2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Waren sichtlich bedient: Strausbergs Trainerduo Christof Reimann und Daniel Dloniak (von rechts) während der Pokalpartie in Neuruppin.  ©Edgar Nemschok
Waren sichtlich bedient: Strausbergs Trainerduo Christof Reimann und Daniel Dloniak (von rechts) während der Pokalpartie in Neuruppin. ©Edgar Nemschok

Neuruppin sorgt für Überraschung gegen Strausberg

MIT GALERIE:Marcel Weckwerth schießt seinen MSV gegen den Favorisierten Oberligisten ins Viertelfinale.

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Im Achtelfinale des Fußball-Landespokals war für den FC Strausberg Endstation. Beim Brandenburgligisten MSV Neuruppin scheiterte der Favorit aus der Oberliga mit 0:1. Nun kann sich Trainer Christof Reimann mit seiner Mannschaft ganz auf die Liga konzentrieren. Das Tor des Spiels schoss Marcel Weckwerth.

Für den tollen Vollmond über dem Neuruppiner Volksparkstadion am Freitagabend hatten die Fußballer sicherlich keinen Blick. Alles verlief nämlich bis zum Anpfiff der Partie hektisch. Auf Grund einer Sperrung auf der Autobahn wurde die Anreise nach Neuruppin zum Problem. Einige Spieler des FCS kamen verspätet an. Beim Gastgeber hatte man dafür nur wenig Verständnis und nur fünf Minuten gab es für einen verspäteten Anpfiff.

Nach einer guten Chance des FC Strausberg durch Martin Kemter schien auch alles nach Plan zu laufen. Doch nur fünf Minuten hatten die Strausberger alles im Griff. Schnell merkten die Neuruppiner, wie sie dem Gegner wirklich weh tun konnten. Nicht etwa mit übertriebener Härte, sondern vielmehr mit schnellem Konterspiel. Nach einem Freistoß von Kaan Bektas (12. Minute), der nur knapp das MSV-Tor verfehlte, zeigten die Neuruppiner, wie es gehen kann. Ausgang in vielen Aktionen waren Lukas Japs und Marcel Weckwerth. Und die beiden Akteure besorgten dann auch das 1:0 nach 26. Minuten. Allerdings stand Weckwerth deutlich im Abseits. Wirklich ärgerlich für die Strausberger. Übrigens hatte der Linienrichter freie Sicht auf die Situation, erkannte aber die Abseitsstellung des Neuruppiner Kapitäns nicht. Weckwerth umkurvte den herausstürzenden Strausberger Torhüter Harun Isik und schoss ein. Wenige Minuten später gab es fast eine ähnliche Situation und auch diesmal blieb der Linienrichter passiv.

Natürlich waren die Strausberger mit dem Spielverlauf nicht zufrieden. "Wir spielen einfach zu brav, gehen nicht in die Zweikämpfe und schauen viel zu oft zu", schimpfte Co.-Trainer Daniel Dloniak zur Pause. Und wer nun aus Strausberger Sicht gehofft hatte, es würde nach dem Seitenwechsel das große Aufbäumen oder sogar eine Wende in der Partie geben, sah sich getäuscht.

Neuruppin begann furios. Gleich zweimal hätte Lukas Japs die Partie schon zu diesem Zeitpunkt entscheiden können. Nach knapp einer Stunde Spielzeit schaltete Reimann dann auf volle Offensive um. Der Abwehrblock wurde aufgelöst, und er ließ hinten nur noch mit Dreierkette spielen. Den Neuruppinern ließ das nun noch mehr Platz zum Kontern. In der 68. Minute zirkelte Bektas erneut einen Freistoß auf das Neuruppiner Tor. MSV-Torhüter Johannes Wilke hielt den Ball großartig. Auf der anderen Seite verhinderte Isik mit einem unglaublichen Reflex das 2:0 für den MSV. Einen abgefälschten Ball lenkte er noch mit den Fingerspitzen über die Latte.

Die letzten Minuten verliefen sehr hektisch. Die Nerven lagen vor allem beim Favoriten blank. Kapitän Gordan Griebsch stand kurz vor einer Roten Karte. Chancen auf Tore gab es auf beiden Seiten. So trudelte ein Kopfball von Görkem Üre ganz knapp am MSV-Tor vorbei. Und Üre war es auch, der wenigstens noch für die Verlängerung und neue Hoffnung der Strausberger hätte sorgen können. Nach einem Gewühl im Neuruppiner Strafraum hätte er mit mehr Übersicht noch zum 1:1-Ausgleich einschießen können. Es wäre aber auch, und so ehrlich war dann auch Christof Reimann nach dem Spiel, sehr glücklich gewesen.

"Wir können in dieser Saison ganz offensichtlich auswärts nicht so gut. In Waltersdorf war es schon schwierig, in Brieselang auch und nun hier in Neuruppin hat sich das leider nochmals bestätigt. Woran das liegt, weiß ich auch nicht." Und wie es in solchen Situationen ist, sagt auch Reimann mit Zweckoptimismus: "Jetzt können wir uns voll auf den Ligabetrieb konzentrieren."

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Aufrufe: 09.10.2017, 07:40 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor