2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Jubel um den Schützen zum 2:0: Serge Yohoua sorgte für die Vorentscheidung F: kra
Jubel um den Schützen zum 2:0: Serge Yohoua sorgte für die Vorentscheidung F: kra

FC Pipinsried rückt auf Platz zwei vor

FC Pipinsried - Schwach gestartet, stark abgeschlossen – und zwischendrin schöne Tore geschossen. Der FC Pipinsried fertigte den BCF Wolfratshausen am Dienstag mit 3:0 (1:0) ab und kletterte bis auf Rang zwei. Vor den BC Aichach, was FCP-Boss Konrad Höß besonders gefreut hat.

Nach dem Abpfiff war der Jubel groß. Die Spieler tanzten durch die Kabine, als ob sie gerade einen Titel gewonnen hätten. Vielleicht waren die Jungs um Spielertrainer Tobias Strobl deshalb so ausgelassen, weil sich das klare 3:0 (0:0) im Nachholspiel gegen die Gäste aus Wolfratshausen lange nicht abgezeichnet hatte.

Vor der Pause tat sich der Dorfclub sehr schwer. Recht verständlich war das nicht, denn die Taktik der Flößerstädter war nicht besonders neu: Sie griffen sehr früh an, stellten die Wege zu und gingen aggressiv auf den Ballführenden. Besonders agil: der Ex-Pipinsrieder Sebastian Pummer. Der Mittelfeldmann fungierte als hängende Spitze und ging enorme Wege. Nennenswerte Pipinsrieder Angriffe in der ersten halben Stunde: Fehlanzeige.

FCP-Boss Konrad Höß wurde langsam nervös und donnerte von seinem erhöhten Sitz auf der Nebeneingangstreppe: „Wacht endlich auf!“ Tatsächlich war der Ball zumeist an der Mittellinie schon weg, selbst der sonst so sichere Keeper Tobias Antoni ließ sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken: Gleich in der 9. Minute servierte er Marley Amanquah das Spielgerät direkt in die Füße. Doch im Verlaufe der Partie fing sich der Ex-Gersthofener wieder – und das war auch dringend nötig.

In den nächsten 20 Minuten drängten die Oberländler mächtig. Die Gelb-Blauen brachten dagegen nur einen erwähnenswerten Angriff über Junis Ibrahim und Dominic Wünsch zustande (30.). Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause erhöhten die Strobl-Mannen den Druck – und gingen prompt durch Dominik Schön in Führung (1:0/43.). Dem Spielverlauf entsprach das Zwischenergebnis zwar in keinster Weise, dem Dorfclub- Anhang war das aber egal. „Wir haben vor der Pause schlecht gespielt, das war uns klar“, berichtete Strobl nach dem Abpfiff und schob hinterher: „Trotzdem haben wir geführt. Das spricht für unsere Klasse.“

Aus einer schwachen Leistung Selbstbewusstsein tanken – das ist ein psychologischer Trick, den nur pädagogische Könner beherrschen. Oder Glückskinder. Mag sein, dass in Strobl etwas von beidem steckt. So gingen die Gelb-Blauen mit einem übergroßen Ego in die zweite Hälfte. Und ausgerechnet die Ex- Pipinsrieder Ikone Sebastian Pummer trug dazu bei, dass sich seine früheren Kameraden gleich darauf jubelnd in die Arme fielen. Der 28-Jährige verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, das Verhängnis nahm seinen Lauf (2:0/48.).

Immerhin, die Kicker aus dem Loisachtal gaben sich nicht auf. Womit sie natürlich den Hausherren die Räume für schnelle Konter eröffneten. Einer davon führte zum schön heraus gespielten dritten Treffer (3:0/64.). Der eingewechselte Pirmin Lechthaler hatte sogar noch zwei weitere Tore auf dem Schlappen (75./86.). Auch Yohoua hätte sich nochmals in die Schützenliste eintragen können (77.). Den Gästen blieb selbst der Ehrentreffer verwehrt: Ivan Lipotic traf in der Nachspielzeit nur das Lattenkreuz (90.+1).

BCF-Coach Reiner Leitl ärgerte sich ein bisschen über die individuellen Fehler, die zu den Treffern der Hausherren geführt hatten, er lobte seine Mannen: „In der ersten Halbzeit hatten wir den Gegner eigentlich gut im Griff.“ Sein kickender Kollege meinte lapidar: „Ein verdienter Sieg.“

Aufrufe: 04.9.2013, 14:15 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor