Der Blick auf die Tabelle der Kreisklasse Neuburg dürfte dem FC Rennertshofen während der langen Corona-Pause leicht gefallen sein. Nach 15 Spieltagen belegt die Mannschaft von Trainer Tommy Mutzbauer Platz eins und peilt den Aufstieg in die Kreisliga an.
Mit Niklas Schelchshorn, Franko Hammerl und David Jung sind drei Spieler aus der eigenen Jugend in den Kader aufgerückt. „Sie trainieren alle fleißig und haben in den Vorbereitungsspielen Einsatzzeiten bekommen“, sagt Mutzbauer. Nun müsse abgewartet werden, wie sich die Akteure entwickeln. Ansonsten blieb der Kader im Sommer unverändert. Durchaus als Neuzugang gezählt werden kann Simon Pickhard. Der 22-Jährige kehrte nach einem halben Jahr beim TSV Rain II, für den er in der Bezirksliga sechsmal zum Einsatz kam, bereits in der vergangenen Winterpause nach Rennertshofen zurück. „Ich bin froh, dass er wieder bei uns ist“, sagt Mutzbauer. „Er passt gut in die Mannschaft, ist fußballerisch stark und wird uns weiterhelfen.“
Keine zwei Minuten hätten die Gespräche über eine Vertragsverlängerung im November gedauert, erinnert sich Tommy Mutzbauer, der seit vier Jahren den FC Rennertshofen trainiert. „Von meiner Seite passt alles. Ich wohne in Rennertshofen, das Vereinsumfeld ist super.“ Die Mannschaft zöge voll mit, die Trainingsbeteiligung habe sich positiv entwickelt. Im kommenden Jahr erhalte der Klub zudem ein neues Sportgelände und ein neues Sportheim. „Im Moment kann man sich wahrlich nicht beschweren“, so Mutzbauer.
„Zunächst war ich dafür, die Saison fortzusetzen“, sagt Mutzbauer. Wie der Trainer einräumt, sei die eigene Tabellenführung der Hauptgrund gewesen. „Ich hatte die Befürchtung, dass die Saison komplett annulliert wird, was ich nach mehr als der Hälfte der Spiele nicht verstanden hätte.“ Der Bayerische Fußball-Verband brach die Spielzeit bekanntlich nicht ab, was nun zu neuen Herausforderungen führe. „Im Moment lässt sich kaum planen“, sagt Mutzbauer, „alles ist in der Schwebe.“ Beim FC Rennertshofen könne man wohl etwas besser mit der Ungewissheit, wann es wieder um Punkte geht, umgehen. „Wir tun uns leichter, weil wir ein großes Ziel vor Augen haben.“ Für Mannschaften, die sich im sicheren Mittelfeld befinden, sei die Problematik wohl größer. Aber, so Mutzbauer weiter: „Wir müssen es so hinnehmen, wie es ist, und das Beste aus der Situation machen.“
Mutzbauer befürwortet die Einführung des Liga-Pokals. „Es ist gut, dass man etwas macht, bei dem es um etwas geht.“ Nicht restlos zufrieden ist der 43-Jährige hingegen mit dem Modus. 67 Kreisklassisten aus dem Fußballkreis Augsburg spielen lediglich einen Aufsteiger aus. „Das hätte man anders aufteilen können, um einen größeren Reiz zu schaffen.“ Unter dieser Voraussetzung bestehe die Gefahr, dass viele Vereine den Wettbewerb nicht ernst nehmen. Für ihn selbst komme dies nicht infrage. „Ich will jedes Spiel, zu dem ich antrete, gewinnen. Also auch im Liga-Pokal.“ In der Vorrunde trifft der FCR auf die SpVgg Joshofen-Bergheim, den BSV Neuburg und den SC Ried.
Rennertshofen führt die Tabelle mit 34 Punkten an. Doch die Verfolger SV Klingsmoos (32), SpVgg Joshofen-Bergheim (30) und SV Echsheim (28) befinden sich in Schlagdistanz. Mutzbauer glaubt nicht an eine frühzeitige Entscheidung und geht von Spannung bis zum Schluss aus. Das Ziel des FCR formuliert er klar: „Wir sind Erster, es sind mehr als die Hälfte der Partien gespielt. Wir wollen auf Platz eins bleiben.“
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