Es war nicht Fisch, es war nicht Fleisch. Nach einer ersten Halbzeit zum Vergessen steigerte sich die Mannschaft von FCP-Trainer Fabian Hürzeler im zweiten Spielabschnitt deutlich. „Mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Es war von uns die falsche Einstellung und die falsche Körpersprache. Wir haben einfach nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, kommentierte der reichlich angesäuerte Pipinsrieder Spielertrainer die schwache erste Halbzeit seines Teams. Sein Gegenüber Stefan Köck befand: „Wir haben zu Beginn ein zu 99,2 Prozent perfektes Auswärtsspiel gemacht.“ Wo für Köck die noch fehlenden 0,8 Prozent waren, konnte sich niemand so recht vorstellen, denn in der ersten Halbzeit lief alles für den Gast aus Niederbayern.
Mit einem massiven 5-3-2-System verbarrikadierten sich die Schaldinger in der eigenen Hälfte, ein Durchkommen war für den FCP in der ersten Halbzeit nur selten möglich. Wegen der vielen Abspielfehler bei den Hausherren zog der Gast ein gekonntes Konterspiel auf. Die agilen SV-Stürmer Markus Gallmaier und Christian Seidl waren in ihrem Tatendrang nach vorne kaum zu bremsen.
Nach der 1:0-Führung hatte der SVS durch Mario Enzesberger die 2:0-Führung auf dem Fuß, doch der Pipinsrieder Keeper Thomas Reichlmayr verhinderte dies mit einer tollen Parade. Enzesberger zog wenige Meter vor dem Gehäuse ab, aber Reichlmayr lenkte das Spielgerät über den Kasten.
Wie es besser gemacht werden kann, das zeigten dann die Mannen um die beiden gut aufgelegten Außenverteidiger Dennis Liebsch und Andreas Schuster im zweiten Durchgang. Die Pipinsrieder agierten aggressiver, sie schnürten die Schaldinger beinahe über die gesamte zweite Halbzeit in und um deren Strafraum ein. Offensivbemühungen des Gastes gab es in Halbzeit zwei nur einmal, als Markus Gallmaier freistehend verzog.
Nach einer Stunde hatte Fabian Hürzeler den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Schuss wurde von Adrian Gahabka von der Linie gekratzt. Nach dem 1:1 durch Thomas Berger fehlte das letzte Quäntchen Mut, um sich entscheidend durchzusetzen. „Nach dem 1:1 wussten wir auch nicht so recht, ob wir voll auf Sieg spielen oder uns mit einem Punkt zufrieden geben sollten“, erklärte Hürzeler in der Pressekonferenz.
Die Pipinsrieder, die erneut ohne noch ihre angeschlagenen Mittelstürmer Ati Lushi und Mittelfeldstrategen Kasim Rabihic in die Partie gehen mussten, spielten erstmals in dieser Saison mit der selben Aufstellung wie in der Woche zuvor. Der FCP muss am Freitag beim TSV 1860 München auf Fabian Hürzeler verzichten, der sich seine fünfte gelbe Karte einfing und somit gesperrt ist.
FC Pipinsried - SV Schalding-Heining 1:1 (0:1)
FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Thomas Berger, Luis Grassow, Fabian Hürzeler, Philip Grahammer, Christoph Burkhard, Dennis Liebsch, Andreas Schuster, Markus Achatz, Manuel Müller (64. Gilbert Diep), Emre Arik (85. Giovanni Goia)
SV Schalding-Heining: Markus Schöller, Adrian Gahabka (76. Martin Tiefenbrunner), Muhammet Alagöz, Stefan Köck, Christian Seidl (76. Stefan Lohberger), Rene Huber (60. Albert Krenn), Fabian Burmberger, Stefan Rockinger, Mario Enzesberger, Alexander Kurz, Markus Gallmaier
Tore:
0:1 (10.) – Adrian Gahabka flankt lang aus dem Halbfeld der rechten Seite. Christian Seidl steht auf halblinks acht Meter vor dem Pipinsrieder Gehäuse völlig frei. Seidl nimmt die Kugel volley und befördert sie ins rechte untere Eck.
1:1 (68.) – Einen langen Schlag aus der Abwehr verlängert Gilbert Diep per Kopf in Richtung Thomas Berger, der auf der halbrechten Seite durchgestartet ist. Mit diesem Kopfball hebelt damit die komplette Schaldinger Abwehr aus. Thomas Berger ist einen Moment schneller am Ball als SVS-Keeper Markus Schöller. Mit der Fußspitze überlupft er den Torsteher und braucht anschließend den Ball nur noch ins leere Tor einzuschieben.