Auch beim Wiesbadener Schiedsrichterturnier laufen die höherklassigen Vereine nicht in Stammbesetzung auf-Biebrich 02 kommt mit einer gemischten Truppe, der SV Wiesbaden schickt „nur“ seine zweite Garnitur-oder glänzen wie der SV Niedernhausen und der Türkische SV durch Abwesenheit. Eindeutige Indizien, dass der Hallenfußball weiter an Anziehungskraft verliert.
Aber wo, wenn nicht bei einem Hallenturnier, kommen so viele Fußballer auf einem Fleck zusammen? Können sich austauschen, ein Schwätzchen halten oder Probleme ausräumen, die während der Runde aufgetreten sind? (Fast) nirgendwo sonst lässt sich mit so vielen Akteuren so gut netzwerken wie abseits des Platzes auf der Hallentribüne.
Trotz der erhöhten Verletzungsgefahr, dass durch das mittlerweile gängige Grätschverbot längst minimiert ist. Trotz der Argumentation, dass es schlussendlich auf dem Platz um die Wurst geht, Für den Auf- oder gegen den Abstieg. Die Klassenzugehörigkeit ist ganz sicher das Aushängeschild eines jeden Vereins, nicht der Pokal des Hallenturniers, der in der Vitrine im Vereinsheim verstaubt.
Wenn aber zu einem Verbandsligaderby des FV Biebrich 02 gegen den SV Niedernhausen nicht mal mehr 70 Zuschauer kommen, viele Spiele in unteren Klassen quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, müssen sich die Vereine Gedanken machen. Ernsthaft Gedanken machen. Darüber, wie sie wieder mehr Leute für ihren Verein, für ihr Tun begeistern können. Und wo kann man das besser, als vor dicht gedrängten Rängen wie in Bleidenstadt, Naurod oder am Elsässer Platz?