2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Der FC OVI-Teunz – hier gegen die SG Schönthal – geht als Spitzenreiter in die Restrückrunde.  Foto: ctm
Der FC OVI-Teunz – hier gegen die SG Schönthal – geht als Spitzenreiter in die Restrückrunde. Foto: ctm

FC OVI-Teunz: Vom Jäger zum Gejagten

Der FC OVI-Teunz ist überraschend Spitzenreiter und nur noch zehn Spiele vom Bezirksliga-Aufstieg entfernt.

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Kaum einer hat vor dieser Saison daran geglaubt: Der FC OVI-Teunz steht zur Winterpause der Kreisliga West an der Tabellenspitze – mit vier Punkten Vorsprung vor den Verfolgern aus Stulln und Schönthal/Premeischl. Denn in einer größtenteils verkorksten Spielzeit 2016/2017 schaffte der Fusionsverein durch einen überraschenden Auswärtssieg in Neubäu am letzten Spieltag noch den direkten Klassenerhalt.

Nachdem dann die Truppe zur neuen Saison nur punktuell verstärkt wurde, war nicht zu erwarten, dass zum jetzigen Zeitpunkt bereits elf Siege zu Buche stehen. Welchen Anteil daran Neu-Trainer Claus Frank hat, kann man natürlich nicht definitiv sagen. Fakt ist aber auch, dass der Coach, der zu Saisonbeginn von der SG Niedermurach/Pertolzhofen kam, den Erfolg nach Teunz und Oberviechtach zurückgebracht hat.

Dementsprechend zufrieden ist der Trainer mit dem bisherigen Abschneiden: „Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf natürlich alle hochzufrieden und positiv überrascht – zumal wir zu Beginn sportlich nicht so positiv wahrgenommen wurden.“ Seine Truppe sei aber zu jeder Zeit ruhig und fokussiert geblieben und hat an ihre Qualitäten geglaubt, dies habe sich bis jetzt auch ausgezahlt.

Erfreulich war es für Frank zu sehen, dass sich einige seiner Spieler im Laufe der Saison stetig verbessern konnten, was auch deren Willen zeigt. „Jeder in unserem Team gibt sein Bestes. Natürlich steigt aber auch die Motivation, wenn du einen Lauf hast“, resümiert der erfahrene Übungsleiter. Gerade in diesem Zusammenhang lobt er aber auch den hervorragenden Charakter seines Teams, wodurch es überhaupt möglich war, sich in diese unerwartete Ausgangslage zu spielen.


Mit beiden Beinen am Boden

Trotz der aktuellen Tabellenkonstellation bleibt der Fusionsverein mit beiden Beinen auf dem Boden, zu ausgeglichen sind die Mannschaften in dieser Kreisliga. Den Verantwortlichen ist auch bewusst, dass sie nun anders wahrgenommen werden als zu großen Teilen der Hinrunde: Der FC ist nun der Gejagte, die Gegner werden gegen den aktuellen Klassenprimus 110 Prozent geben, um zumindest einen Zähler einzufahren.

„Trotzdem können wir weiterhin ohne jeglichen Druck agieren, es gibt für mich auch keinen eindeutigen Favoriten. Ich gehe davon aus, dass es bis zum Schluss spannend bleibt“, dämpft Claus Frank manche Erwartungshaltung. Doch wer weiß: Unter Umständen kommt es am Pfingstmontag zum absoluten Showdown, denn dann könnte es in Stulln zum Endspiel um Platz eins gehen.

Sollte es jedoch am Ende nicht reichen, bricht in Oberviechtach und Teunz sicherlich keine Welt zusammen – schließlich sei allen bewusst, wo man herkommt. Trotzdem hat die Frank-Truppe natürlich den Ehrgeiz, den Platz an der Sonne solange wie möglich zu verteidigen.

Neben der Platzierung seines eigenen Teams zeigte sich Claus Frank – wie auch einige seiner Trainerkollegen – vom bisherigen Abschneiden der benachbarten Sportfreunde Weidenthal-Guteneck positiv überrascht. Die Truppe von Christian Adler präsentierte sich bislang als absolut kompakte Einheit, die mit nur zwölf Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellt. Dementsprechend stehen sie laut Frank „absolut zurecht im Spitzenfeld“ der Tabelle.

Unter ihren Möglichkeiten blieben seiner Meinung nach die ambitionierten Mannschaften aus Neubäu und Tännesberg, die „nur“ im Mittelfeld des Klassements zu finden sind. Beide sollten daher ihren Blick auch nach hinten richten, denn für den sicheren Klassenerhalt braucht es noch ein paar Punkte. Gerade beim SV Neubäu ist unklar, wie es nach dem Abschied von Trainer Adi Götz (nach Schwarzhofen) weitergeht. Zudem soll sich auch Torjäger Tomas Bahleda in der Winterpause verabschiedet haben.

Erneute Herausforderung

Claus Frank blickt allerdings ausschließlich auf seine Mannschaft, personelle Veränderungen bei den Konkurrenten berühren ihn weniger. Für seine Truppe wird die Rückrunde ohnehin zu einer erneuten „Herausforderung“, denn sein Kader wird nicht unbedingt größer – im Gegenteil: Julian Hartinger wechselte in der Winterpause zu seinem vorherigen Verein TSV Dieterskirchen, zudem steht Stefan Eichstätter aus beruflichen Gründen nur noch sporadisch zur Verfügung. Zu allem Überfluss laboriert Daniel Kellner an einer Knieverletzung, wobei die genaue Diagnose noch aussteht.

Ein Lichtblick ist dagegen „Oldie“ Siegfried Tröger, der nach einer langen Verletzungspause langsam zurückkommt und wieder zum festen Kader zählt. Trotz alledem will Trainer Claus Frank nicht Trübsal blasen, denn die Situation ist für seine Mannschaft nicht neu. „Das war zu Saisonbeginn nicht anders. Die aktuelle Konstellation sollte für jeden einzelnen Ansporn genug sein, voll durchzuziehen. Da muss auch jeder ein Stück Verantwortung übernehmen“, fordert der Coach.

Auch wenn Manuel Löffelmann die interne Torjägerliste mit zehn Treffern anführt, lebt der FC Oberviechtach-Teunz vom Kollektiv. „Die Mannschaft ist ein eingeschworener Haufen, wo auch die nachrückenden Spieler aus der eigenen Jugend sehr gut integriert werden. Genauso wichtig ist es in einem funktionierenden Team aber auch, dass es klare Hierarchien gibt – auch das ist bei uns der Fall“, zeigt sich Claus Frank zufrieden.

Darüber hinaus lobt der Erfolgstrainer auch die Zusammenarbeit mit seinem Trainergespann Mario Eichstätter (Co-Trainer) und Thomas Böl (Torwart-Trainer) sowie dem Betreuerstab. Er könne sich auf alle hundertprozentig verlassen und sich so auf die Arbeit mit den Spielern konzentrieren.

Aufrufe: 012.3.2018, 15:30 Uhr
Tobias ZiereisAutor