Wallenhorst siegt nach Tor in Unterzahl

„Das war für den Kopf unheimlich wichtig. Wir sind noch weiter im Rennen“, freute sich TSV-Trainer Holger Karp über den zweiten Auswärtssieg in Folge. Im Duell der beiden Tabellenletzten ging es von Beginn an mit viel Tempo zur Sache. Es zeigte sich aber auch, warum hier die beiden schwächsten Offensivreihen aufeinander trafen: Sowohl die Braker als auch die Wallenhorster ließen jeweils eine Vielzahl an Chancen liegen. Die beste Möglichkeit für den TSV vergab Vincent Brüwer, als ihm frei vor dem Torwart die Nerven versagten. Auf der anderen Seite war der entscheidende Akteur der Wallenhorster Keeper Marc Hundelt, der seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden das 0:0 in die Halbzeit rettete. „Marc muss man heute einfach herausheben, das war ein richtig starker Auftritt“, lobte auch sein Trainer.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel, die Akteure verrannten sich in viele Zweikämpfe. Ein solcher hatte zur Folge, dass TSV-Verteidiger Henning Wiggers in der 76. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Unbeeindruckt warfen die Wallenhorster aber nochmal alles nach vorne und kamen nur kurze Zeit später durch Philipp Maßmann zum Siegtreffer. Der 28-Jährige drehte sich an der Strafraumkante einmal um die eigene Achse und traf per Flachschuss ins Eck. „Diese Trotzreaktion nach dem Platzverweis zeichnet die Mannschaft wirklich aus. Mit einer tollen Einstellung haben wir einen verdienten Auswärtssieg geholt“, meinte Karp.

Einen bitteren Tag hingegen erlebte der SV Bad Rothenfelde, der beim 1:6 gegen den SV Holthausen-Biene gehörig unter die Räder kam. Schon zur Halbzeit führte der Tabellenvierte mit 4:0. Der Anschlusstreffer von Damian Hülsmann in der 66. Minute kam zu spät. „Wir kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe. So darf man sich hier nicht präsentieren“, kritisierte SVR-Trainer Markus Eckhoff, der aber auch schnell versuchte, den Blick wieder nach vorne zu richten: „Das war ein bitterer Tag, aber ab Montag gilt wieder die Devise, den Kopf nach oben zu bekommen, denn es ist noch alles drin.“ Angesichts von fünf Punkten Rückstand bei noch fünf verbleibenden Spielen sind die Rothenfelder in den restlichen Partien aber auch schon zum Siegen verdammt.

Ein wenig durchatmen darf der SC Melle nach einem klaren 4:1-Erfolg gegen den Tabellennachbarn SC Schüttorf. Zwei frühe Tore durch Manuel Stegmann (5.) und Burak Azattemür (22.) ebneten den verdienten Auswärtssieg, den Dennis Greiff (55.) und Yakub Akbayram (74.) noch in die Höhe schossen. Der SCM klettert damit auf den siebten Tabellenplatz, kann sich aber noch keinesfalls in Sicherheit wiegen: Auf den 12. Platz, den ersten Abstiegsrang, sind es nach wie vor nur zwei Punkte Vorsprung.

Wallenhorst: Hundelt – Pawlak (68. Bartke), Röwekamp, Schwertfeger, Wiggers – Kröger, Bosse, Maßmann – V. Brüwer, Baumann (68. D. Bauer), L. Bauer (81. D. Brüwer).

Rothenfelde: Simeni –Pfannenstiel (62. K. Stumpe), Böß, Pörschke, D. Hülsmann – Dreier, Kuhlmann, Bota (70. L. Hülsmann), Andrade Gregorio (46. Behrendt) – Ahmet, V. Stumpe

Melle: Munz – Pörschke, Tönsing, Stegmann (15. Kleine-Kalmer), Rohe – Moß – Lehmkuhl, J. Strehl, Azattemür (76. Fischer) – Akbayram, Greiff.