2024-04-23T06:39:20.694Z

Interview
F: Waidelich
F: Waidelich

"Diesen Ehrgeiz muss man in sich haben"

Nöttingens Erfolgstrainer Michael Wittwer im FuPa-Interview

Beim FC Nöttingen läuft es zurzeit sehr rund: Der Herbstmeister der Oberliga Baden-Württemberg führt mit 4 Zählern vor dem SSV Ulm (der allerdings ein Spiel weniger auf dem Konto hat). Trainer Michael Wittwer, seit gefühlten Urzeiten Coach der Lila-Weißen, über Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen und Ziele.

Das Interview wird präsentiert von:

Föller Sportarena
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75203 Königsbach-Stein
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FuPa: Herr Wittwer, bevor wir uns Ihrer Person und dem FC Nöttingen widmen, würden wir von Ihnen gerne ein paar Worte zu einem alten Weggefährten hören: Dirk Schuster. Er wurde jüngst vom Fußballmagazin Kicker zum „Mann des Jahres“ gewählt. Wie beurteilen Sie die Leistung von Dirk Schuster in Darmstadt?
Michael Wittwer: Nicht nur das, was er in Darmstadt leistet, verdient Respekt. Er hat nur wenige Kilometer von hier in Wilferdingen als Trainer in der A-Klasse angefangen und hat sich immer weiter hochgearbeitet. Überall wo er war, hat er einen Erfolg gehabt. Die Erfolge mit den Lilien sind bisher die Krönung seiner Laufbahn. Die waren davor mehr oder weniger am Boden, haben teilweise in den Ligen gespielt, in denen sich der FC Nöttingen gerade bewegt. Deshalb ist das umso bemerkenswerter, dass er mit diesem Verein in der ersten Liga eine relativ gute Rolle spielt.


F: Ripberger

FuPa: Könnten Sie selbst sich vorstellen, einmal eine Mannschaft in der ersten oder zweiten Bundesliga zu trainieren?
Wittwer: Das bin ich schon oft gefragt worden. Es ist nicht meine Intention, das unbedingt machen zu wollen. Meist sind es ja Situationen, aus denen sich das dann ergibt. Wenn man die Möglichkeit bekommt, dann wäre man ja blöd, wenn man das nicht machen würde. Es zu planen, ist aber schwierig. Es gibt halt nur eine begrenzte Anzahl von Vereinen, die sich in der ersten und zweiten Liga bewegen. Trainer gibt es hingegen viele, die da gerne trainieren würden. Das ist manchmal dem Zufall überlassen, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.

FuPa: Demnächst wird ja sogar beim KSC ein Platz frei – haben Sie damit schon mal geliebäugelt oder sind Sie in Nöttingen langfristig gebunden?
Wittwer: Nein, ich bin in Nöttingen nicht langfristig gebunden, wir haben immer nur einen Jahresvertrag. Natürlich sehe ich, was sich beim KSC tut. Das hat man aber, wie gesagt, nicht selbst in der Hand.


F: Ripberger

FuPa: Dem Bericht der Nöttinger Mitgliederversammlung zu Folge wurde durch das Pokalspiel gegen den FC Bayern München ein Gewinn von 500.000 Euro eingespielt. Fließen nun finanzielle Mittel in die Aufstockung des Spielerkaders?
Wittwer: In erster Linie brauchen wir das Geld, um alte Verbindlichkeiten abzubauen. Wir haben im Verein durch den Bau des Kunstrasenplatzes langfristige Verbindlichkeiten. Wir müssen zusehen, dass wir unseren Kader aus dem laufenden Etat finanzieren, mit Hilfe unserer Sponsoren und Mitglieder. Wir werden weiterhin versuchen, mit unseren Möglichkeiten den maximalen sportlichen Erfolg rauszuholen.

FuPa: Im DFB-Pokal hatten Sie in den letzten Jahren mit Hannover, Schalke und Bayern sehr interessante Gegner und spannende Spiele. Hat dies für Sie persönlich oder die Mannschaft noch irgendeine eine Bedeutung?
Wittwer: Nein, aber der Verein hat in Deutschland einen höheren Bekanntheitsgrad erreicht. Das Medieninteresse ist um ein Vielfaches größer, wenn du gegen Bayern München spielst. Aber nach dem Spiel ist das alles wieder Geschichte. Das ist aber auch gut so. Wir konnten in der Oberliga unsere Ziele verfolgen. Dass sich bei uns alles um 180 Grad gedreht hätte, das ist sicher nicht der Fall!



FuPa: Was wünschen Sie sich sportlich für das Jahr 2016?
Wittwer: In der Oberliga ist es unser Ziel, den ersten Platz bis zum Schluss zu verteidigen. Im Verbandspokal wollen wir ins Endspiel kommen, um dann wiederum den DFB-Pokal zu erreichen. Man sollte seine Ziele immer hochstecken, stets versuchen Erster zu werden - diesen Ehrgeiz muss man in sich haben.

Aufrufe: 012.1.2016, 10:38 Uhr
Hannes Blank/Jürgen ReebAutor