2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Oliver Winterling setzt sich gegen Mats Wulff-Schilling und Fabio Busch durch.
Oliver Winterling setzt sich gegen Mats Wulff-Schilling und Fabio Busch durch.

Elfmeterfestival in Estorf

FC Oste/Oldendorf II vergibt zweimal vom Punkt

Was für ein lausiges Fußballspiel in Estorf bei noch schlechterem Wetter! Der FC wirkte über weite Strecken völlig verunsichert. Besser machte es der SV Ottensen, der sich mit einfachen Mitteln drei Punkte sicherte. Vier berechtigte Foulelfmeter gab es, drei für den FC Oste/Oldendorf II, zwei davon wurden verschossen.

Die Gäste kamen ohne Trainer Stefan Teitz, der beruflich verhindert war. Dafür standen Thorsten Dammann und Marco Zeisberg an der Seitenlinie. Die Gastgeber bestätigten von Beginn an die schwache Heimbilanz von nur acht Punkten aus acht Partien. Yannick Grambow hätte bereits nach fünf Minuten zum 0:1 einnetzen können. Sein Schuss wurde gerade noch vor der Linie geklärt. Besser machte es Phillip Boll. Oliver Winterling hatte eine Flanke weitergeleitet, Boll schloss flach rechts unten ab. Jetzt ging beim FC fast gar nichts mehr. Die Pässe in die Spitze waren auf dem nassen Boden zu lang, in der Defensive stand man zu weit vom Gegner entfernt. Eine verunglückte Flanke von Marvin Völkner, die Ottensens Keeper Sven Herbert Dederscheck an die Latte lenkte, war die beste Chance bis hierhin (32.). Danach verzog Daniel Thiede freistehend einen Kopfball (37.), bis die Elfmeterflut einsetzte. Sven Herbert Dederscheck konnte sich als letzter Mann nur durch ein Foul behelfen, der gute Schiedsrichter Kai-Uwe Gersmann zog Gelb und zeigte auf den Punkt. Was jetzt in den Reihen des FC Oste/Oldendorf II passierte, erinnerte eher an eine Komödie. Der Ball wurde von einem Spieler zum nächsten gereicht, bis er letztlich beim jungen Marvin Völkner landete. Der musste dann wohl schießen. Und er tat es ziemlich schlecht. Mit starkem Rückenwind versuchte er den Ball unter die Latte zu schlenzen. Die Kugel ging einen Meter über das Tor (40.). „Man sah deutlich, wie verunsichert meine Mannschaft mittlerweile zu Hause ist“, sagte FC-Coach Alexander Bube später dazu. Nach dem Wechsel ereilte Marco Drusch im Kasten der Gastgeber das gleiche Schicksal wie zuvor Sven Herbert Dederscheck. Der FC-Keeper holte Oliver Winterling von den Beinen, der jedoch sicher zum 0:2 verwandelte (54.). Alexander Bube wechselte jetzt alles ein, was Rang und Namen hatte. Genau in eine kleine Drangphase setzten die Gäste den nächsten Nadelstich. Oliver Winterling, dem man im gesamten Spiel sehr viel Spielraum ließ, legte quer auf Lukas Boll, und der lupfte klasse über Drusch hinweg zum 0:3 (68.).

Lukas Boll lupft die Kugel wunderschön über Marco Drusch hinweg zum 0:3.

Der FC gab nicht auf, das muss positiv bei diesem Spiel erwähnt werden. Und wieder gab es einen Foulelfmeter für die Hausherren. Diesmal trat Christoph Müller an, und Dederscheck parierte klasse (69.). Der eingewechselte Arthur Bastron traf wenig später mit einem strammen Schuss zum 1:3 (70.). Oliver Winterling hätte den Deckel draufmachen können, scheiterte aber an Drusch (75.). Und dann gab es den vierten berechtigten Elfer des Spiels. Erneut hatte der Gästetorwart gefoult. Arthur Bastron kam zu Fall. Gelb/Rot für Dederscheck, und Dennis Meyer verwandelte doch tatsächlich zum 2:3 (80.). Im Tor der Ottenser stand jetzt Offensivspieler Björn Rothe, der noch einige brenzlige Situationen zu überstehen hatte. Zum Beispiel, als Calvin Nordsiek fünf Meter vor dem Tor die scharfe Hereingabe mit dem Fuß verwerten wollte. Per Kopf wäre er mit Sicherheit erfolgreicher gewesen (85.). Oder als Arthur Bastron aus halblinker Position nur den Pfosten traf (90.+1). Der eingewechselte Aushilfstrainer Thorsten Damman hätte für Ottensen ein halbes Jahr nach seinem Karriereende den Schlusspunkt setzen können. Danach war Schluss, und die weit gereisten Gäste freuten sich über drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. „Die haben wir uns mit einer ordentlichen Leistung verdient. Sicherlich kann man auch verlieren, aber unverdient ist unser Sieg nicht. Immer, wenn es wichtig war, setzten wir Nadelstiche“, sagte Dammann nach dem Abpfiff. Bedient war Alexander Bube: „Am Ende haben wir alles probiert, aber zwei Strafstöße darf man nicht verschießen. Zu Hause haben wir irgendwie Angst, Tore zu schießen.“ Das Wort Wiederaufstieg sollte beim FC niemand mehr in den Mund nehmen.
Tore: 0:1 P. Boll (11.), 0:2 Winterling (54., FE.), 0:3 L. Boll (68.), 1:3 Bastron (70.), 2:3 D. Meyer (80., FE.).

"Stürmer" Björn Rothe stand die letzten zehn Minuten im Tor, klärte hier vor Dennis Meyer.

Aufrufe: 022.11.2016, 12:10 Uhr
Michael BrunschAutor