2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Ozan Yildirim stellt sich den Fragen der Redaktion. F: Ig0rZh – stock.adobe/Leichtfuß
Ozan Yildirim stellt sich den Fragen der Redaktion. F: Ig0rZh – stock.adobe/Leichtfuß

"Jetzt-erst-recht-Mentalität"

"Nachspielzeit" mit Ozan Yildirim +++ Der (Spieler)-Trainer des FC Oestrich berichtet über die Einstellung seiner Truppe

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Ozan Yildirim. Der 42-jährige Coach des C-Ligisten spricht über die letztjährige Relegationsniederlage, über die individuelle Klasse seines Teams und über die Herausforderung viele unterschiedliche Nationalitäten unter einen Hut zu bekommen.

FuPa: Hallo Herr Yildirim, Sie stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga C Rheingau-Taunus. Was rechnet ihr euch am Ende der Saison aus?

Ozan Yildirim: Insgeheim träumen wir natürlich schon von dem Aufstieg, aber die letzte Saison hat uns eines besseren belehrt, so dass wir lieber von Spiel zu Spiel zu denken. Am Ende schauen wir einfach, was rauskommt. Rüdesheim ist unser ärgster Konkurrent, aber wir hoffen, dass auch der VfR mal einen kleinen Dämpfer bekommt, wie wir letztes Jahr hatten und dann wollen wir direkt da sein. Hünstetten und Laufenselden II sind für mich nach Rüdesheim die stärksten Konkurrenten.

Habt ihr die ärgerliche Relegationsniederlage aus der letzten Saison gut verkraftet?

Ja, das haben wir. Wir waren im Rückspiel natürlich schon angezählt, weil wir im Hinspiel wegen eines menschlichen Fehlers 0:3 am Grünen-Tisch verloren haben, aber die Mannschaft hat in dieser Saison eine Jetzt-erst-Recht-Mentalität an den Tag gelegt. Wir haben eine Trotzreaktion gezeigt. Klar waren wir enttäuscht, aber wir haben daraus gelernt.

Hat Ihr Team Ihrer Ansicht nach die Qualität bei einem Aufstieg in der B-Liga zu bestehen? Wer macht den Unterschied aus?

Unser Team hat ganz klar die Qualität für die B-Liga. Individuell sind wir durchweg super besetzt, sei es ein Caner Celik, der mit seiner Erfahrung seine Tore schießt oder ein Igor Rempel, der mit Celik ein starkes Sturmduo bildet. Die Abwehr um Marcel Böhm ist auch stark besetzt und unser Mittelfeld hat mit unserem Routinier Kadir Aksoy auch einiges drauf. Spielerisch und technisch haben wir eine Mega-Truppe, aber ohne eine geschlossene Mannschaftsleistung besteht man nicht über eine ganze Saison.

Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential?

Verbesserungspotential sehe ich darin, die Jungs weiter zusammenzubringen. Wir haben sehr viele Nationalitäten in unserer Mannschaft. Wir haben Afghanen, Türken, Russen und viele mehr in unseren Reihen, da gilt es für mich einen Mannschaftsgeist zu beschwören, da hilft mir wahrscheinlich auch meine berufliche Tätigkeit als Betreuer bei der Caritas. Wenn wir weiterhin eine geschlossene Mannschaftsleistung auf den Platz bringen und das Quäntchen Glück auf unserer Seite haben, sehe ich gute Vorzeichen für den restlichen Verlauf der Saison.

Und zu guter Letzt: Was waren Ihre schönsten Erlebnisse als Trainer sowie als Spieler?

Meine Jugend habe ich fast die ganze Zeit in Wehen verbracht, aber egal wo ich war, war es immer am schönsten erfolgreich zu sein. Und in meiner Herrenlaufbahn habe ich den Aufstieg mit Schierstein im Kopf, unter meinem damaligen Coach Thomas Laubinger. Als Trainer kann ich dagegen noch nicht viel sagen. Ich bin ein Trainer-Neuling, erarbeite mir meine Lizenzen und lasse mich ausbilden, aber es wäre natürlich sehr schön am Ende des Tages einen Aufstieg feiern zu dürfen, doch das wird noch ein weiter und steiniger Weg.

Aufrufe: 014.11.2018, 15:30 Uhr
Tim RespondekAutor