2024-05-10T08:19:16.237Z

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Bald zurück in Landsberg: Muriz Salemovic (l.) wechselt zurück zum TSV, dessen Trikot er 2008/09, von 2010 bis 2015 und in der Saison 2018/2019 (hier gegen den TSV Gilching) auch schon getragen hat. Halmel
Bald zurück in Landsberg: Muriz Salemovic (l.) wechselt zurück zum TSV, dessen Trikot er 2008/09, von 2010 bis 2015 und in der Saison 2018/2019 (hier gegen den TSV Gilching) auch schon getragen hat. Halmel

Keine Lust auf Spielertrainer - Salemovic kehrt nach Landsberg zurück

Fussball

Der Schongauer Muriz Salemovic wird kommende Saison wieder im Trikot des Bayernligisten TSV Landsberg auflaufen. Außerdem hat er noch eine andere Funktion.

Landsberg – Mit seinen 31 Jahren ist Muriz Salemovic eigentlich noch zu jung für eine Legende. Aber der Schongauer hat mit dem TSV Landsberg durchaus Geschichte geschrieben. Bevor er 2015 zum FC Memmingen in die Regionalliga wechselte, spielte er als offensiver Ballverteiler sechs Jahre lang für die Landsberger – auch unter dem heutigen Coach Sven Kresin und gemeinsam mit Sebastian Gilg, der mittlerweile Abteilungsleiter ist. Später kam er zurück, führte den Verein als Spielertrainer 2018/19 zum Aufstieg in die Bayernliga Süd. Und wechselte dann zum FC Pipinsried. Doch die Geschichte mit Salemovic und Landsberg bekommt ein neues Kapitel.

Denn der 31-Jährige kommt zurück zum TSV, der in der Bayernliga derzeit Platz 13 belegt. Als Spieler und sportlicher Leiter. Einziger Wermutstropfen ist, dass Salemovic erst endgültig wechseln kann, wenn die Saison 2019/20 abgeschlossen ist – außer Pipinsried stimmt einem Wechsel im Sommer zu.

Die laufende Saison verlief für den Spielertrainer des FC Pipinsried ausgesprochen erfolgreich. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag er mit seinem Team auf Rang eins, hatte fast 20 Punkte Vorsprung und der Aufstieg war fest eingeplant. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen von Pipinsried bis zum letzten Augenblick um den Verbleib von Salemovic kämpften. Doch die verzweifelten Telefonate liefen ins Leere, die Entscheidung war gefallen.

Als Spielertrainer verändert sich das eigene Spiel

„Schon das Jahr als Spielertrainer in Landsberg war sehr anstrengend“, erzählt Salemovic. „Und das ging in Pipinsried so weiter. Man ist mehr auf die Mannschaft fokussiert, und das eigene Spiel verändert sich komplett. Ich habe immer nur an die nächsten Schritte gedacht und was verändert werden muss. Der Spaß, den ich mal am Spiel hatte, ging komplett verloren. Ich habe erkannt, dass ich noch ein paar Jahre als Spieler genießen möchte. Trainer sein – das kann ich danach noch lange genug.“

Schon in der Winterpause kam es zu ersten Gesprächen zwischen ihm und Abteilungsleiter Sebastian Gilg. Die beiden Sportler verbindet eine lange Freundschaft. Und dieser Umstand trug sicherlich auch dazu bei, dass man sich über die Monate hinweg einig wurde. Hinzu kommt, dass Salemovic seinen Lebensmittelpunkt in der Lechstadt hat. Und auch die Attraktivität der Sportanlage des TSV ist nicht zu unterschätzen. „Als ich mit Pipinsried hier gespielt habe, sind die eigenen Spieler auf mich zugekommen und haben gefragt, warum ich eigentlich aus Landsberg weg bin. Hier tut sich was, auch dank des Sponsors. Der neue Bus, die Anzeigetafel, da kann sich Landsberg glücklich schätzen.“ Salemovic klingt durchaus euphorisch, wenn er die Argumente für seinen Wechsel aufzählt.

Verhältnis mit Nachbarvereinen verbessern

Mit ihm, Sebastian Gilg und Reiner Drüssler sind nun also drei Fachleute hinter den Kulissen am Ruder. Da bleibt die Frage, wie die Aufgaben geteilt werden sollen. Gilg erklärt: „Muriz ist hauptsächlich für die Kaderplanung verantwortlich. Er kennt unheimlich viele Menschen in unserer Sportwelt, erstellt Spielerprofile und wir tauschen uns nahezu täglich über interessante Leute aus.“

Ziel sei es, die Mannschaft auf lange Sicht aus dem Abstiegskampf zu befreien und in eine stabile Lage zu bringen. Dafür wird eine Achse auf und neben dem Platz aufgebaut. Außerdem soll das Verhältnis zu den Nachbarvereinen verbessert werden. So wird beispielsweise Felix Mailänder zum VfL Kaufering wechseln, um dort Erfahrungen zu sammeln. „Ich möchte mit den anderen Vereinen im Umland zusammenarbeiten. Es macht keinen Sinn, eine Konkurrenzsituation aufzubauen. Auch die Mitarbeiter von Jahn Landsberg schätze ich sehr. Wir werden überlegen, welcher Verein für welchen Spieler am meisten Sinn macht“, sagt Salemovic.

Gilg: Spieler schauen zu Salemovic auf

Er, Gilg und Drüssler betrachten die Veränderungen beim TSV Landsberg als einen Anfang, um den ganzen Verein auf ein neues Level zu heben. Das Wort „Regionalliga“ nehmen sie anscheinend bewusst nicht in den Mund, aber welches andere Ziel sollte am Ende der Reise stehen?

Für Gilg ist die Personalie Salemovic eines der Mosaiksteinchen, die benötigt werden, um den Klub weiter voranzubringen: „Die meisten Spieler schauen fußballerisch zu ihm auf. Er hat in Landsberg einen guten Ruf und alle möchten gerne mit ihm zusammenspielen. Wenn er nun Spieler ist und gleichzeitig als Sportlicher Leiter arbeitet, ergänzt sich das ideal.“

von Dietrich Limper

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Aufrufe: 09.6.2020, 11:03 Uhr
Schongauer Nachrichten /Autor