2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Dynamo fallen Steine vom Herzen

Sieg gegen St. Pauli +++ Wiegers im Tor +++ Klassenerhalt gesichert +++

Eine Torwartdiskussion, die Abstiegsangst, eine Niederlage in Ingolstadt. Die Ausgangssituation war für Dynamo Dresden alles andere als perfekt. Dennoch setzte sich das Team von Cristian Fiel mit einer geschlossenen Teamleistung dank, und nicht trotz, Patrick Wiegers im Tor gegen den FC St. Pauli mit 2:1 durch – und macht damit große Schritte in Richtung Klassenerhalt.

Erleichtert fielen die Spieler von Dynamo Dresden nach dem Spiel auf den Boden. Sie wussten, was sie geschafft haben. Mit dem 2:1-Sieg über den FC St. Pauli war der Klassenerhalt praktisch fix. Dementsprechend froh waren auch die Spieler, und sie konnten stolz auf ihre Leistung sein.

Eine enge erste Hälfte

Beide Teams nahmen sich in der 1. Halbzeit nicht viel. St. Pauli presste sehr stark auf die SGD, was die Schwarz-Gelben sichtlich beunruhigte. Vor allem Dzenis Burnic hatte mit den angriffslustigen Kiezkickern seine Probleme und geriet am Anfang etwas ins Straucheln. „Irgendwie war ich nicht von der ersten Minute an da. Ich habe dann versucht, an mir zu arbeiten“, fügte der 20-Jährige hinzu. Dynamo wartete geduldig auf Möglichkeiten und sollte mit etwas Glück auch die Führung erzielen.

Die Elfmeterfrage

In der 21. Minute zeigte Schiedsrichter Robert Kempter auf den Punkt im Strafraum von Robert Himmelmann. Es gab einen Handelfmeter für die SGD. Dieser entstand, nachdem ein Distanzschuss von Patrick Ebert Jan-Phillip Kalla so an der Brust traf, dass der Ball gegen Kallas gestreckten Arm prallte. Für den Schiedsrichter war es klar, er musste Dynamo den Elfmeter geben. Die Hamburger diskutierten jedoch noch zwei Minuten mit ihm. Patrick Ebert ließ sich davon nicht beeindrucken. „Als der Schiri Elfmeter gepfiffen hat, wusste ich, in welche Ecke ich schieße“, meinte er optimistisch. Diesen Elfmeter verwandelte er dann locker zum 1:0.

Über Höhen und Tiefen zum Erfolg

Ganz, wie Cristian Fiel es erwartet hatte, kamen die Gäste sehr energisch nach der Halbzeit aus der Kabine. Dynamo fehlte ein Mittel gegen den Pressingfußball der Hamburger und dazu kam, dass die Sachsen sich viel mehr Ballverluste erlaubten, als sonst. So entstand in der 57. Minute auch der Ausgleich, als Dimitrios Diamantakos einen Ball bekam und dann ungestört an Patrick Wiegers vorbeidribbelte, um das Leder ins leere Tor zu befördern. Von da an spielten die Gäste wieder mit viel Druck. Dynamo drohte das Spiel aus den Händen zu fallen. Doch wie aus dem Nichts schoss BVB-Leihgabe Dzenis Burnic in der 75. Minute sein erstes Tor für die SGD. Nach einer wunderbaren Passstaffette mit Moussa Koné fasste er sich ein Herz und schoss aus knapp 16 Metern auf Himmelmanns Tor, der dem Ball nur hinterherschauen konnte. Dieses Tor reichte am Ende, um der SGD die drei Punkte zu sichern. Und diese drei Punkte sollten einiges bedeuten…

Die Klassenerhaltsfrage

Die direkten Abstiegsplätze kann die SGD nicht mehr erreichen. Rechnerisch kann der 1. FC Magdeburg, der auf dem 16. Tabellenplatz steht, Dynamo zwar noch überholen, bräuchte aber drei Siege aus drei Spielen gegen Bochum, Berlin und Köln auch noch eine stark verbesserte Tordifferenz. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dynamo in die Relegation muss, ist schwindend gering. Trainer Cristian Fiel gibt sich damit aber noch nicht zufrieden. „Ich möchte, dass auch rechnerisch Nichts mehr passieren kann. Wir müssen gucken, was die anderen Mannschafen morgen machen“, sagte er.

Die Torwartfrage

Die meisten Augen waren an diesem Spieltag aber auf Patrick Wiegers gerichtet. Und wer hätte es anders erwartet: Um seine Mentalität nicht zu gefährden und um die einhundertprozentige Unterstützung der Fans zu garantieren, nahm Cristian Fiel Markus Schubert aus dem Kader und ersetzte ihn durch Patrick Wiegers. „Wiege“, der seit 2014 Ersatztorhüter bei der SGD ist, stellte sich ins Tor und beschrieb das Gefühl wie, als würde er gerade sein Debüt für Dynamo geben. „Ich war schon nervös“, gab er lächelnd nach dem Spiel zu. Das merkte man ihm aber nicht an. Er gab einen sehr guten Rückhalt für Dynamo und zeigte, dass seine Vordermänner sich auf ihn verlassen können. Für seine Paraden, mit denen er Dynamo im Spiel hielt, feierten ihn die Fans mit Sprechchören. Cristian Fiel wollte sich aber nicht dazu verleiten lassen, ihn als Einzelspieler herauszuheben. „Fußball ist ein Mannschaftssport“, erklärte er.

Dynamos Abschlussprogramm

Ohne Dzenis Burnic und Moussa Koné, die sich beide ihre fünfte gelbe Karte holten, geht es für die SGD nächste Woche nach Kiel. Die Saison beenden wird Dynamo zu Hause gegen den SC Paderborn. Auch in diesen Spielen wird der Torwart höchstwahrscheinlich Patrick Wiegers heißen, dafür empfohlen hat er sich allemal.

Aufrufe: 03.5.2019, 21:59 Uhr
Oscar JanduraAutor