2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Doppelter Feiertag am 1. Mai: Der FC Schwabing bejubelt hier das 2:0 von Dominik Gassmann. Foto: Lackovic
Doppelter Feiertag am 1. Mai: Der FC Schwabing bejubelt hier das 2:0 von Dominik Gassmann. Foto: Lackovic

Schwabing holt den Cup

Der FCS bleibt Sieger in der Regenschlacht

FC Schwabing 56 - Die Feierlichkeiten wurden schnell in die Kabine verlegt. Bei abscheulichen Witterungsbedingungen (fünf Grad, Regen, böiger Wind) hatte sich der FC Schwabing am Montagnachmittag auf der eigenen Anlage an der Guerickestraße den Titel des Münchner Kreispokalsiegers gesichert.

Die anschließende Siegerehrung aber wurde aufgrund des unwirtlichen Wetters ebenso kurz gehalten wie die Übergabe des 700-Euro-Schecks für den Gewinner. Zumal die Akteure mit ihren Kräften am Ende waren, nachdem sie tags zuvor noch ein Ligaspiel zu absolvieren hatten. Obgleich dies auch auf Gegner FC Hertha zutraf, bekamen die 450 Zuschauer eine attraktive und umkämpfte Begegnung geboten. Der Schwabinger 3:0-Erfolg fiel zwar etwas zu deutlich aus, gerechtfertigt aber war er allemal.
Unterstützt von ihrem stimmgewaltigen Fanklub, der „Schwabinger Westkurve“, waren die Platzherren bereits im ersten Abschnitt durch die Tore von Khareem Zelmat (34.) und Dominik Gassmann (40.) auf die Siegerstraße eingebogen. Nach dem Wiederanpfiff vergab zunächst Herthas Mahmut Öztürk die beste Gelegenheit der Gäste, wieder in die Partie zurückzufinden (51.), spätestens nach dem Platzverweis für Herthas Martin Schmitt nach einer Notbremse an Julian Kothe (88.) war sie endgültig entschieden. Kothe schließlich stellte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Endstand her.
Der 29-jährige Schwabinger Trainer Steven Zepeda hatte sich am Sonntag beim 1:1 in Scheyern zum erst zweiten Mal in dieser Saison selbst aufgestellt, „um ein paar Jungs für heute zu schonen“, wie er sein Personalpuzzle skizziert. Die Wertigkeit des Pokalspiels war für Schwabing ohnehin höher als für Hertha. Beide Klubs spielen ihre zweite Saison in der Bezirksliga, Schwabing in der Nordstaffel, Hertha im Süden. Während aber Zepedas Elf im gesicherten Mittelfeld rangiert, brauchen Zeljko Kovacevics Herthaner „noch einen Sieg“, wie der Coach die Anforderung für die letzten drei Ligaspiele umschreibt. Nach der sonntäglichen 3:6-Niederlage bei Oberalting-Seefeld beträgt das Polster auf die Abstiegs-Relegationsplätze vier Punkte.

„Vorrang hat klar die Liga“, betont der FCH-Coach, weshalb er am Montag mit der Darbietung seiner Elf auch durchaus einverstanden war. Kovacevic betreut das Team bereits in seiner neunten Saison, in der Kreisklasse hatte er es einst übernommen. Vorsichtig beziffert er die Chance auf den Klassenverbleib auf „80, 90 Prozent“, nach einer „tollen Vorrunde“ sei man seit der Winterpause von „unglaublichem Verletzungspech“ geplagt. Unabhängig vom Ligaerhalt scheint der FC Hertha vor einer rosigen Zukunft zu stehen: 2018 soll die betagte Anlage an der Höglwörther Straße in Obersendling mit einem Kunstrasenplatz versehen und umfassend saniert werden.

Zepeda indes coacht die Schwabinger in seiner dritten Saison, führte den Klub dabei aus der Kreis- in die Bezirksliga, in der sich beide Klubs etablieren wollen. So wohl er sich in Schwabing auch fühlt, macht der junge Trainer dennoch kein Hehl daraus, dass er „irgendwann so hoch wie möglich trainieren möchte“. Mit seinen 29 Jahren aber „hat das noch keine Eile“, erklärt der Erfolgscoach des Münchner Kreispokalsiegers 2017. Eilig hatte er es nur am Montag, um endlich ins Warme zu kommen.

Text: Matthias Horner

Aufrufe: 03.5.2017, 09:16 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) - Matthias HornerAutor