2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Dreifacher Torschütze gegen den Spitzenreiter: Benjamin Kauf vom FC Reflexa Rettenbach.
Dreifacher Torschütze gegen den Spitzenreiter: Benjamin Kauf vom FC Reflexa Rettenbach.

„Für uns war es wie ein Sieg“

Benjamin Kauf traf zuletzt dreifach für den FC Reflexa Rettenbach II

Der FC Reflexa Rettenbach II hat es zuletzt als erste Mannschaft der B-Klasse West 2 geschafft, dem zuvor in allen Spielen siegreichen Spitzenreiter und erklärten Titelfavoriten Bosporus Thannhausen den ersten Punkt abzuknüpfen. Der 32-jährige Benjamin Kauf aus Hochwang erzielte auf dem Weg zum 3:3 alle drei Treffer für die Rettenbacher Kicker.

Herr Kauf, mit Ihrem Dreierpack waren Sie der „Man of the Match“. Wie fühlt man sich da?

Kauf: Es ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn man als Aushilfsspieler seine Mannschaft unterstützen und dem Verein weiterhelfen kann.

Ihre Mannschaft hat gegen diesen scheinbar übermächtigen Gegner zweimal einen Rückstand wett gemacht. Spricht das für die Moral?

Kauf: Absolut. An diesem Tag hat in der Mannschaft Jeder für Jeden gekämpft und alles gegeben. Für uns war es wie ein Sieg. An diesem Tag hat eben alles gepasst.

Rettenbach lag dann sogar lange Zeit 3:2 in Führung. Haben Sie da von der ganz großen Überraschung geträumt?

Kauf: Je länger wir in Führung lagen, desto mehr hat sich der eine oder andere, auch ich, auf einen Sieg gefreut.

Ist der überraschende Punktgewinn zu einem gewissen Teil Jürgen Titze zuzuschreiben, der zur Winterpause den neu geschaffenen Posten des Co-Trainers übernommen hat?

Kauf: Ich denke schon. Er macht seinen Job sehr gut und spricht mit den Akteuren. Die Mannschaft wirkt jedenfalls geschlossener. Und seine Ansprache am Sonntag in der Kabine hat auch sehr gefruchtet.

Wie hat eigentlich der Gegner nach der „gefühlten Niederlage“ reagiert?

Kauf: Bosporus hat natürlich alles versucht. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie eine Gegenwehr nicht erwartet haben. Obwohl die Spieler von Bosporus sicherlich enttäuscht waren, waren sie während und nach dem Spiel faire Gegner. Man hat sich nach dem Schlusspfiff die Hand gereicht und sich gegenseitig Glück für den weiteren Verlauf der Saison gewünscht.

Rettenbachs Vereinsboss Gerhard Schmucker sagt, Sie könnten als typischer Strafraumspieler in der ersten Mannschaft spielen, wenn Sie fleißiger trainieren würden. Stimmt das?

Kauf: Das höre ich des Öfteren. Aber ich habe mich diese Saison bewusst zurückgehalten. Ich bin mit fast 33 Jahren in einem Alter, in dem mir die zweite Mannschaft und die Rolle des Aushilfsspielers eher zusagen.

Am Sonntag steht das Derby beim Schlusslicht SV Unterknörigen an. Stehen da die Zeichen auf Sieg?

Kauf: Das werden wir sehen. Es ist kein Gegner zu unterschätzen, unabhängig vom Tabellenplatz. Aber wenn die Einstellung und der Kampfgeist vom vergangenen Sonntag wieder da sind, ist bei uns alles möglich. Man darf sich aber seiner Sache nie zu sicher sein und man muss immer alles geben.

Warum spielt ein Hochwanger in Rettenbach und nicht in Hochwang?

Kauf: Ich bin vor einigen Jahren durch einen Bekannten nach Rettenbach gekommen. Hier gefallen mir Kameradschaft und Zusammenhalt sowie das Gesamtpaket. Ich kann nur eines sagen: In Rettenbach macht das Kicken einfach nur Spaß.

Aufrufe: 025.3.2017, 09:56 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor