2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sven Wahle | Foto: Bernd Fissler
Sven Wahle | Foto: Bernd Fissler

FC Ottenheim: "Wir brauchen noch Zeit"

BZ-Interview zum Spieltag mit Sven Wahle, dem Spielertrainer des Aufsteigers in die Kreisliga A, FC Ottenheim

Die Euphorie durch den Aufstieg zündet beim FC Ottenheim nicht. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen die SG Langenwinkel/Mietersheim steht die Mannschaft von Spielertrainer Sven Wahle mit sechs Punkten nach acht Spielen auf dem drittletzten Tabellenplatz. Warum im Ried dennoch keine Panik herrscht, erfuhr Daniel Weber vom 31-jährigen Ottenheimer.
BZ: In welche Kategorie fällt die heutige Niederlage?
Wahle: Unterm Strich war Langenwinkel die überlegene Mannschaft und deshalb geht die Niederlage letztlich auch in Ordnung. Aber es ist auch eine unglückliche Niederlage, wir haben schließlich in der ersten Halbzeit mit 1:0 und 2:1 geführt. Die Chance zum 3:1 war auch da, wir hätten einen Elfmeter bekommen können, und bekommen stattdessen im Gegenzug kurz vor der Pause den Ausgleich. Wer weiß, wie das Spiel läuft, wenn wir das 3:1 machen. Das 2:3 legen wir uns dann quasi selbst rein. Aber wie gesagt, der Gegner war überlegen, speziell in der zweiten Hälfte. Leider hatten wir kurz vor Schluss auch noch einen Lattentreffer.

BZ: Da fällt einem der Spruch vom fehlenden Glück und dem dazukommenden Pech ein.
Wahle: Ja, genau. Der beschreibt unsere bisherige Saison schon auch ein wenig.

BZ: Nach dieser Niederlage stehen Sie auf dem drittletzten Tabellenplatz. Wie ist die Stimmung in Ottenheim?
Wahle: Na ja, die Euphorie vom Aufstieg war mit drei Niederlagen zu Saisonbeginn schnell verflogen. Aber bei uns herrscht jetzt keine Panik. Wir sind darauf eingestellt, dass es eine schwierige Saison wird. Wir haben schon mit Ausfällen wegen Verletzungen und Krankheit zu kämpfen und die jungen Spieler müssen sich erst noch an diese neue Liga gewöhnen, da brauchen wir noch Zeit.

BZ: Ist der Unterschied zwischen der Kreisliga B und der Kreisliga A so enorm?
Wahle: Es herrscht auf jeden Fall ein gehöriger Unterschied. Der Fußball ist schon ein anderer, es geht auch körperbetonter zu. Die Gegner aus dem Kinzigtal beispielsweise, die wir bislang nicht hatten, die spielen sehr robust. Dazu kommt, dass wir in der vergangenen Saison pro Spiel bestimmt zehn Torchancen hatten, jetzt sind es vielleicht vier oder fünf. Und von denen müssen wir eben öfters mal eine nutzen. Das gelingt uns bisher nicht. Wir müssen uns auch mehr als Mannschaft präsentieren. Das war in der vergangenen Saison beim Aufstieg unsere Stärke. Da waren wir individuell nicht die beste Mannschaft, aber wir waren die beste Einheit.

BZ: Für Sie selbst ist es die zweite Saison als Spielertrainer in ihrem Heimatverein.
Wahle: Ja, ich bin nach 18 Jahren beim Offenburger FV zurückgekehrt und habe hier viel Spaß. Wir sind alles Ottenheimer Jungs und rupfen auch mal Unkraut am Sportplatz. Wie das auf dem Dorf halt so ist. Vor der Saison haben wir auch keinen Neuzugang geholt, weil wir den eigenen Spielern die Chance geben wollen, sich in der Liga zu beweisen. Deshalb sind wir insgesamt jung und unerfahren.

BZ: Das trifft auf Sie als Fußballer nicht zu.
Wahle: (lacht) Nein, nicht unbedingt. Als Spielertrainer agiere ich auf der Sechserposition vor der Abwehr.

BZ: Die optimale Position für einen Spielertrainer?
Wahle: Man kann von hier aus das Spiel gut führen. Und unter uns: Man muss auch nicht so viel laufen.
Aufrufe: 04.10.2015, 22:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor