2024-04-16T09:15:35.043Z

Pokal
Die Gastgeber führten lange 1:0. In der Bildmitte der gefeierte Torschütze Danny Thomas.
Die Gastgeber führten lange 1:0. In der Bildmitte der gefeierte Torschütze Danny Thomas.

Eine Überraschung war möglich

Fußball Landespokal: FC Seenland Warin – 1.FC Neubrandenburg 1:2 (1:0) n.V. / Fünf Platzverweise ausgesprochen

Verlinkte Inhalte

Gut eine Stunde lang stand der FC Seenland Warin mit einem Fuß im Achtelfinale des Landespokals. So lange hielt nämlich die 1:0-Führung gegen de favorisierten 1. FC Neubrandenburg und die war keineswegs unverdient für das Team von Trainer Norman Ziemens. Erst als sich das kräftezehrende Unterzahlspiel auf Seiten der Platzherren mehr und mehr bemerkbar machte, erzielte der Verbandsligist den Ausgleich und in der Verlängerung den 2:1-Endstand.

Über die gesamte Spielzeit sahen die 140 Zuschauer bei Dauerregen, Wind und Kälte ein äußerst umkämpftes Pokalmatch. Der tiefe, glatte Rasen am Glammsee machte es den Akteuren nicht einfach. Immer schwieriger wurde es mit zunehmender Spieldauer auch für Schiri Rico Zander (SV Blau-Weiß Jarmen), die teilweise hektischen Spielszenen richtig zu beurteilen. Insgesamt verteilte er zehn gelbe, zwei rote Karten und drei Mal gelb-rot. Davon kassierte Warin sechs Gelbe, drei Gelb/Rote und eine rote Karte. Bei etwas mehr Selbstdisziplin einiger Wariner Spieler in den vielen Zweikämpfen, wäre durchaus noch mehr drin gewesen.


Nimmt man die Torchancen in Hälfte eins, hatten die Wariner Positives zu bieten. Die erste Möglichkeit bot sich dem nach langer Zeit wieder im Sturmzentrum aufgestellten Danny Thomas, der aus 20 Metern den Gästekeeper prüfte (5.)und zwölf Minuten später bei einem Kopfball nur ganz knapp das Tor verfehlte. Davor hatte bereits Hannes Brandenburg eine gute Konterchance (13.) und Carlos verfehlte mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze das Ziel nur knapp (15.).


Schon nach 20 Minuten mussten die Gastgeber den gelb/rot gefährdeten Lucas Wichert vom Platz nehmen. Für ihn kam Toni Ihde auf die Außenverteidigerposition. Immer wieder suchten die Gäste über die Flügel den Zug zum Wariner Tor, hatten auch mehr Spielanteile, aber kaum Torchancen. Diese hatten die Gastgeber durch den agilen Carlos, der nach Kopfballverlängerung von Thomas mit links abzog. Der Torhüter parierte zur Ecke (25.). Nach einer guten Kombination aus dem Wariner Mittelfeld über Dennis Martens fand Marcel Manns mit präzisem Zuspiel Thomas, der mit alter Torjägerqualität die verdiente 1:0-Führung erzielte (33.).


Kurz darauf hatte er nach ähnlicher Situation sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch versprang der Ball im entscheidenden Moment. Von den Gästen kam außer einigen Standards, die von der bestens eingestellten Wariner Hintermannschaft entschärft wurden, enttäuschend wenig.Nach der Pause fiel ein mehr als Flanke gedachter Ball von Carlos, aus dem linken Halbfeld geschlagen, fast ins obere rechte Tor Eck (48.).


Auch die Neubrandenburger hatten bei einem 28-Meter-Schuss kein Fortune (51.), wirkten nun aber etwas zielstrebiger. Sie zwangen die Heimelf immer wieder zu Zweikämpfen, die meist mit einem Freistoß für die Gäste endeten, aber zumeist für wenig Torgefahr sorgten. Warin antwortete mit zwei gut angelegten Kontern über die rechte Seite mit Christoph Thom. Nur die Hereingaben kamen nicht passgenau auf die Mitspieler (62., 63.).


Etwas überraschend fiel der Ausgleich der Gäste. Den ersten Schuss aus 18 Metern konnte FC-Torhüter Philipp Schröder noch parieren, doch Kevin Stübke kam erneut ans Leder und erzielte das 1:1 (66.). Wieder hatten die Wariner eine Antwort parat. Nach einer Brandenburg-Ecke verfehlte Martens aus etwa 23 Metern hauchdünn das Tor (68.). Auch eine Überzahlsituation der Seenländer mit zu zaghaftem Abschluss durch Manns, blieb ohne Zählbares (70.). Dann ein entscheidender Doppelschlag gegen die Platzherren. Erst musste Verteidiger Toni Ihde mit Gelb-Roter Karte (71.) und kurz darauf Innenverteidiger Marcio mit Rot vom Platz (73.). Nach einem Gerangel im Wariner Strafraum wurde auch sein Gegenspieler mit Rot bedacht.


Warin nun notgedrungen mit einigen Umstellungen, hätte nach einer Doppelchance der Gäste fast einen weiteren Gegentreffer kassiert (77.). Schröder klärte mit toller Parade. Trotz Unterzahl schafften es die Wariner noch in die Verlängerung, hatten dann aber nach vorn kaum noch Entlastung. Durch einen Fernschuss aus gut 25 Metern kamen die Neubrandenburger dann durch Joke Reichel zur eher schmeichelhaften 2:1-Führung (102.).


Zu allem Übel musste dann auch Warins anderer Außenverteidiger Thilo Bründel mit der Ampelkarte vom Feld (106.). Aber die Heimelf kämpfte weiter. Nach einer Ecke kam Christoph Habl zum Nachschuss, der lag richtig gut, wurde aber noch zu einer weiteren Ecke abgefälscht (108.). Viel Platz nun für den Verbandsligisten, der aber fast kläglich drei, vier dicke Chancen ausließ. Die Partie blieb weiter spannend. Die Einheimischen kamen tatsächlich noch zu einer Riesenchance. Nach achtwöchiger Verletzungspause kam erstmals wieder FC-Stürmer Jackson zum Einsatz. Und er hatte, in der Verlängerung eingewechselt, nach einem durch gerutschten Ball in der zentralen Gästeverteidigung, fast frei vor dem Torhüter den Ausgleich auf dem Fuß.


Der Gaästekeeper zeigte eine Klasse-Reaktion und klärte zur Ecke (119.). Kurz darauf und nach einer weiteren Ampelkarte für Warin, die sich Brandenburg einhandelte (120.+1) war dann auch Schluss. Die Wariner hatten dieses Spiel zwar verloren, aber ihr vorrangiges Ziel, sich mit einer guten Leistung Selbstvertrauen für die nächsten Punktspiele zu holen, hat man allemal erreicht. Unschöne Begleiterscheinung sind nur die vielen Platzverweise für den FC Seenland.

Aufrufe: 09.10.2017, 08:00 Uhr
Uwe KolbusaAutor