2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Standardschwäche wurde dem SV Rott am Sonntag gegen Schafhausen zum Verhängnis. Nach dieser Ecke konnte zwar Stefan Schindler (ganz links) noch auf der Linie retten, doch wenig später schlugen die Gäste zwei Mal zu.
Die Standardschwäche wurde dem SV Rott am Sonntag gegen Schafhausen zum Verhängnis. Nach dieser Ecke konnte zwar Stefan Schindler (ganz links) noch auf der Linie retten, doch wenig später schlugen die Gäste zwei Mal zu. – Foto: Heiner Schepp
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Drei Pleiten oben, starker Auftakt weiter unten

Während die drei Nordeifelclubs auf Verbandsebene zum Saisonaufgalopp genau null von 9 Punkten ergatterten, gab es in den Kreisligen mehr Zählbares und zwei glückliche Derbysieger.

Satz mit x – war wohl nix! So lautete am Sonntag die Losung für den Saisonstart der drei Eifelfußballclubs auf Verbandsebene. Alle drei waren sie mit viel Zuversicht in den 1. Spieltag gegangen und wollten zweimal zu Hause und einmal auswärts die ersten Zähler holen. Doch am Ende des Tages stand die Null. Dabei hatte für Bezirksligist Eicherscheid (1:4 gegen Dremmen) mit Nico Wildens frühem 1:0 der Tag eigentlich perfekt begonnen. Doch dann drehten die Gäste aus dem Heinsberger Land das Spiel, und der Germania gelang es nicht mehr, zurückzukommen.

Zu spät wachten dagegen die Roetgener in Würm-Lindern auf und schwächten sich auch noch selbst. Zur Halbzeit „nur“ mit 0:1 hinten, kassierte der FC 13 kurz nach dem Wechsel erst die Ampelkarte für Stürmer-Co-Trainer Ajuja und dann binnen Minuten das 0:3. Ferhat Akar und Alex Keller schafften zwar innerhalb von fünf Minuten den Anschluss, doch zu mehr reichte es nicht.

Eines von beiden Teams kann aber schon am Donnerstagabend im Kreispokal den Ball wieder in die richtige Richtung bugsieren, denn das Los hat die beiden Nordeifel-Bezirksligisten zusammengeführt. Um 20 Uhr geht es an der Hauptstraße um den Einzug in die 3. Runde, wo vielleicht der SV Rott warten könnte – wenn er denn beim A-Ligisten in Richterich (19.30 Uhr) seiner Favoritenrolle gerecht wird.

Die Rotter fanden im Spiel gegen die starken Schafhausener zwar durch Torgarant Iljazovic eine schnelle Antwort auf den frühen Rückstand, doch dann waren Ladehemmung vorne und Standardschwäche hinten angesagt. Die Schwächen gilt es für Coach Frederique Casper bis Sonntag abzustellen. Vielleicht haben die Rotter ja den Vorteil, dass es für Gegner Kohlscheider BC erst der Saisonstart ist…

Viel Sonnenschein dagegen in der Kreisliga A aus Eifeler Sicht. Der TV Konzen ließ sich mit seiner geballten Offensivpower um den dreifachen Sascha Huppertz (Trainer Stefan Carl: „Wir müssen jeden Sommer um ihn kämpfen!“) gegen Richterich (4:1) auch nicht von einem Rückstand aus der Bahn werfen und rechnet sich auch im Kreispokal (Do., 19.30 Uhr) gegen die zwei Klassen höhere Land-Alemannia aus Mariadorf eine kleine Chance aus. Am Sonntag geht es dann zum erklärten Aufstiegsfavoriten SV Kohlscheid.

Wie man dem KSV etwas abtrotzt, können die Lammersdorfer erzählen, die lange Zeit durch Dennis Theißen in Führung lagen und erst 20 Minuten vor Schluss das 1:1 kassierten. Der Auftakt aber zeigte, dass die Truppe von Tim Ziemons mithalten kann, wenn sie nur halbwegs vom Verletzungspech verschont bleibt. Nach dem großen Einsatz zum Auftakt und dem Aus im Pokal können die Rot-Weißen nun durchschnaufen, denn in der schiefen Aachener A-Liga sind sie am Wahlsonntag spielfrei.

