2024-03-27T14:08:28.225Z

Relegation
Seine insgesamt zwei Treffer reichten nicht zum Aufstieg: Offensivspieler Mike Brado vom TuS Deuz setzt sich hier gegen einen Gegenspieler des FC Halver durch.	Fotos (2): sta.
Seine insgesamt zwei Treffer reichten nicht zum Aufstieg: Offensivspieler Mike Brado vom TuS Deuz setzt sich hier gegen einen Gegenspieler des FC Halver durch. Fotos (2): sta.

Deuz bleibt A-Kreisligist

Siegerländer Vize-Meister scheitert an Phönix Halver - 800 Zuschauer beim Rückspiel

Drei von vier Halbzeiten so ziemlich alles richtig gemacht und trotzdem alles verloren: Der TuS Deuz musste heute Nachmittag eine äußerst dämliche 2:5 (1:1)-Niederlage bei Phoenix Halver quittieren und verpasste nach dem 1:0-Hinspielerfolg den Aufstieg in die Bezirksliga 5.

Nach dem starken Auftritt am Donnerstag machten die Johannländer auch in Halver da weiter, wo sie aufgehört hatten und führten nach exakt zehn Minuten durch einen Wahnsinnsschuss von Mike Brado aus gewiss 30 Metern mit 1:0. Nur 180 Sekunden später hatte Andre Klein viel Pech und traf nur die Latte. Da hätte die Messe eigentlich schon gelesen sein müssen.

Jedoch gelang der Heimelf recht zügig der 1:1-Ausgleich durch Damiano Intravaia (23.), die von Anfang an spielbestimmend agierte, während Deuz wartete und konterte, aber die sich zuhauf bietenden Räume viel zu oft liegen ließ und so einige Überzahlsituationen sorglos verdaddelte. So stand Klein nach einer halben Stunde völlig blank drei Meter vor dem Phoenix-Tor, traf aber den verunglückten Schuss von Matthias Friedrich nicht, der so um zehn Zentimeter am Kasten vorbei ging, während auf der Gegenseite Özgur Muti (35.) die beste Chance hatte, aber geblockt wurde.

Deuz stand tief, in weiten Teilen zu tief, zwei, drei mal hielten die schätzungsweise 300 Siegerländer unter den 800 Besuchern die Luft an, aber bis auf den Treffer zum 1:1 hielt die Abwehr den Angriffsbemühungen des Meisters des Kreis Lüdenscheids zunächst stand. Das sollte sich allerdings nach der Pause ändern, aus der die Deuzer Akteure wie gelähmt kamen, was Kapitän Jan Vitt nachher so erkläre: „Ich hatte das Gefühl, dass wir alle Angst hatten...“ Muti (49.) und Yusuf Cilingir (51.) nutzten den Blackout der kompletten Gästeelf und wendeten das Blatt zugunsten Halvers, das genau diese „Buden“ brauchte und den Spielverlauf – wenn man das Hinspiel und die heute bis dahin gespielten knapp 50 Minuten zusammennimmt – völlig auf den Kopf stellte.

Dieser Schock saß tief bei den Gästen, die sich erst langsam erholten. Der eingewechselte Daniel Häusler (63.) scheiterte an einem Phoenix-Akteur auf der Linie, zweimal hätte es bei Handspielen Strafstoß geben können. Doch wie im Hinspiel verfolgte den TuS Deuz kein Abschlussglück, der nun immer mehr öffnen musste und durch Intravaia (72. und 77.) bitter bestraft wurde. Halver war in beiden Spielen nicht besser, aber vor dem Tor qualitativ deutlich stärker als der TuS, der durch einen Foulelfmeter von Daniel Feuring (83.) noch einmal Hoffnung schöpfte, durch Brado (85.) und Philipp Köhn (87.) aber weitere „Hunderprozenter“ liegen ließ. Aber auch die Heimelf hätte in Halbzeit zwei bei Kontern (54. Cilingir, 89. und 92. Orhan Eroglu) noch treffen müssen. Letztlich benötigte Halver in den zwei Partien deutlich weniger Möglichkeiten als die Deuzer, die zwei Dutzend Chancen zu gerade einmal drei Treffern nutzten und somit an ihrer eigenen Abschlussschwäche scheiterten.

Bitter: Erst jubelten drei, vier Spieler der Heimelf nach Spielschluss äußerst provozierend vor der Deuzer Bank und somit auch vor den lautstarken Fans, es kam zu leichten Tumulten. Und dann filmten sogar Spieler des Kreisliga-Rivalen FC Kreuztal mit ihren Handys die niedergeschlagenen Spieler und Fans des TuS, was deren Coach Alexander Müller „so auch noch nicht erlebt hat.“

Ein Trost bleibt den Johannländern aber, denn sowohl die Reserve des 1. FC Kaan-Marienborn (2014), der TSV Weißtal (2015) als auch der FC Eiserfeld (2016) zogen in den letzten drei Jahren zwar in der Aufstiegsrelegation den „Kürzeren“, stiegen aber im kommenden Jahr souverän als Meister in die Bezirksliga auf.

Aufrufe: 05.6.2017, 21:03 Uhr
Stefan StarkAutor