2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Bloß kein früher Rückstand

Vorschau auf die Spiele von Neugersdorf, Neusalza-Spremberg und die Kreisoberliga Oberlausitz

Damit haben die Neusalzaer, die am Sonntag den FV Dresden Laubegast empfangen, schlechte Erfahrungen gemacht.

Regionalliga Nordost

Berliner AK 07 (4.) – FC Oberlausitz Neugersdorf (5.)So.,13.30

Wenn der FC Oberlausitz Neugersdorf am Sonntagnachmittag im Berliner Poststadion aufläuft, wird es nach Bekunden von FCO-Trainer Vragel da Silva ein Auftritt, der seinen Spielern vor allem Spaß machen soll. „Wir haben keine Not zu gewinnen, das ist unser Glück“, sagt da Silva, dem aus seinem 26 Mann starken Kader am Sonntag nur 13 Spieler zur Verfügung stehen. Verletzungen und Erkrankungen zwingen den Trainer zum Experimentieren, der diese Herausforderung annimmt: Überraschungen werde es bei der Aufstellung sicher geben, sagt er lachend, „ich habe keine andere Wahl.“ Für die Neugersdorfer geht es bereits um Erkenntnisse für das nächste Spieljahr.

Auch der Berliner AK kann in der Tabelle nicht mehr viel bewegen, steht mit einem Punkt Vorsprung vor Neugersdorf auf Platz vier. Für ganz oben reicht es realistischerweise nicht mehr, ein Ziel, mit dem die Berliner, bei denen alle Spieler Vollprofis sind, durchaus geliebäugelt haben. Sie wollen sich hinter Hertha und Union als Nummer drei in der Hauptstadt etablieren, passenderweise mit dem mittelfristigen Ziel Dritte Liga.

Immerhin können sie sich traditionell auf eine stabile Abwehr verlassen, haben zusammen mit Spitzenreiter Zwickau die wenigsten Gegentore (15 in 22 Spielen) zugelassen. „Ich gewinne lieber 1:0 als 3:2“, sagt AK-Trainer Steffen Baumgart, von dem man als ehemaligen Bundesligastürmer (225 Spiele) wohl andere Töne erwartet hätte.

Jan Nezmar wäre einer, der den Oberlausitzern helfen könnte, den Riegel zu knacken. Aber der Tscheche wird aus beruflichen Gründen nicht mit im Bus nach Berlin sitzen. Auch Robin Huth hat es erwischt, Marcelo de Freitas ist fraglich.

Die Berliner sind personell derzeit deutlich komfortabler aufgestellt. Als ihr bekanntester Spieler darf Zafer Yelen gelten, der im Herbst vom FSV Frankfurt kam, nachdem ein geplanter Wechsel zum türkischen Erstligisten Gaziantepspor gescheitert, dem Vernehmen nach, weil der Club das Geld für sein Gehalt nicht zusammenbekam.

Kein Wiedersehen gibt es mit dem besten Torschützen des Athletik-Klubs, Karim Benyamina: Der 34-jährige Stürmer, von Steffen Baumgart zum Kapitän gemacht, wechselte im Winter zu Viktoria Berlin in den Tabellenkeller, weil er beim BAK keine Perspektive über die aktuelle Saison hinaus sah. Baumgart hätte ihn gern behalten.

Aber auch ohne Benyamina sind die Berliner die Favoriten in diesem Spiel, das die Spitzenbegegnung des 25. Regionalliga-Spieltages ist. Auch deswegen weiß Vragel da Silva um die Aufmerksamkeit, die seiner Mannschaft am Sonntag wieder zuteil werden wird. Zu verschenken hat der FC Oberlausitz in Berlin sicher nichts.

Landesklasse Ost

FSV 1990 Neusalza-Spremberg (11.) – FV Dresden 06 Laubegast (4.)So.,15.00

Die Gäste vom FV Dresden 06 Laubegast kommen nach einem guten Rückrundenstart (vier Punkte aus zwei Spielen/3:1 Tore) mit Selbstvertrauen in die Oberlausitz. Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg ist hingegen durchwachsen gestartet (ein Punkt aus zwei Spielen/0:1 Tore). Beim 0:0 gegen die FSV Budissa Bautzen II fehlten den Neusalzaern gleich fünf potenzielle Stammkräfte. Mit Jan Rehacek, Pavel Vomacka und Pavel Bursa kehren drei Spieler wieder in den Kader zurück. Philipp Krenz (Rotsperre) und Radek Selinger (Muskelverletzung) müssen hingegen noch auf einen Einsatz warten.

Im Hinspiel siegte die Mannschaft von FV-Trainer Martin Mikolayczyk mit 2:1 (0:0) und das, obwohl die Neusalzaer Jungs mit 1:0 in Führung gingen und in Überzahl agierten. Am Sonntag wird es darauf ankommen, den Gegner aus Dresden früh zu stören und vor allem einen frühen Rückstand zu vermeiden. Diesen Fehler haben die FSV-Kicker im letzten Heimspiel gegen den LSV Neustadt/Spree (0:1) gemacht und wurden dafür prompt bestraft. Einsatzbereitschaft und Laufbereitschaft, wie im Auswärtsspiel in Bautzen, sind erneut gefragt, um gegen die starken Dresdner etwas zu holen. Wenn die Neusalzaer FSV Mannschaft noch ein wenig mehr Siegeswillen als zuletzt zeigt, könnte dieses Vorhaben auch klappen. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz in Sohland ist am Sonntag um 15 Uhr.

Kreisoberliga

Das Kreisoberliga-Spitzenspiel findet auf dem Kunstrasenplatz der Jahnsportanlage in Neugersdorf statt. Dort empfängt die zweite Vertretung des FC Oberlausitz den FSV Oderwitz. Die Neugersdorfer schienen nach der Winterpause ein wenig zu straucheln, verloren ihre ersten beiden Spiele. Dann fanden sie wieder in die Spur, zuletzt sorgte ein 3:1-Auswärtssieg beim VfB Zittau für ein Neun-Punkte-Polster auf den ärgsten Verfolger von der Mandau. Dabei machte FCO-Trainer Falko Thomas beim Spitzenspiel in Zittau noch viele Defizite aus, spielerisch habe die Begegnung seine Erwartungen nicht erfüllt. Am Sonntag, wenn der FSV Oderwitz in Neugersdorf zu Gast ist, sind die Hoffnungen, was die fußballerische Kost angeht, erneut hoch. Gastgeber und Gäste pflegen einen ähnlichen Stil, schnelle Ballstafetten und Offensivfußball prägen die Spielweise. Deswegen denkt Falko Thomas auch nicht darüber nach, gegen den Tabellendritten abwartend zu agieren, um den komfortablen Vorsprung in der Tabelle abzusichern: Dafür habe ich nicht die Spielertypen. Das Gleiche sagt auch FSV-Trainer Maik Jährig: „Es könnte deswegen ein schöner Sonntag für die Zuschauer werden. Falko Thomas setzt dabei auf seine erfahrenen Spieler, dass sie die „jungen Wilden“ im richtigen Moment zur Besonnenheit mahnen. Tino Hensel, Marc Stübner und Eric Nitschke nennt Thomas als wichtige Stützen, sie werden mit von der Partie sein. Spieler von der ersten Mannschaft sind bei der angespannten Personallage nicht zu erwarten. Auch die Oderwitzer reisen mit einem gut aufgestellten Kader an, wollen nun mindestens Platz zwei in der Liga erreichen und rechnen sich in Neugersdorf durchaus etwas aus.

Aufrufe: 018.3.2016, 09:40 Uhr
mpo/gsAutor