2024-04-22T13:47:39.148Z

Ligabericht
Langes Bein: Philip Sibrins stört den Strausberger Maximilian Hinz beim Schuss. FCS-Trainer Mario Block beobachtet die Szene von der Seitenlinie (l.).  ©Edgar Nemschok
Langes Bein: Philip Sibrins stört den Strausberger Maximilian Hinz beim Schuss. FCS-Trainer Mario Block beobachtet die Szene von der Seitenlinie (l.). ©Edgar Nemschok

"Strausberg war die bessere Mannschaft"

MIT GALERIE: Der FCS verliert in Wismar. Es ist die erste Niederlage in einem Pflichtspiel unter Mario Block.

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Der FC Strausberg hat sein Auswärtsspiel beim FC Anker Wismar verloren und damit die erste Pflichtspielniederlage mit Neu-Trainer Mario Block kassiert. Zumindest der Tabellenplatz bleibt aber erhalten.

Der Schein trügte beim ersten Blick in das Stadion. Zunächst hatte man den Eindruck, das Kurt-Bürger-Stadion sei ein echtes Schmuckkästchen. Doch beim Betreten der Rasenfläche musste man Angst haben, schnell bis zu den Knöcheln mit Morast zu versinken. Ein total aufgeweichter Boden machte schon vor dem Anpfiff klar, es wird keinesfalls ein Spiel des feinen, gepflegten Fußballs. Wismars Cheftrainer Cristiano Dinalo Adigo sagte später: "Auch für uns als Gastgeber war es schwer auf diesem Boden. Wir trainieren in der Woche auf Kunstrasen, spielen dann aber auf dem Rasen in unserem Stadion."

Die Stimmung bei den Strausbergern war durchaus gut. Die Hinfahrt nach Wismar, gemeinsam im Bus mit zahlreichen Pausen war fast schon als teambildende Maßnahme zu werten.

Das Spiel begann furios und das vor allem aus Strausberger Sicht. Bereits in der zweiten Spielminute hätte Bartosz Jan Golebiowski einschießen können. Nach Ecke von Tim Bolte zog er von der Strafraumgrenze ab und verzog ganz knapp. Zuvor hatte Strausbergs Kapitän Sirko Neumann den Wismarer Torhüter Benjamin Heskamp zu einer ersten Glanztat gezwungen. Der Gast aus Strausberg wirkte wie aufgezogen und nach einer weiteren Ecke war Adam Anton Wiejkuc mit dem Kopf zur Stelle. Auch Atsushi Nishizawa konnte nach einem Solo über die rechte Seite den Ball nicht im Anker-Tor unterbringen. Es war sehr gut anzusehen, was die Strausberger da vor 195 zahlenden Zuschauern boten.

In der 15. Minute kam der Gastgeber das erste Mal vor das Strausberger Tor. Nach einer Ecke von Kapitän Fabian Bröcker war Clemens Lange zur Stelle und konnte nahezu ungehindert zu seinem 16. Saisontor einköpfen. "Ich habe ausdrücklich vor dem baumlangen Stürmer gewarnt, denn seine Stärken kenne ich. Ich weiß, dass es sehr schwer ist, gegen ihn zu verteidigen, und mache somit niemandem einen wirklichen Vorwurf", sagte später Strausbergs Trainer Mario Block. Er betonte aber auch, dass dieses Tor nach dem Spielverlauf unverdient war, denn Wismar hatte, bei deutlicher Strausberger Überlegenheit, eigentlich nur eine echte herausgespielte Torchance in der ersten Halbzeit. Und die hatte kurz vor dem Seitenwechsel Khasan Dzhaukharnach nach schöner Vorarbeit von Stürmerkollege Abdoul Baraka Traore.

Es blieb bei der knappen Führung. Wie das 1:0 für Wismar, fiel auch der zweite Treffer für die Gastgeber zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Bröcker kam an der Strausberger Strafraumgrenze frei zum Schuss. FCS-Torhüter Timo Hampf war zwar noch mit den Fäusten am Ball, doch auch er konnte das Tor nicht verhindern (47.).

Es folgte ein fast pausenloses Anrennen der Strausberger, die allerdings kein Mittel fanden, die dichte Abwehr der Gastgeber auszuspielen. Trainer Block brachte in der 58. Minute Maximilian Hinz. Er kam auf der rechten Strausberger Angriffsseite für den glücklosen Nishizawa und nutzte seine Einsatzchance. Hinz brachte neuen Schwung und empfahl sich mit einer guten Leistung wohl auch für die nächsten Spiele seines FCS. Gleich sechs Minuten später hatte er eine große Gelegenheit, das Spiel mit dem Anschlusstreffer noch einmal spannend zu machen. Seinen Schuss konnte Heskamp nur mit einem Reflex abwehren.

Nach einem Fehler von Golebiowski im eigenen Spielaufbau hatten die Gastgeber bei einem schönen Konter über ihren schnellen Rechtsaußen André Edgar Freitas Gois Machad und im Abschluss durch Lange die Chance, schon nach 77 Minuten alles klarzumachen. Strausberg hatte diesmal Glück, denn Lange verzog aus vollem Lauf. Auf der Gegenseite waren es immer wieder Ondrej Brusch sowie Andrew Mareveggio, die das Strausberger Spiel antrieben. Doch im Abschluss fehlten die richtig guten Ideen. Es blieb schließlich beim 2:0 für die Norddeutschen, die im vierten Rückrundenspiel der Liga auch ihren vierten Sieg einfahren konnten.

"Wenn man selbst zwei Tore und der Gegner eben keines schießt, dann müssen wir eine Menge richtig gemacht haben", sagte Wismars Trainer gut gelaunt nach dem Spiel.

Mario Block erklärte: "Wir waren klar die bessere Mannschaft und haben beide Tore sehr unglücklich kassiert. Das erste Tor fiel durch einen Standard - wir wissen, dass es die Stärke von Anker ist - und beim zweiten Tor hatten wir einfach Pech. Wir haben alles versucht und uns im Endeffekt nicht belohnt."

Für Strausberg steht schon am Sonntag, dann im Heimspiel in der Energie-Arena, ein Gegner von einem ganz anderen Kaliber auf dem Plan. Zum Brandenburg-Derby reist der FSV Union Fürstenwalde in Strausberg an. >>>Hier findet ihr die Live-Übertragung!

Aufrufe: 015.3.2016, 07:00 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor