2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Gesetzt in der Viererkette ist der Pipinsrieder Neuzugang Christian Burkhard (l.). Foto: hae
Gesetzt in der Viererkette ist der Pipinsrieder Neuzugang Christian Burkhard (l.). Foto: hae

Traumspiel für Pipinsried: Jetzt geht's zu den Bayern

Der Dachauer Dorfklub zu Gast bei der Rekordmeister-Reserve

FC Pipinsried – FC Bayern München gegen den FC Pipinsried. Was in der Vergangenheit, wenn überhaupt, maximal als Freundschaftsspiel ein Thema war, ist am heutigen Samstag Liga-Alltag.

Gut, es ist nicht die Erste des Rekord-Meisters, aber sich mit der Reserve des FC Bayern in einer Punktrunde zu duellieren, hätte sich bis vor wenigen Monaten niemand im Ilmtal vorstellen können. Das Duell David gegen Goliath wird im Grünwalder Stadion um 14 Uhr angepfiffen.

Der Stimmungspegel beim Aufsteiger aus dem Dachauer Hinterland hat in der zurückliegenden Woche einen Rekordausschlag verbucht. Innerhalb weniger Stunden wurden sechs Punkte auf der Habenseite des Kontos gutgeschrieben (wir berichteten). Zunächst gelang ein 1:0-Erfolg in Heimstetten gegen den FC Unterföhring, dann wurden dem Team aus dem Dachauer Hinterland durch das Sportgericht drei weitere Punkte zugesprochen. Die Rede ist natürlich von der abgebrochenen Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth II.

Mit nunmehr sieben Punkten ist die Mannschaft von FCP-Trainer Fabian Hürzeler sehr beachtlich in das Abenteuer Regionalliga gestartet.

„Mit Mut und Leidenschaft gewinnt man Spiele“, fasste der Pipinsrieder Übungsleiter das Match gegen Unterföhring zusammen. Er hatte sein Team nach zwei 0:4-Pleiten gegen Nürnberg und Augsburg überraschend schnell zurück in die Spur gebracht. Der junge Spielertrainer wird auch gegen den FC Bayern München II mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von seinem 4-1-4-1-System abgehen, warum auch. Bisher funktionierte es meist sehr gut.

Dass es aber nicht immer die gleichen Spieler auf den gleichen Positionen sein müssen, die den Plan auf dem Spielfeld umsetzen dürfen, bewiesen die Pipinsrieder im Match gegen Unterföhring, als Kapitän Thomas Berger überraschend für die Außenverteidigerposition nominiert wurde. Gerade nach der Rückkehr des lange fehlenden Abwehrstrategen Markus Achatz hat Hürzeler nun die Qual der Wahl in der Defensive. Es wird also spannend werden, in welcher Formation der FC Pipinsried im Grünwalder Stadion antreten wird. Mit Marco Krammel, Denny Herzig, Luis Grassow und Markus Achatz stehen dem Coach gleich vier Innenverteidiger zur Verfügung, die alle auf einen Einsatz brennen. Die Sechser-Position wird von Hürzeler selbst besetzt, in der Vierer-Kette im Mittelfeld scheinen Christoph Burkhard, Emre Arik und Ünal Tosun gesetzt. Wer als vierter Akteur hinzukommt, ist noch offen. Im Sturm balgen sich Ati Lushi, Manuel Müller und Gilbert Diep um den einen Platz im 4-1-4-1.

„Wir müssen uns vor keiner Mannschaft verstecken“, geht Hürzeler in die Offensive. „Mit unseren Fähigkeiten können wir jedem Team Paroli bieten“, ist sich der FCP-Cheftrainer sicher.

Gegen die Bayern-Junioren werden die Pipinsrieder allerdings nicht sehr offensiv in die Partie starten. Der FCP-Trainer war in der vergangenen Woche Augenzeuge des 2:2-Remis zwischen dem VfR Garching und dem FCB II. Gesehen hat er einiges, auch dass sich die Bayern-Junioren gegen tief stehende Mannschaften schwer tun. Sollte der FC Pipinsried hellwach zu Werke gehen, konzentriert bei der Sache sein und die sich bietenden Möglichkeiten nutzen, kann es im Grünwalder Stadion zu einer Sensation kommen.

Bekannte Namen und viele Toptalente

Der FC Bayern München II gilt als einer der Top-Meisterschaftsfavoriten in der Regionalliga Bayern. Trainiert wird das Reserveteam des Rekordmeisters von Tim Walter, ihm steht seit dieser Saison Tobias Schweinsteiger, der Bruder der Bayern-Ikone Sebastian Schweinsteiger, als Co-Trainer zur Verfügung.

Im FCB-Team spielen einige vielversprechende Talente, die auf dem Sprung in den Dunstkreis der ersten Mannschaft stehen. So hat Keeper Christian Früchtl bereits einige Einsätze bei den großen Bayern hinter sich. Dem 1,93 Meter großen gebürtigen Deggendorfer mit der Schuhgröße 50 wird beim FC Bayern München eine große Karriere prophezeit.

Dass es allerdings auch beim Traum bleiben kann, zeigte unlängst das Beispiel Lucas Scholl. Der Sohn von Mehmet Scholl hatte alle Möglichkeiten, spielte unter Pep Guardiola bereits in der Bundesliga, doch den endgültigen Sprung in die erste Mannschaft schaffte er nicht. Scholl spielt nun beim FSV Nordhausen in der Regionalliga Nordost.

Den Dachauer Fußballfreunden dürfte ein weiterer Name aus dem FCB-Kader bekannt vorkommen: Mario Crnicki. Dessen Vater Daniel kickte einst beim TSV Eintracht Karlsfeld. Als Volltreffer erwies sich die späte Verpflichtung von Kwasi Okyere Wriedt, der vom Drittligisten VfL Osnabrück an die Isar gewechselt ist. Wriedt hat bisher ebenso drei Treffer auf seinem Konto wie Manuel Wintzheimer, der ebenfalls schon bei den Profis in Aktion war.

Die Walter-Elf spielt im 4-2-3-1-System, auch mit wechselndem Personal. Natürlich stehen den Trainern der FCB II nicht immer alle Spieler zur Verfügung, aber angesichts des großen Kaders ist das nicht von Belang. Das Ziel ist der Aufstieg in die 3. Liga.

Aufrufe: 018.8.2017, 18:07 Uhr
Dachauer Nachrichten - Bruno HaelkeAutor