2024-04-25T14:35:39.956Z

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Den Umständen getrotzt: Daniel Kamolz und die Espelkamper gewannen ein Spiel, das für sie unter keinem guten Stern stand. Während Mitspieler Bjarne Adick vom Rettungswagen (im Hintergrund) abgeholt wurde, gelang seinem Team noch der Siegtreffer.⋌Foto: Andreas Gerth
Den Umständen getrotzt: Daniel Kamolz und die Espelkamper gewannen ein Spiel, das für sie unter keinem guten Stern stand. Während Mitspieler Bjarne Adick vom Rettungswagen (im Hintergrund) abgeholt wurde, gelang seinem Team noch der Siegtreffer.⋌Foto: Andreas Gerth

Sieg für verletzten Bjarne Adick

Preußen Espelkamp zeigt beim 2:1 gegen Jöllenbeck eine Reaktion, vor der man nur den Hut ziehen kann", lobt der Trainer. Der TuS Dielingen kann sich auf seine Heimstärke verlassen

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Auch wenn es die Espelkamper am Sonntag nicht ausdrücklich aussprachen: Das 2:1 im Heimspiel gegen den TuS Jöllenbeck dürfte ein Sieg für ihren Mitspieler Bjarne Adick gewesen sein. Der Innenverteidiger hatte sich Anfang der zweiten Halbzeit böse am rechten Knie verletzt und war vom Rettungswagen abgeholt worden, während seine Teamkollegen weiterspielten, das Siegtor erzielten und anschließend den knappen Vorsprung auf dem Zahnfleisch über die Ziellinie brachten.
„Ich habe die letzten 20 Minuten nur noch mit Seitenstichen gespielt“, meinte Siegtorschütze Tibor Sander, dem in der 71. Spielminute nach uneigennütziger Vorlage von Sven Redetzky das 2:1 gelungen war. „Die Mannschaft war geschockt, hat aber eine Reaktion gezeigt, vor der man nur den Hut ziehen kann“, betonte Alexander Lang. Und mit Blick auf den verteidigten zweiten Tabellenplatz ergänzte der Espelkamper Coach: „Wer so ein Spiel gewinnt, steht zu recht da oben.“
Nun aber ist Lang mit den Nachwirkungen der ereignisreichen Partie beschäftigt. Bjarne Adick, 21 Jahre jung, ist mittlerweile wieder zu Hause in Diepenau und hat eine erste Diagnose erhalten: Das hintere Kreuzband des rechten Knies ist in Mitleidenschaft gezogen. „Ich denke, dass die Mannschaft den Rückstand gegen Jöllenbeck auch für ihn in einen Sieg verwandelt hat“, sagt Alexander Lang.
Er musste die Mannschaft im Laufe der Partie gleich mehrere Male umstellen – noch mehr zu tun hatte allerdings Espelkamps Physio „Hena“ Martens. Er kümmerte sich um Can Akbas, der mit lädiertem Knöchel bereits in der ersten Halbzeit das Feld räumen musste, und später um Adick sowie Eren Kelemci, der mit einer Zerrung an der Leiste durchhielt, um sein Team in Unterzahl nach der gelb-roten Karte gegen Redetzky nicht noch mehr zu schwächen. „Das waren drei sehr wichtige, aber auch extrem teuer bezahlte Punkte. Jetzt kommt zum Tragen, worauf ich schon vor der Saison hingewiesen habe, nämlich, dass wir unseren breiten Kader noch brauchen werden“, so Alexander Lang.
Am kommenden Sonntag steht das Derby beim Tabellenletzten TuS Tengern II an („eine gefährliche Konstellation“), bis dahin hofft Espelkamps Coach zumindest Can Akbas und Daniel Penner wieder dabei zu haben.
Espelkamps nächster Gegner ziert weiterhin das Tabellenende. Auch die drei Leihgaben aus dem Kader der Landesligamannschaft – Calvin König, Magnus Giersdorff und Yasin Köse – halfen letztlich nicht die Niederlage in Stift Quernheim zu verhindern. „Wir waren bis zur Pause gut im Spiel, auch wenn wir in einigen Situationen etwas Glück hatten“, zeigte sich Trainer Jörn Paulsen mit der Spielanlage der ersten 45 Minuten einverstanden. Doch nach dem Schlusspfiff sah seine Gemütslage vollkommen anders aus, denn sein Team hatte nach der scheinbar beruhigenden 2:0-Führung eine 2:5-Niederlage kassiert. Natürlich hatte Paulsen die schlechte Tagesform seines Schlussmanns Morten Schillak registriert, doch angesichts dreier Gegentore, bei denen er nicht sonderlich gut aussah, gab Ex-Torhüter Paulsen dem aktuellen Schlussmann der Kleeblätter einen guten Rat. „Da muss er jetzt einfach durch, auch wenn die Situation nicht leicht ist“, betont Jörn Paulsen.
Was ein starker Torhüter wert ist, zeigte sich am Sonntag beim Dielinger 2:1-Heimsieg gegen TuRa Löhne. Daniel Riemer, höherklassig erfahrener Keeper der Blau-Gelben, parierte einen Strafstoß und bewahrte seine Mannschaft so vor dem Ausgleich, nachdem Marco Stagge die Gastgeber in Front gebracht hatte. Auch der zweite Treffer ging auf Stagges Konto. „Wir schaffen es im Moment aber nicht, die Null zu halten“, monierte Co-Trainer Heinfried Beneker, für dessen Team es nach Löhnes Anschlusstreffer noch einmal eng wurde.
Mit nun 13 Punkten (davon elf zu Hause) haben sich die Dielinger Luft zu den Abstiegsrängen verschafft und auf einen einstelligen Tabellenplatz verbessert. Das haben sie nicht zuletzt ihrer Heimstärke zu verdanken. „Eine Erklärung, warum wir zu Hause viel energischer und selbstbewusster auftreten als auswärts, ist schwer zu finden“, räumt Beneker ein. Im nun folgenden Auswärtsspiel am Sonntag beim FC Bad Oeynhausen auf Kunstrasen fehlt den Dielinger Andre Sporleder nach der fünften gelben Karte. Dafür sollte der kurzfristig ausgefallene David Schmidt (Grippe) wieder mit dabei sein, auch Verteidiger Ali Döpke könnte dann ein Thema sein.
Aufrufe: 016.10.2017, 18:00 Uhr
Andreas GerthAutor