2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Ausgelassen bejubelten die Günzburger Anfang Mai ihren Triumph im Kreispokal. Der Gegner auf bayerischer Ebene heißt nun FV Illertissen.
Ausgelassen bejubelten die Günzburger Anfang Mai ihren Triumph im Kreispokal. Der Gegner auf bayerischer Ebene heißt nun FV Illertissen. – Foto: Ernst Mayer

Das größte Spiel der Vereinsgeschichte

Türk GB Günzburg hat sich für das Kräftemessen mit dem Regionalligisten FV Illertissen einiges vorgenommen +++ Landsbergs Storhas steht vor seinem Comeback +++ Täfertingen will gegen Memmingen einfach nur Spaß haben +++ Für Pipinsried gibt es kein Wiedersehen mit dem Ex-Coach

Als die Verantwortlichen von Türk GB Günzburg an zwölfter Stelle unter den 22 Kreissiegern ihren Wunschgegner für das Erstrundenspiel im bayerischen Verbandspokal wählen durften, war das Traumlos TSV 1860 München natürlich längst weg. Im Topf der Dritt- bis Sechstligisten befand sich zu diesem Zeitpunkt unter anderem noch der FV Illertissen und die Wahl der Günzburger fiel dann auch schnell auf den Regionalliga-Verein. Zum einen verheißt die geografische Nähe Derby-Atmosphäre und auch vonseiten der Gäste ein messbares Zuschauerpotenzial, zum anderen war es ein Herzenswunsch von TGB-Spielertrainer Tayfun Yilmaz, sich mit den Vöhlinstädtern zu messen. In der Saison 2008/09 spielte der heute 31-Jährige sechsmal im Trikot des damals von Karlheinz Bachthaler gecoachten Oberligisten. Für Yilmaz gibt’s also ein Wiedersehen mit dem Erfolgstrainer und vermutlich mit einigen weiteren alten Weggefährten, wenn seine Mannschaft zum Erstrundenspiel im bayerischen Verbandspokal auf den FV Illertissen trifft.

Türk GB Günzburg – FV Illertissen (Di., 18.30 Uhr)
Für den gastgebenden Kreisliga-Aufsteiger ist es zweifellos das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Es war ja eine Riesenüberraschung, dass sich Türk GB in der vergangenen Spielzeit bis ins Kreispokal-Finale durchschlug und dann auch noch den damals klassenhöheren FC Maihingen 2:1 besiegte. Zur Belohnung gibt’s jetzt die möglicherweise einmalige Gelegenheit, sich in einem Pflichtspiel mit Regionalliga-Kickern zu messen. Erfolgsaussichten für sein Team sieht Yilmaz angesichts des Vier-Klassen-Unterschiedes keine. Ihm geht es darum, dass sich der Außenseiter kämpferisch präsentiert, dem Gegner möglichst viel abverlangt, hinten lange die Null hält und vorne seine Chance konsequent nutzt, falls sie sich denn bieten sollte. Der TGB-Trainer verwendet zwar die Floskel „Dann schauen wir mal, wie es ausgeht“ – doch die so transportierte feine Dosis Hoffnung verliert angesichts der Rahmenbedingungen aufseiten der Günzburger merklich an Schwung. Denn die Gastgeber können aufgrund der Urlaubszeit weder in Bestbesetzung antreten noch dürfen sie aus demselben Grund auf eine magische Zuschauerkulisse hoffen. Dass der Bruder des Spielertrainers, Günes Yilmaz, aufgrund einer Verletzung nicht mitwirken kann, bedeutet eine zusätzliche Schwächung. Hinzu kommen die Hypothek zweier Niederlagen zum Kreisliga-Start und die Frage nach den Kraftreserven, da das Punktspiel bei der SG Reisensburg-Leinheim am Sonntag erst um 18 Uhr angepfiffen wurde und damit gerade mal 48 Stunden zwischen den beiden Begegnungen liegen. Yilmaz weiß das alles – und verweist umso stärker auf die positiven Begleitumstände. Der ganze Verein sei stolz auf den Kreis-Titel im Toto-Pokal und „froh, dass wir gegen einen Regionalligisten spielen dürfen“. Die äußeren Bedingungen im Günzburger Auwaldstadion seien hervorragend. Und, womöglich das Wichtigste: „Viele personelle Alternativen haben wir nicht, aber volle Motivation.“ Vermutlich dürfen die Günzburger nicht darauf spekulieren, dass der Gast eine laxe Einstellung mitbringt. FVI-Trainer Marco Küntzel hat zwar angekündigt, ein paar Stammspieler pausieren zu lassen, aber er sagt auch: „Das soll nicht heißen, dass wir das Spiel nicht ernst nehmen. Keine Frage, dass ich von den eingesetzten Akteuren eine engagierte Leistung und ein Weiterkommen verlange.“ (Kubica) Lokalsport GZ

TSV Landsberg – SV Pullach (Di., 18.30 Uhr)
Englische Woche auch für den TSV Landsberg: Am Dienstagabend steht das Pokalspiel gegen den SV Pullach an, und bereits am Samstag treffen beide Mannschaften in der Bayernliga-Punktrunde wieder aufeinander. Beide Spiele finden im Landsberger 3C-Sportpark statt. Auch wenn sich Landsberg und Pullach damit zwei Mal hintereinander gegenüberstehen, so „werden es doch zwei unterschiedliche Mannschaften sein“, prophezeit TSV-Trainer Hermann Rietzler. Er jedenfalls wird den Pokal nutzen, um den Spielern, die bislang nicht so viel Einsatzzeit erhalten haben, Spielpraxis zu geben. Pullach, so vermutet Rietzler, werde es ähnlich halten. Schonen wird Rietzler auf jeden Fall seinen Co-Trainer Florian Mayer, der Probleme mit der Wade hat. Dafür dürfen unter anderem Sören Göbel und Julian Sachs von Anfang an ran. Ob Torhüter Nicolas Schestak sein zweites Spiel mache, stehe noch nicht fest, so Rietzler, da Patrick Rösch wieder aus dem Urlaub zurück sei. „Der Pokal bietet auch die Möglichkeit, dass Rainer Storhas eine Halbzeit spielen kann“, sagt Rietzler. Storhas hatte sich ja nach seinem Rücktritt nun doch wieder entschlossen, den Landsbergern auf jeden Fall bis zur Winterpause zu helfen. Besonders wichtig wird seine Rückkehr sein, wenn sich Abwehrspieler David Anzenhofer Mitte August nach Amerika verabschiedet. „Das Problem in der Innenverteidigung ist mit Rainer gelöst“, sagt Rietzler – dafür tut sich das nächste Problem im Angriff auf. Denn Manuel Detmar wird diese Saison sicher nicht mehr spielen können, und bei Philipp Siegwart verdichten sich die Vermutungen, dass auch er nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Detmar hatte nach seinem Kreuzband-Anriss alles unternommen, um eine Operation zu umgehen und so wieder fit zu werden. Lange sah es für den 24-Jährigen gut aus, doch jetzt wird er sein Knie doch operieren lassen müssen. Auch Philipp Siegwart plagt sich seit Langem mit Knie-Problemen, sodass er in absehbarer Zeit nicht eingesetzt werden kann. „Eigentlich waren das Spieler, um die herum wir den Neuanfang aufbauen wollten“, sagt Rietzler, jetzt müsse man umplanen. Um für Neuzugänge attraktiver zu werden, versucht man, einen anderen Weg einzuschlagen, wie Pressesprecher Patrick Freutsmiedl sagt. „Wir versuchen, zusammen mit unseren Sponsoren, den Spielern eine Ausbildungsstelle zu organisieren.“ Möglicherweise kann man so schon in der kommenden Woche einen weiteren Neuzugang, allerdings fürs offensive Mittelfeld, vermelden. Jetzt gilt es aber erst die Pokal-Aufgabe zu erledigen. Auch wenn auf diesem Wettbewerb nicht das Hauptaugenmerk liege, so „würden wir schon gerne eine Runde weiterkommen“, sagt Rietzler. Wobei ein Erfolg auch wichtig wäre für die Psyche. Denn „die Leistungen stimmen eigentlich, nur die Ergebnisse könnten besser sein“, sagt Hermann Rietzler auch mit Blick auf die knappe 1:2-Niederlage vergangenen Freitag beim Punktspiel in Kottern. (mm) Lokalsport LT

