Schafhausen ist nah dran an der Sensation

Ein riesen Spiel bot Fußball-Landesligist Union Schafhausen in der ersten Mittelrheinpokalrunde gestern Abend gegen den Drittligisten Fortuna Köln. Vor 550 Zuschauern im Beecker Waldstadion unterlagen die Schafhausener nur mit 0:1 und hatten selbst eine Reihe sehr guter Möglichkeiten.

„Wenn Köln die zweite Garde aufbietet, haben wir eine Chance, das Spiel offen zu gestalten“, hatte Union-Trainer Jochen Küppers gesagt und genau richtig gelegen. Fortuna-Trainer Uwe Koschinat gönnte gleich sieben Stammspielern eine Pause. Der Drittligist hatte zwar viel Ballbesitz, konnte aber das sehr bewegliche „Netz“ der Schafhausener nur selten durchbrechen. Einen Freistoß von Kapitän Markus Pazurek wehrte Union-Torwart Alex Lüpges etwas unkonventionell, aber gut ab (3.). Dann setzte der Landesligist erste Nadelstiche. Nach einer Freistoßflanke von Stefan Jörling wurde Phillip Grüttner zweimal vor dem Fünfmeterraum geblockt.

Union fing vor dem Strafraum alles ab, was nur ansatzweise hätte gefährlich werden können, und schaltete schnell um. Nach einem Einwurf von Kevin Busch tauchte Sebastian Kranz vor dem Kölner Tor auf (19.). Kranz hob den Ball in den Strafraum – aber etwas zu weit für Grüttner (29.). Der Schuss von Kranz bereitete Torwart Jannik Bruhns keine Probleme (32.). Dann legte sich der bärenstarke Frederik Lenzen den Ball nach einem tollen Solo etwas zu weit vor (34.). Auf der anderen Seite landete der Kopfball von Amir Falahen weit neben dem Schafhausener Tor (40.). Den Beifall hatte sich Union zur Pause redlich verdient.

Nach einem Angriff der Fortuna über die linke Seite wurde der Schuss von Okan Kurt noch geblockt. Kurt legte aber zurück auf Ali Ceylan, der das 1:0 für den Favoriten markierte (54.). Schafhausen zeigte sich nicht geschockt. Vor allem Kranz tauschte immer wieder im Strafraum der Gäste auf – nach einem Einwurf von Busch (58.) und einer guten Kombination mit Busch (61.). Lüpges wehrte den Schuss von Christopher Theisen ab (64.). Die große Chance zum Ausgleich hatte Kapitän Kranz, der nach einer Kombination mit Grüttner im Strafraum freigespielt wurde. Sein Schuss ging ganz knapp am Tor vorbei; die Ersatzspieler jubelten bereits (67.). Vorbei flog der Kopfball von Grüttner (68.). Eine Kontersituation über Kranz und den eingewechselten Julian Fratz führte auch nicht zum Erfolg. Fratz hatte noch eine Chance, ebenso Busch mit einem Freistoß (88.). Der Ausgleich, der durchaus möglich war, wollte aber nicht fallen.

„Wir haben wieder extreme Werbung für Schafhausen gemacht“, sagte Trainer Jochen Küppers. Seine Mannschaft hatte „alles rausgehauen“, 45 Minuten die Geschwindigkeit aufgenommen und sich taktisch hervorragend verhalten. „Nach der Umstellung auf 4-1-4-1 haben wir nichts mehr zugelassen“, sagte Küppers. Das Team konnte in der zweiten Halbzeit sogar noch zulegen. Etwas trauerte der Trainer den vergebenen Chancen hinterher. „Wir hatten drei bis vier Eins-gegen-Eins-Situationen“, sagte er.