Rund 300 Zuschauer sahen – natürlich unter Corona-Regeln – in Schmidt das Derby in der Dürener A-Liga, wo die SG Vossenack/Hürtgen zum ersten Mal seit der jüngsten gemeinsamen A-Liga-Zugehörigkeit (bisher 5 Siege für Schmidt und 5 Remis) drei Punkte einfuhr. Maik Stollenwerk für den TuS die frühe SG-Führung durch Florian Vohsen (17.) zwar ausgleichen (50.), doch Maximilian Hallmanns machte Trainer Daniel Ecker und die Seinen eine Viertelstunde vor Schluss happy. Acht gelbe Kartons und die Ampelkarte für die Gäste in der Nachspielzeit zeigen, wie hoch es herging an der Eichheckstraße.

Interessant: Wenn die Schmidter sich am Mittwochabend (19.30 Uhr) nicht beim C-Ligisten in Morschenich überraschen lassen und die SG zeitgleich die Heimaufgabe gegen Klassenkamerad Rurdorf löst, dann gibt es schon am 16. September ein Wiedersehen der Lokalrivalen und Nachbarn, nämlich im Achtelfinale des Dürener Kreispokals.

Derbystimmung – die gab es reichlich und in ihrer besten Ausprägung auch am Sonntag in Rohren. Die Spielgemeinschaft der einst rivalisierenden Dörfer Höfen, Rohren und Kalterherberg („HöRoKa“) lieferte sich in der Kreisliga B2 mit der Konzener Zweiten einen begeisternden Schlagabtausch und hatte dabei noch das bessere Ende für sich. Nach einer Stunde schien das Derby durch SG-Tore von Jonas Diewald, Nicolas Lunz, Niklas Pontzen und Stephan Volpatti beim Stande von 4:1 bereits entschieden, doch Jan-René Humpert mit seinem zweiten Treffer und Gino Stiel machten es nochmal spannend. Doch am Ende musste Konzens neuer Trainer Mathias Kaulartz an der Stätte seiner fußballerischen Wurzeln seinem Gegenüber Wolli Zimmer zum Sieg gratulieren und muss auf Zählbares in den nun folgenden zwei Heimspielen gegen Vichttal III und Hörn hoffen. Die junge Truppe von „HöRoKa“ möchte derweil die prima Stimmung über den kommenden Sonntag (bei JSC BW Aachen) hinwegretten, am liebsten bis zum nächsten Derby sonntags drauf zu Hause gegen den TuS Mützenich.

Die Mützenicher kamen am Sonntag nicht zum ersten Einsatz, denn der geplante Gegner Hörn hatte am Donnerstag davor im Pokal eine Risikobegegnung gegen Inde Hahn gehabt und deshalb die Eifeltour abgeblasen. Damit blieb der zweite B-Liga-Sieg an diesem Sonntag der Roetgener Zweiten vorbehalten, die es beim FV Eschweiler unnötig spannend machte. Nach Toren von Robin Grundbrecher und Kevin Winkhold segelte man bis fünf Minuten vor Abpfiff auf Siegeskurs, ehe es nach einem Elfmetertor der Gastgeber nochmal hektisch wurde. Erst Torjäger Matthias Onasch machte in der fünften Nachspielminute den Deckel drauf.

Zum Abschluss noch etwas in eigener Sache: Dass vor und in dieser Pandemie-Spielzeit alles etwas anders ist, haben auch alle Eifelfußballfans längst gemerkt. Unsere bewährte Vorstellung aller Eifeler Mannschaften bis Kreisliga C war deshalb nicht bis zum Saisonstart hinzubekommen. Die noch ausstehenden Clubportraits werden aber noch nachgeliefert – unter dem Motto: „Eifeler Clubs in der neuen Saison“.

Aufrufe: 011.9.2020, 10:00 Uhr
Heiner Schepp | AZ/ANAutor