Grund für den Rücktritt war der Einsatz von A-Jugend-Spielern in der Ersten Mannschaft und zugleich in der A-Jugend. „Das hat schon länger nicht ganz gepasst“, sagt Tervoort. Ausschlaggebend war für den Coach nun der Einsatz von drei Kickern am Freitagabend in der A-Jugend. „Es war abgesprochen, dass sie nicht spielen“, sagt Raab. Trotzdem wurden die Junioren eingesetzt. „Als sportlich ambitionierter Trainer darfst du dir so was nicht bieten lassen“, sagt Tervoort. Und Raab ergänzt: „Als Sportlicher Leiter musst du in einem Verein die alleinige Entscheidung in sportlichen Belangen haben. Das wurde von der Vorstandschaft nicht unterstützt.“
Ernst Lehmhofer, Trainer der A-Jugend, die eine Spielgemeinschaft mit dem FC Real Kreuth bildet, versteht die Aufregung nicht: „Die Jungs werden zu nichts gezwungen. Wenn sie an einem Wochenende zweimal spielen, dann nur, wenn sie wollen.“ FC-Vorsitzender Thomas Lamm bedauert die Trennung: „Wir waren mit Tervoorts Leistung immer zufrieden.“ Er habe versucht, die beiden umzustimmen. „Es ist schade, dass wir das nicht immer zu 100 Prozent hinbekommen, dass es allen Seiten passt.“
Wie es beim FC Rottach-Egern weitergeht, ist offen. „Wir suchen jetzt erst einmal nach einer internen Lösung“, erklärt Lamm. „Auf jeden Fall werden wir keine Hauruckaktion starten.“
Raab hatte nach eigenen Angaben mehrere Angebote vorliegen, eine Entscheidung habe er aber noch nicht getroffen. Auch Tervoort kann sich vorstellen, in Zukunft wieder an der Seitenlinie zu stehen. „Mir macht die Arbeit mit den Jungs Spaß. Und wenn ein Verein kommt, bei dem es passt, und der nach oben will, dann greife ich gerne wieder an.“