2024-04-22T13:47:39.148Z

Spielbericht
– Foto: Hannes Blank

KSC-Fans positiv gestimmt trotz 0:8-Niederlage gegen Eintracht

Runde 2 erreicht: Bisher bestes Ergebnis der Karlsruherinnen im DFB-Pokal

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Eine 0:8-Niederlage ist normalerweise für eine Fußballmannschaft kein großer Erfolg. Beim Frauenfußballteam des Karlsruher SC war das anders. Die Elf, die Ende Oktober auf einem Nebenplatz des Wildparkstadions (aber immerhin mit Tribüne) ihre Fußballschuhe schnürte, war die Niederlage, besser gesagt das Spiel, ein großer Erfolg.
Sicher, gerne hätte man den mächtigen Gegner geärgert. Doch in der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft man auf kein Fallobst mehr, um mal diesen Begriff aus dem Boxsport zu leihen. Die KSC-Mannschaft hatte sich zum ersten Mal in ihrer Karriere für diese zweite Runde qualifiziert und mit der Eintracht Frankfurt kam ein Team nach Karlsruhe, das derzeit zu den besten im deutschen Frauenfußball gehört.
Zunächst waren leider keine Zuschauer zugelassen, dann schaffte es KSC-Teammanagerin Sandra Ernst Tage vor dem Anpfiff mit einem überarbeiteten Hygienekonzept, dass 200 zusehen durften – und dieses Kontingent war trotz der knappen Zeit schnell vergriffen. Was die Zuschauer sahen, war eine Demonstration der Stärke der angereisten Bundesliga-Mannschaft: Laura Freigang gelang schon in der 3. Minute das 1:0, das zweite Tor folgte nur knapp zehn Minuten später per Elfmeter von Laura Feiersinger. Géraldine Reuteler legte in der 21. zum 3:0 und Laura Freigang in der 43. zum 4:0-Pausenstand aus der Sicht der Gäste nach. In der zweiten Halbzeit gab es einen Treffer von Tanja Pawollek (56.), dann einen Doppelpack von Shekiera Martinez (60. und 73.), bevor wieder Laura Freigang traf (90.) und den 8:0-Endstand markierte. Die Karlsruher Seite hatte Mühe, den Ball überhaupt über die Mittellinie zu bekommen. Kleine Chancen auf ein Treffer gab es – Melissa Zweigner-Genzer und Nele Schomaker schafften es je ein Mal mit dem Ball am Fuß in der Nähe des Frankfurter Tores zu kommen. Dennoch gab es nach dem Abpfiff viel Applaus für die KSC-Mannschaft von der Tribüne – die Zuschauer wussten, was das Spiel bedeutete. „Das haben sie sich verdient“, freute sich auch KSC Co-Trainer Chris Dollt, „Frankfurt gehört zur Elite des deutschen Frauenfußballs“. Deren Trainer Niko Arnautis war sogar ein paar Wochen zuvor zur Partie des KSC gegen den TSV Jahn Calden in die Fächerstadt gekommen, um sich den nächsten Pokalkontrahent anzusehen. Der 40-Jährige äußerte sich zum Spiel gegen Karlsruhe ebenfalls zufrieden: „Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen und sind mit einer Mannschaft aufgetreten, die mutig nach vorn gespielt hat“. Über die KSC-Mannschaft sagte er: „Ein eingeschworener Haufen. Mit ist die Spielerin Lisa Halm positiv aufgefallen, eine robuste und kopfballstarke Defensivkraft“.


Aufrufe: 02.11.2020, 19:06 Uhr
Hannes BlankAutor