TSV Täfertingen – FC Memmingen (Di., 18.30 Uhr)
„So ein Spiel erlebt man in seiner Fußballerkarriere nur einmal. Deshalb sollten wir einfach Spaß haben“, sagt Günter Stempfle, der Sportdirektor des TSV Täfertingen, vor dem „Spiel des Jahres“ für seinen Verein, der als Pokalsieger im Kreis Augsburg in der ersten Hauptrunde des bayerischen Totopokals den Regionalligisten FC Memmingen erwartet. Eigentlich wollten die Täfertinger ja am Mittwoch spielen. „Dienstag und Donnerstag ist allgemein Trainingstag“, so Stempfle, „und da am Donnerstag in Augsburg Feiertag ist, hätte vielleicht der eine oder andere doch am Abend noch einen Abstecher zum Fußball gemacht.“ Doch die Memminger wollten unbedingt am Dienstag spielen, weil sie am Samstag eine 400 Kilometer lange Anreise zum Auswärtsspiel nach Aubstadt anzutreten haben. „Da ist jede Stunde Regeneration wichtig“, hieß es aus dem Lager der Allgäuer, die in Bestbesetzung antreten wollen. „Dann haben wir halt zugestimmt“, so Stempfle, der mit einer Zuschauerzahl zwischen 200 und 400 rechnet. Star des FC Memmingen ist seit Beginn dieser Saison der Trainer: Ex-Profi Uwe Wegmann, auch bekannt als „Alpenbomber“ die Kommandos. Der aus Fischen im Allgäu stammende Angreifer hat für den VfL Bochum, Rot-Weiß Essen und den 1. FC Kaiserslautern 240 Bundesligaspiele absolviert und dabei 54 Tore erzielt. Als Trainer war der mittlerweile 55-Jährige zuletzt bei der U19-Nationalmannschaft von Liechtenstein und beim SC Brühl-St. Gallen in der Schweiz tätig. „Wir nehmen’s, wie’s kommt“, freut sich Günter Stempfle auf das Fußballfest – und hat einen Wunsch: „Unter zehn Gegentore bleiben.“
Für die Memminger ist der Kreisliga-Aufsteiger ein völlig unbeschriebenes Blatt. Der Augsburger Kreissieger hatte sich den Allgäuer Traditionsklub bei der „Auslosung“ in der Spielbank Bad Wiessee ausgesucht, obwohl Drittligist Kickers Würzburg noch im Topf gewesen wäre. FCM-Trainer Uwe Wegmann geht die Aufgabe ernst an, will mit starkem Aufgebot antreten, muss aber auch eine Reihe angeschlagener Spieler verzichten. Beim ersten Saisonsieg gegen Eichstätt (1:0) erwischte es Torjäger Philipp Boyer (Bluterguss), Fatjon Celani (Muskelfaserriss), Marco Greisel (Schienbein-Prellung) und Natsuhiko Watanabe (Krämpfe). (oli/ass) Lokalsport AL

Türkspor Augsburg – FC Pipinsried (Di., 18.30 Uhr)
Ein Wiedersehen mit Manfred Bender wird es für die Kicker des FC Pipinsried nicht geben. Der FCP gastiert in der ersten Hauptrunde des Verbandspokals beim Ligarivalen Türkspor Augsburg. Der Aufsteiger hatte sich am Sonntagabend von seinem Coach Manfred Bender in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. (AN) Lokalsport AN

Aufrufe: 06.8.2019, 09:31 Uhr
Bernhard MeitnerAutor