FC Reher/Puls: "Den einen oder anderen ärgern"

Nach den großen Erfolgen in der Verbandsliga, hatten Hinrichsen und sein gleichberechtigter Kompagnon Matthias Hansen ihr Team darauf vorbereitet, dass es eine Klasse höher kleinere Brötchen backen müsse. Der Saisonbeginn verlief immerhin mit einem Unentschieden gegen TSB Flensburg (2:2) und einem Sieg ( 2:0) über Holstein Kiel gar nicht mal so schlecht. Im Laufe der Hinserie kam jedoch nur noch ein Punkt (1:1 gegen Hartenholm) hinzu. Es ging zwar oftmals knapp zu, am Ende jubelten aber immer die Gegner.

Nach dem bereits erwähnten Tiefpunkt beim Rückrundenstart in Oldenburg, ließ der FC aber zum Abschluss noch einmal positiv mit einem 4:2-Sieg bei der SV Henstedt-Ulzburg aufhorchen. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aber immer noch glatte zehn Punkte. Die könne man kaum aufholen, ist sich das Trainerduo einig. Man plane deshalb für die kommende Saison als Verbandsligist. Hinrichsen und Hansen haben ihre Verträge bereits um ein Jahr verlängert und die ersten Kontakte zu jungen Spielern aufgenommen.

Für den Rest der Saison müssen beide jedoch mit ihrem personell stark begrenzten Kader auskommen. ,,Wir können und wollen uns keine großen Sprünge leisten", erklärt Rehers Vorsitzender Klaus-Peter Wiesenberg. Geld gäbe es für die Spieler nicht. Die Kameradschaft stehe im Vordergrund. Das sei der große Unterschied zu den anderen Teams in der SH-Liga, bekräftigt Carsten Hinrichsen. ,,Es gibt dort 17 Clubs und den FC Reher/Puls. Unsere Ansprüche sind gegenüber den anderen eher bescheiden.

"Die personellen Möglichkeiten Hinrichsens und Hansens sind in der Tat überschaubar. Ausfälle wiegen deshalb ganz besonders schwer. In der Abwehr musste das Trainerduo beispielweise ständig umbauen, was nicht gerade für Sicherheit in der Defensive sorgte. Vor allem aber die Anfang Oktober in Kropp erlittene schwere Knieverletzung von Kapitän Andre Albers machte dem Schlusslicht schwer zu schaffen. Albers dürfte nach der Winterpause zwar wieder fit sein, Entwarnung gibt es deshalb jedoch nicht, denn mittlerweile sind zwei weitere schmerzliche Verluste zu verkraften. Besonders der tragische Tod des erst zu Saisonbeginn nach Reher gewechselten Chris Karstens hat im Verein große Bestürzung ausgelöst.

Nur langsam fand der FC vor Weihnachten zur Tagesordnung zurück. Der Ausfall von Thies Göttsche wiegt allerdings mindestens genauso schwer. Der Angreifer wurde Mitte Dezember an der Schulter operiert und wird in dieser Saison kein SH-Liga-Spiel mehr bestreiten können. ,,Wir müssen uns jetzt durchbeißen", gibt sich Carsten Hinrichsen kämpferisch. Auch wenn die Saison gelaufen sei, werde man sich auf keinen Fall hängen lassen. ,,Bei uns wird jeder Punkt gefeiert und das wollen wir so oft wie möglich genießen", so Hinrichsen.

Mit drei Neuzugängen wird der Spielerkader ergänzt. Torhüter Timm Niebuhr kommt vom Münsterdorfer SV zum FC. Der Routinier hat zuvor beim VfR Horst und Rot-Weiß Kiebitzreihe bereits Verbandsligaerfahrung gesammelt. Ein unbeschriebenes Blatt ist dagegen Offensivspieler Ergun Kaya, der nach längerer Pause wieder die Fußballstiefel schnürt. Kaya hatte zuletzt beim Itzehoer SV gespielt. Dritter im Bunde ist Allrounder Simon Fuhrmann vom TuS Nortorf, dem der Sprung in Rehers SH-Liga-Formation am ehesten zugetraut wird.