2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview
Der Torjäger vom Dienst: Chris Freisleben (l.) bringt es für Pielenhofen-Adlersberg auf 145 Tore in 164 Ligaspielen.
Der Torjäger vom Dienst: Chris Freisleben (l.) bringt es für Pielenhofen-Adlersberg auf 145 Tore in 164 Ligaspielen. – Foto: Florian Würthele

Die Saison lieber heuer fertig gespielt

Pielenhofens Trainers Robert Huber spricht über das sportliche Abschneiden seiner Mannschaft und die Auswirkungen von Corona.

In der nunmehr neunten Saison nacheinander kämpft der FC Pielenhofen-Adlersberg in der Regensburger Kreisliga um Punkte und Tore. Cheftrainer ist seit 2016 Robert Huber. Der 48-Jährige teilt sich den Posten allerdings mittlerweile mit Jürgen Schneider, die beiden bilden ein gleichberechtigtes Trainerduo. Im Gespräch mit FuPa erläutert Huber, wie die bisherige Saison sportlich gelaufen ist und, welche Auswirkungen die Pandemie beim FC hat.

Ein für uns alle außergewöhnliches Fußballjahr neigt sich dem Ende zu. Wie blickst Du persönlich auf dieses Jahr zurück?

Robert Huber (48): Natürlich war es auch für unseren Verein und mich ein ungewohntes Fußballjahr und so richtig wusste wohl niemand, wie man mit der Situation richtig umgehen sollte. Allerdings haben wir als Mannschaft zusammen mit den Funktionären immer besonnen und ruhig reagiert und so einen gemeinsamen Konsens gefunden, um das Bestmögliche herauszuholen. Die Spieler haben sich bei den möglichen Trainingseinheiten sehr vorbildlich verhalten.


Das Aufstiegsrennen in der Kreisliga 2 ist so umkämpft wie nie. Schielt Ihr noch Richtung Aufstieg?

Dieses Jahr geht es in der vorderen Hälfte tatsächlich sehr eng zu und es werden wohl Kleinigkeiten sein, die über den Aufstieg entscheiden. Für uns sieht es im Moment allerdings so aus, dass wohl drei Punkte fehlen, um realistisch ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können. Trotzdem sind wir mit der Saison sehr zufrieden. Die Jungs arbeiten super mit und, wie schon in den letzten Jahren, sind wir auch in dieser Saison im vorderen Bereich der Tabelle zu finden und somit auch erstmal sehr zufrieden. Darüber hinaus werden wir natürlich alles daran setzen, wieder eine gute Vorbereitung zu absolvieren, um in den letzten vier Spielen möglichst viele Punkte zu erreichen und dann final auch den bestmöglichen Tabellenplatz zu belegen.


Wie bewertest Du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband in Deutschland die Saison nicht abzubrechen?

Wir waren auch für eine Fortsetzung des Ligabetriebs. Allerdings hätten wir gerne noch in diesem Jahr die Saison fertiggespielt. Ich glaube, wenn die Politik in den warmen Monaten etwas schneller reagiert hätte, um zusammen mit dem BFV den Spielbetrieb im Sommer freizugegeben, wäre es wohl möglich gewesen, die noch fehlenden acht Spiele in der Kreisliga im Juli, August und September ohne größere Probleme durchziehen zu können. Aber auch hier gibt es keine Lösung, die für alle passt.

Robert Huber (r.) teilt sich in Pielenhofen mit Jürgen Schneider die Verantwortung.
Robert Huber (r.) teilt sich in Pielenhofen mit Jürgen Schneider die Verantwortung. – Foto: Markus Schmautz


Deine Spieler hätten also gern noch ein paar Wochen weitergespielt? Wie halten die Jungs sich in den nächsten Wochen und Monaten fit?

Ja, wir hätten schon noch gerne weitergespielt. Zum Thema fit halten versuchen wir, sollte es irgendwann in diesem Winter möglich sein, einige Hallentrainings durchzuführen, um dort etwas Fußball zu kicken. Zusätzlich haben wir einen sehr guten Fitnesstrainer, dem immer was einfällt, das Spaß macht. Außerdem wollen wir den Spielern immer mal wieder Termine für Lauftreffs anbieten. Das Hauptaugenmerk legen wir allerdings erst wieder auf die Vorbereitung im Frühjahr. Alle unsere Spieler wissen eigentlich, dass ihnen hier einiges abverlangt wird und deshalb sind wir auch zuversichtlich, dass dann niemand in einem inakzeptablen Zustand auftaucht.


Wie haltet Ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Genau so wie die meisten Vereine über die herkömmlichen Medien. Etwa alle drei bis vier Wochen schalten wir uns Freitag abends über eine Videokonferenz zusammen; dort geht es neben den aktuellen sportlichen Entwicklungen aber auch um Themen rund um die Welt und darüber hinaus.

Habt Ihr Sorgen, dass einige Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Oder haben sich gar schon welche verabschiedet?

Ausschließen kann man so etwas natürlich nie. Allerdings machen wir uns darüber tatsächlich gar keine Sorgen. Wir haben richtig tolle Charaktere und ein zukunftsorientiertes Altersgefüge in beiden Mannschaften. Zusätzlich haben wir in den letzten Jahren eine sehr gute Resonanz in den Trainingseinheiten. Und mit dem Zugewinn meines Trainerkollegen Jürgen Schneider können wir ein sehr individuelles und abwechslungsreiches Training anbieten.


Hat es bei Euch im Verein und bei der Mannschaft Veränderungen gegeben?

Ja, für unsere 2. Mannschaft konnte der Verein mit Martin Kreidl einen unserer erfolgreichsten Jugendtrainer gewinnen. Martin hat in der Coronapause unseren langjährigen Coach Florian Reisinger abgelöst, der uns aber als Spieler erhalten bleibt. Außerdem konnten wir mit Martin Kreidl Sen. einen neuen Torwarttrainer dazu holen. Besonders stolz sind wir aber allesamt auf unsere gut ausgebildeten Jugendspieler, von denen auch in diesem Sommer einige zu unseren Team dazugestoßen sind.


Hat Corona negative Auswirkungen im finanziellen Bereich beim FCP erzeugt? Wenn ja, könnt Ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?

Auch hier geht es uns wie allen kleinen Vereinen in Bayern, dass uns Einnahmen durch Weinfest und Sommerfeste usw. fehlen. Aber größere Probleme werden sicherlich dadurch nicht entstehen.

Aufrufe: 026.11.2020, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor