nur fast schon surreal, „weil wir in Unterföhring noch nie 1000 Zuschauer bei einem Heimspiel hatten. Wenn dann deutlich mehr als 2500 erwartet werden, rufe ich den Manni Schwabl an.“

Dieser ist Präsident der SpVgg Unterhaching, die wiederum ein wunderschönes Stadion mit 15 053 Plätzen hat. Faber hat gute Kontakte nach Unterhaching. Dort winkt Manfred Schwabl aber ab: „Das ist nicht meine Baustelle.“ Der oberste Funktionär des künftigen Drittligisten kann sich eine Fremdvermietung nicht vorstellen wegen der dort spielenden Profi-Mannschaft der Hachinger „und die Gemeinde hat die Hand auch noch drauf“.

Franz Faber wartet nun erst einmal auf den Spielplan und freut sich auf das Luxusproblem Zuschauerrekord. „Vorstellbar ist alles“, sagt Faber, „aber ich bin da wie eine Jungfrau. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt.“

Aufrufe: 09.6.2017, 09:01 Uhr
Münchner Merkur (Nord): Nico BauerAutor