2024-05-17T14:19:24.476Z

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FC Delhoven wirft Gnadental und Benrath vor, betrogen zu haben

Die Bezirksliga-Fußballer der DJK sollen aus Düsseldorf 3000 Euro für ihre 1:5-Niederlage erhalten haben. Anschuldigungen lösen heftige Reaktionen im Internet aus.

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Die Fußballer des FC Delhoven treten am Mittwoch mit einem dicken Hals zum Relegations-Hinspiel um den Klassenverbleib in der Bezirksliga bei der SSVg Velbert II an. Denn sie fühlen sich verkauft und verraten – und zwar von der DJK Gnadental. Für das Team um Kapitän Roman Albrecht steht fest, dass am Sonntag beim 5:1-Sieg des VfL Benrath über Gnadental rein gar nichts mit rechten Dingen zugegangen ist.
Ihren großen Ärger über das Ergebnis – schon ein Unentschieden in Benrath hätte ihnen trotz der eigenen 1:3-Niederlage in Uedesheim zum direkten Klassenverbleib gereicht – hatten die Jungs aus Delhoven in einem am Montagnachmittag wieder von der Facebook-Seite („FC Delhoven aktuell – Die erste Mannschaft“) genommenen Post öffentlich gemacht. Ihr Vorwurf: Die DJK-Fußballer hätten aus Benrath 3000 Euro für eine Niederlage kassiert – „belegt“ durch den beigefügten Chatverkehr zwischen dem als Spieler für Delhoven tätigen Arne Helm und dem in Gnadental aktiven Torben Krüger. Johannes Schneider, Vorsitzender der DJK Gnadental, hatte sich zwar nach der Partie für den Auftritt der Mannschaft in Benrath über die NGZ beim FC Delhoven entschuldigt, stellt aber klar, „dass das Ergebnis weder unser Ziel war noch abgesprochen oder gar bezahlt worden ist. Es ist seitens des VfL Benrath gar kein Kontakt in irgendeiner Form mit uns oder der Mannschaft aufgenommen worden.“ Das bestätigt der VfL Benrath, dem der Sieg zum Klassenverbleib verhalf, in einer Stellungnahme auf Facebook: „Wir haben alle Möglichkeiten geprüft und kamen zu unserer Erleichterung zu der Erkenntnis, dass kein Verantwortlicher des VfL diese Summe irgendjemandem angeboten oder gar gezahlt hat.“

Die Ernsthaftigkeit des im Internet einen kurzen „Shitstorm“ auslösenden Dialogs zwischen den beiden Spielern bezweifelt Schneider („Flapsiger Blödsinn beginnend am Vatertag ..!). Das habe ihm auch Arne Helm in einer WhatsApp-Nachricht inzwischen bestätigt: „Er schreibt, dass aus dem anfänglichen Spaß leider Ernst geworden sei. Nach den Zwischenständen und dem verschossenen Elfmeter sei in Delhoven einfach der Unmut über Gnadental gewachsen.“ FC-Trainer Dennis Kessel berichtet jedoch von einem Telefonat mit seinem am Sonntag nicht vor Ort befindlichen Trainerkollegen Mehmet Yilmaz vor der Partie. „Darin hat er mir ganz klar gesagt, dass dem Verein ein gutes Angebot aus Düsseldorf vorliege ...“ Staffelleiter Reinhold Dohmen, von Delhoven über die vermeintliche Absprache im Vorfeld informiert, war Augenzeuge der Partie. Sein Eindruck: „Bis zum 0:3 hat Gnadental ein gutes Spiel gemacht, hatte Pech mit dem Elfmeter, bei dem der Ball im Nachschuss an die Latte geht. Und das der Drops beim 0:3 und 31 Grad Hitze dann gelutscht ist, kann man ja wohl nachvollziehen. Also: Wenn sie das Spiel verkauft haben, haben sie das sehr geschickt gemacht.“

Sofern der FC Delhoven keine stichhaltigen Beweise vorlegen kann, ist der Fall für die Sportgerichtsbarkeit damit erledigt. „Chatverläufe im Internet sind kein Beweis“, stellt Dohmen klar, „da wird so viel Quatsch geschrieben, damit kann ich nix anfangen.“ Auch von Delhovener Seite kommt (offiziell) wohl nichts mehr. „Man kann es ja nicht beweisen“, sagt Geschäftsführer Thomas Frason, der Wert darauf legt, dass der Social-Media-Post „ein Kommentar unsere Spieler gewesen ist.“ Letztlich, räumt er ein, „haben wir es selber verbockt – und das akzeptieren wir auch.“

Aufrufe: 04.6.2019, 12:30 Uhr
RP / Dirk SitterleAutor