Gelungener Test für die Kiezkicker

Während der Länderspielpause nutzte der FC St. Pauli die Gelegenheit und bestritt am Freitagabend im Rotenburger Ahe-Stadion, das auch der Stadtrivale Hamburger SV zuletzt als Spielort nutzte, ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen. Die Gäste stehen derzeit nach drei absolvierten Partien auf dem zwölften Platz in der Eredivise, die St. Paulianer nach vier Spieltagen auf Rang acht.

Der Trainer der Kiezkicker, Olaf Janßen, hat im Vorfeld angekündigt, dass seine Jungs auf eine spielstarke Mannschaft treffen würden und sie selbst über den ,,toten Punkt", also über die ,,Schmerzgrenze hinaus" gehen sollten, was aber auch ,,Spaß machen" könne.

Neben den Nationalspielern Aziz Bouhaddouz oder auch Mats Moller Daehli (beide auf Länderspielreise mit Marokko und Norwegen) waren auch Robin Himmelmann, Christopher Buchtmann, Lasse Sobiech, Kyoungrok Choi, Yiyoung Park, Ryo Miyaichi, Joel Keller und Marc Hornschuh nicht mit von der Partie.

Die erste Hamburger Möglichkeit hatte Kapitän Bernd Nehrig (19.), der aus der Distanz verfehlte. Waldemar Sobota (21.) grätschte in eine Flanke, setze den Ball nur knapp über das Gehäuse. Flum (23.) und wieder Nehrig (38.) hatten weitere Chancen, die aber ungefärlich für den Groninger Keeper Kevin Begois blieben. Auch die Gäste hatten zwei Torchancen, beide durch Freistoßsituationen. In der Pause motivierte Janßen die für die zweite Spielhälfte kommenden frischen Kräfte nochmal.

Zu Wiederanpfiff platzierte Kalla (47.) das Rund in den Händen des Keppers. Dann war es soweit: Richard Neudecker bescherte Pauli die Führung. Sein perfekt getretener Freistoß brachte das verdiente 1:0. Die Hamburger machten offensiv in Folge Druck, Groningen war defensiv sehr beschäftigt. Bundesliga-Schiedsrichter Harm Osmers entschied, nachdem Kalla im Strafraum zu Fall gekommen war, auf Strafstoß. Sobota verwandelte diesen sicher (67.) und brachte das 2:0. Luca- Milan Zander netzte ein, stand aber wohl bei der Flanke von Kollege Maurice-Jerome Litka im Abseits. Den besten Abschluss eines Groningers hatte Tom van Weert (78.), der die Kugel "nur" an die Latte lupfte.

Den Schlusspunkt setzte wieder Sobota (87.). Der Mittelfeldspieler ergriff die Initiative, schoß von der Mittellinie in Richtung Tor und ließ den Ball über Bergois hinweg segeln. Traumtor, 3:0! Das war der Enstand. Und das ging in Ordnung, St. Pauli war eine Klasse besser, hatte mehr Offensivaktionen, zeigte sich spielerisch reifer und überzeugte vor allem in der zweiten Halbzeit.

Janßen zeigte sich nach der ,,härtesten Trainingswoche" seit seiner Amtszeit als Chefcoach ,,erfreut" und ,,positiv überrascht". Weiterhin lobte er die eingewechselten, frischen Kräfte und das Offensivspiel seines Teams.

Die Kiezkicker können nach diesem überzeugenden und erfolgreichen Test zuversichtlich ihre nächstes Begegnung am Montag, den 11.09. (Anpfiff:20:30 Uhr) bei Ligakonkurrent Nürnberg bestreiten.

Aufstellung FC St. Pauli: Heerwagen - Zander, Avevor (79. Koglin), Schoppenhauer (79. Carstens), Buballa - Sobota, Flum (61. Lee), Nehrig (46. Litka), Neudecker, Sahin (46. Kalla), - Allagui (46. Schneider)

Nicht eingewechselt: Rakocevic

Schiedsrichter: Harm Osmers

Zuschauer: 700