2024-04-25T14:35:39.956Z

Aufreger der Woche
– Foto: Nora Minne

Tim Daseking beklagt Anti-Preußen-Stimmung

FC Preußen Espelkamp: Der Verein kann den hohen Erwartungen auswärts noch nicht standhalten. Im Spiel gegen den FC Nieheim kam es zu schlimmen Szenen.

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Dem vermeintlichen Überteam werden erneut die Flügel gestutzt. An der 0:1-Pleite beim FC Nieheim dürften Trainer und Spieler des Landesligisten FC Preußen Espelkamp noch länger zu kauen haben. Bei Arjeton Islamaj ist das gleich doppelt der Fall: Wegen eines abgebrochenen Schneidezahns musste der Verteidiger, der trotzdem bis zum Ende durchgehalten hatte, nach dem Spiel noch einen Zwischenstopp im Krankenhaus einlegen.

In einem von vielen hart geführten Zweikämpfen war Islamaj gegen die Schulter eines Nieheimers geprallt. „Mehr als die Hälfte des Zahns ist weg, ein Teil steckte noch im Gaumen", berichtet „Toni“, der fürchten muss, dass weitere Zähne etwas abbekommen haben. „Ich habe eben beim Zahnarzt Tests durchführen lassen. Sechs Zähne haben nicht reagiert. Es könnte aber die Folge des Traumas sein“, so der Verteidiger.


Verbale Angriffe auf Spieler!

Schmerzhaft war die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel nicht nur für Islamaj. Auch Dominik Flaake (Schlag auf den Fuß)und René Freimuth (Pferdekuss) schleppten sich nach der Partie beim kompromisslos agierenden Aufsteiger, der seinen ersten Landesliga-Sieg frenetisch feierte, in die Kabine. „Gefühlt hat jeder etwas abbekommen“, ächzte Trainer Tim Daseking mit Blick auf die seiner Meinung nach harten Bandagen der Nieheimer. Auf eine andere Weise schmerzhaft war die Anti-Espelkamp-Stimmung, die dem selbst ernannten Meisterschaftsfavoriten laut Daseking entgegenschlug. Die kühnen Ambitionen des gut betuchten Landesligisten riefen in Nieheim offenbar abfällige Kommentare hervor.

„Das tut weh. Unsere jungen Spieler tun mir am meistenleid. Diese Häme setzt einem schon zu. Ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass das solch einen Einfluss nehmen kann“, so der Coach. Nach der nächsten Bruchlandung bei einem Aufsteiger – den Auftakt hatte der FCP in Bad Oeynhausen ebenfalls mit 0:1 vermasselt – muss sich das Team kräftig schütteln.


Auswärts läuft nichts bei Preußen Espelkamp

Drei Punkte aus drei Spielen: Aus dem von vielen erwarteten Spaziergang zur Meisterschaft scheint erst einmal nichts zu werden. Stattdessen ist es für die top besetzten Espelkamper in der Fremde bislang ein Spießrutenlaufen. „Was derzeit auswärts passiert,ist bitter“, sagt Daseking, der noch einen Weg gefunden hat, wie er eine Mannschaft auf die hochmotivierten Gegner einstellen kann. „Nieheim hatte hinten Riesen-Schwächen, die wir aber selbst in Überzahl nicht nutzen konnten.“

Kurios: Eine Woche zuvor beim 7:1 gegen Hövelhof waren seinem Team – allerdings daheim – noch Flügel gewachsen. Auf dem „urigen Sportplatz“ im Kreis Höxter (Daseking) wirkten die Preußen dagegen zum Teil wie gelähmt. Die Zielsetzung, den Aufstieg lautstark als Ziel zu proklamieren, scheint eher zu hemmen. „Einige Jungs haben nicht frei aufgespielt. Wer Angst hat, macht Fehler und ist nicht handlungsschnell.“ Co-Trainer Janis Kaspelherr fand lobende Worte für den Aufsteiger: „Die Nieheimer haben mit ihren Mitteln gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit waren sie mit zwei oder drei guten Umschaltaktionen gefährlich“, betonte Kaspelherr. „Die Erwartungshaltung ist bei den Spielern selbst auch da. Aber dieses Spiel hat gezeigt, wir sind noch nicht so weit. Sechs Neuzugänge waren auf dem Platz.“


Verletzungen machen Espelkamp zu schaffen

Dazu galt es, gleich zwei schwerwiegende Ausfälle zu verkraften: Torjäger Henrik Bartsch war mit Knieproblemen gar nicht erst für den Kadernominiert worden. Flügelflitzer Robin Reimer musste mit Leistenproblemen früh im Spiel passen. „Die Summe der Handicaps macht uns im Moment zu schaffen. Die Saison ist noch lang, aber es ist gerade etwas frustrierend", sagt Daseking, der froh ist, dass heute das Kreispokal-Viertelfinale beim TuS Dielingen wartet.

Aufrufe: 028.8.2019, 12:30 Uhr
NW / FuPaAutor