2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Vielleicht angegraut, aber alles andere als alt ausgesehen haben die Kicker des FC Niederwinkling in der bisherigen Saison der Kreisklasse Straubing. F: Brumbauer
Vielleicht angegraut, aber alles andere als alt ausgesehen haben die Kicker des FC Niederwinkling in der bisherigen Saison der Kreisklasse Straubing. F: Brumbauer

Heißer Winter in Niederwinkling: »Wir müssen umplanen«

Erfolg, mit dem keiner gerechnet hat: Der FCW ist schnurstracks auf dem Weg in die Kreisliga

Wer hätte das gedacht? Mit satten sieben Zählern Vorsprung führt der FC Niederwinkling die Tabelle der Kreisklasse Straubing an - kein anderer Kreisklassist in Niederbayern hat ein noch komfortableres Winterpolster anlegen können. In der prosperierenden Gemeinde zwischen Straubing und Deggendorf dürfte die kalte Jahreszeit deshalb nun besonders betriebsam werden.

"Wir müssen jetzt umplanen", erklärt Teammanager Manuel Kammerl und konkretisiert seine Aussage: "Die Weichen müssen wir Richtung Kreisliga stellen. Mit sieben Punkten Vorsprung können wir uns jetzt ja nicht hinstellen und sagen: Wir wären mit einem fünften oder sechsten Platz zufrieden." Zunächst einmal soll mit dem erfolgreichen Trainertandem Jürgen Fellberg und Christopher Riedl verlängert werden, dem steht eigentlich nichts im Wege, wie Kammerl wissen lässt: "Erste Gespräche haben dahingehend schon stattgefunden. Sowohl die beiden als auch der Verein haben signalisiert, dass man die Zusammenarbeit auf eine weitere Saison ausdehnen will. Von daher spricht eigentlich so gut wie nichts gegen eine Verlängerung. Was uns ein wenig Kopfzerbrechen bereitet ist, dass wir die zweite Mannschaft dann in der A-Klasse melden müssten und eben einen eigenen Trainer für unsere Reserve bräuchten." Freilich weiß der Winklinger Kaderbastler auch, dass an Weihnachten noch nie jemand aufgestiegen ist, doch der FCW will für den Erfolgsfall gewappnet sein: "Möglich, dass es am Ende doch nicht klappt und wir uns umsonst zusammengesetzt haben. Aber wir gehen das nicht naiv an und warten bis zum letzten Spieltag, was da so auf uns zukommt."

Rosige Aussichten: Lanzgzeitverletzte Leistungsträger kehren nach der Winterpause zurück.

Vom Erfolg seiner Elf ist Kammerl selbst überrascht. "Man darf nicht vergessen, dass wir schon die ganze Saison über mit Langzeitverletzten zu kämpfen haben." So hat zum Beispiel Manuel Nadler, der vergangenes Jahr vom Bezirksligisten Mariaposching gekommen war, seine Spielstärke und Torgefährlichkeit in dieser Saison noch gar nicht unter Beweis stellen können. Null Einsätze stehen für den 26-Jährigen bisher zu Buche. Mittlerweile hat er zwei Knieoperationen wegen anhaltender Knorpelprobleme über sich ergehen lassen müssen. Nach der Winterpause will er endlich wieder angreifen. Nur die Zuschauerrolle blieb bisher auch Youngster Marco Kappl, der in der vergangenen Spielzeit immerhin zwölf Treffer erzielen konnte. Der 22-Jährige plagt sich mit einem Bänderriss im Knie herum, aber auch er möchte zur Vorbereitung wieder fit sein. Dafür konnten sich andere Akteure in den Fokus spielen, die vor Saisonstart niemand so wirklich auf dem Zettel hatte. "Daniel Hoffmann, Elias Primbs oder Simon Wurzer, um nur drei zu nennen, haben sich super entwickelt. Und auch die Spieler, die eigentlich in der zweiten Mannschaft spielen, konnten wir ohne weiteres reinwerfen. Wir haben ein super Mannschaftsgefüge, was wiederum für die tolle Arbeit unserer beiden Trainer spricht", lobt Kammerl. Und so machte es dann auch nichts aus, dass Cheftrainer Jürgen Fellberg im August drei Wochen im Urlaub weilte. Chris Riedl sprang eben ein - also zumindest an der Seitenlinie. Denn der spielende "Co" fiel wegen einer Reizung im Sprunggelenk ebenfalls sechs Wochen aus. Zudem merkt der Teammanager an: "Die Liga hat in diesem Jahr an Qualität und Niveau eingebüßt, das muss man auch so klar sagen."

F: Brumbauer
F: Brumbauer

Duo Wanninger-Kammerl an 35 von 45 Treffern direkt beteiligt.

Nur gut für den FCW, dass der Kopf der Mannschaft beständig lieferte: Standardexperte Stefan Wanninger hat schon 15 Treffer und acht Vorlagen auf dem Konto. Der 29-Jährige ergänzt sich fast blind mit einem Routinier, mit dem in Niederwinkling noch im Frühjahr keiner gerechnet hatte: Ex-Coach Norbert Kammerl stellte im Nachbarort Degernbach seinen Posten zur Verfügung und schlug wieder beim FCW auf. Eigentlich wollte der 40-Jährige nur in Notfällen aushelfen, stand aber in 14 von 17 Partien von Anfang an auf dem Platz. Zusammen war das Duo an 35 von 45 Winklinger Toren direkt beteiligt. Zu guter Letzt darf auch der Schlussmann nicht vergessen werden. "Markus hat uns in dieser Saison schon einige Punkte gerettet", weiß Manuel Kammerl, dass er sich auf seinen bulligen Keeper im Kasten verlassen kann. Und auch die Zuschauer goutieren die starken Leistungen des FCW, knapp 170 Interessierte können die Winklinger im Schnitt begrüßen. Könnten im Sommer dann noch mehr werden, wenn Fußball aus dem Kreisoberhaus geboten wird. Zwei bis drei Verstärkungen sollen dann im Sommer her, um für das Abenteuer gerüstet zu sein. "Jetzt im Winter werden wir aber nicht viel machen, Turniere spielen wir kaum, um dem Verletzungsrisiko aus dem Weg zu gehen. Anfang Februar legen wir wieder los und wir fahren auch vier Tage ins Trainingslager ins tschechische Marienbad", erläutert Kammerl, der sich in der "staden" Zeit über zu wenig Arbeit nicht wird beklagen können.

Aufrufe: 022.11.2018, 06:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor